Insel Kisch, Iran

Die Insel Kisch liegt im Persischen Golf und gehört zum Staatsgebiet des Iran. Sie bietet alles, was man sonst am iranischen Festland vermisst: Sandstrände, Korallenriffe, Jetskis und Segelboote.

Die Insel Kisch im Iran liegt etwa 20 Kilometer vom Festland entfernt und kann sowohl per Flugzeug als auch mit dem Schiff erreicht werden. Von Teheran aus kann man nach Kisch auch mit dem Auto oder einem kostengünstigen Privatbus fahren.

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Einreise nach Kisch

EU-Bürger können über Dubai nach Kisch einreisen, ohne ein iranisches Visum zu benötigen. Ein 14-Tage-Visum für Kisch kann direkt am Flughafen ausgestellt werden. Damen aufgepasst: Kurz nach der Ankunft werden Sie in einen Raum geleitet, wo Sie in gebrochenem Englisch höflich, aber bestimmt gebeten werden, mit Tüchern Ihren Kopf und den gesamten Körper zu verhüllen. Adäquate Kleidung wird am Flughafen zur Verfügung gestellt und vor dem Abflug von Kisch wieder abgegeben.

Urlaubsinsel Kisch

Die Insel Kisch umfasst eine Fläche von etwa 90 Quadratkilometer und hat rund 20.000 Einwohner. Im Vergleich zu der einen Million an Urlauber, die Kisch jedes Jahr besuchen, ist die ansässige Bevölkerung fast nicht der Rede wert. Auf den penibel gepflegten Straßen gibt es keine einzige Ampel, dafür jede Menge Kreisverkehre.

Als Freihandelszone und kleines Paradies mit Sandstränden, Korallenriffen und historischen Bauten hat sich Kisch zu einer beliebten Urlaubsinsel entwickelt. Dies ist hauptsächlich dem letzten iranischen Shah zu verdanken, der Kisch in den 1970er Jahren in eine international anerkannte Urlaubsdestination verwandeln wollte. Auf seinen Auftrag hin wurden Luxushotels, das Casino, welches zum jetzigen Shayan International Hotel umfunktioniert wurde, und ein Flughafen errichtet, der groß genug für die Concorde ist.

Nach der islamischen Revolution wurde Kisch zur Freihandelszone und somit zu einem einzigen großen Einkaufszentrum. Es gibt keine Steuern und keine Zölle, hier kann bis spät in die Nacht geshoppt werden. Mode, Schmuck, elektronische Geräte, Autos – vieles ist um fast die Hälfte billiger, als im Rest der Republik Iran. Allerdings müssen Touristen genügend Bargeld dabei haben, denn westliche Kreditkarten werden nicht akzeptiert.

Schon Marco Polo und Alexander der Große machten auf ihren Entdeckungs- und Eroberungszügen Stop auf Kisch. Auch heute noch gibt es hier allerlei zu entdecken.

Sehenswürdigkeiten auf der Insel Kisch

Die besten Tauchspots im leuchtend türkisfarbenen Wasser befinden sich an den Korallenriffen an den nördlichen Küstenstreifen. Diese Seite der Insel ist dem Festland zugewandt, wodurch die See ruhiger und das Wasser klarer ist. Über die seichte Küstenregion, an der das Wasser bis zu 300 Meter weit nicht tiefer als einen Meter wird, kann man mit Glasbodenbooten zum Riff fahren. Auch Wasserbungalows, wie man sie von den Malediven oder Bora Bora kennt, sind hier zu buchen. Dank ihrer Glasböden können die bunten Meeresbewohner bereits beim Frühstück beobachtet werden.

Traumhafte Strände gibt es auf der Koralleninsel Kisch an der gesamten Küstenlinie. Das Wasser ist so klar, dass man die farbenprächtigen Fische das ganze Jahr über auch über der Wasseroberfläche beobachten kann. Strandspaziergänge und sportliche Ausflüge mit dem Jet-Ski oder dem Segelboot machen Kisch zu einem einzigartigen Urlaubserlebnis. Einziger Nachteil: Männer und Frauen sind an den Stränden strikt getrennt und zu einigen der schönsten Schnorchelspots haben Frauen keinen Zutritt.

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An der Küste im Südwesten von Kisch liegt ein altes griechisches Schiffswrack. Bis heute ist nicht ganz geklärt, warum es hier gestrandet ist. Die Einheimischen erzählen, dass die Crew vergeblich versuchte, den Frachter wieder flottzumachen, schließlich aufgaben und es in Brand setzten. Das übrig gebliebene Stahlgerüst kann heute noch bewundert werden.

Griechisches Schiffswrack an der Küste im Südwesten der Insel Kisch im Iran - © Koshyar / Fotolia
© Koshyar / Fotolia

Das 1.000 Jahre alte unterirdische Aquädukt, auch als unterirdische Stadt bezeichnet, kann teilweise besichtigt werden und diente früher der Wasserversorgung von Kisch. Und apropos unterirdisch: Auch künstlich wird eine unterirdische Stadt angelegt, die „Versteckte Perle von Kisch„. Sie befindet sich 16 Meter unter der Erdoberfläche und erstreckt sich über 10.000 Quadratkilometer. Bei den Grabungen wurden Korallenbänke gefunden, die kunstvoll in den Komplex aus Restaurants, Resorts und Wellnesstempel eingebaut wurden.

Tierfreunde sind im Delfinarium von Kisch richtig. Der 70 Hektar große Park im Südosten von Kisch bietet neben hautnahen Erfahrungen mit Delfinen, Seelöwen, Krokodilen und Beluga-Walen auch einen Schmetterlings-, Orchideen- und Kaktusgarten, einen künstlichen Regenwald und einen Vulkan. Im Vogelarten tummeln sich knapp 60 verschiedene Vogelarten, darunter Pelikane, Aras, Störche, Tukane, Schwäne und Pinguine.

Im Kisch-Aquarium werden die Unterwasser-Bewohner des Persischen Golfs vorgestellt. Im Green Tree Park können ohne Eintritt zu bezahlen, die ältesten Bäume der Insel bewundert werden. Eine gehörige Portion Grusel gibts im Horrorschloss, der ersten derartigen Einrichtung im Iran.

Auch Sport wird auf Kisch groß geschrieben. Die iranische Insel ist Austragungsort der jährlichen Tour der Professional Squash Association, des Iran’s traditional and Heroic Games Contests. Auch die asiatische Beach-Volleyball-Meisterschaft wurde hier bereits ausgetragen. Außerdem gibt es auf Kisch einen 18- und 9-Loch-Golfplatz, auf dem ebenfalls Wettbewerbe veranstaltet werden. Im Olympia-Stadion von Kisch werden Basketball, Volleyball, Handball, Futsal, Gymnastik, Wrestling, Karate, Judo, Taekwondo und Schach professionell gefördert.

Beste Reisezeit für die Insel Kisch

Hitzeempfindliche Personen sollten den Sommer in Kisch meiden, das Thermometer kann auf bis über 50°C klettern! In jedem Fall immer eine Kopfbedeckung und ausreichend Sonnenschutz dabei haben. Am besten besucht man die Urlaubsinsel von Oktober bis April, dann pendelt sich die durchschnittliche Temperatur zwischen 18 und 25°C ein.

Westliche Orientierung von Kisch – mehr Schein als Sein?

Kisch wird von der iranischen Regierung nach wie vor in touristischer und ökonomischer Hinsicht stark gefördert. Durch groß angelegte Investitionsprojekte soll Kisch in Konkurrenz zu Doha und Dubai treten. Die iranische Ölbörse und der Kish Stock Exchange sollen für internationale Geldflüsse sorgen.

Zwischen den prachtvollen Luxushotels, Shopping Malls und ausgezeichneten Restaurants fühlt man sich als Besucher fast nicht mehr wie im Orient. Trotz der westlichen Orientierung der Insel sind einige Überbleibsel der ursprünglichen Kultur erhalten geblieben.

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So herrscht auf Kisch zum Beispiel striktes Alkoholverbot und die Strandbereiche, an denen die Damen baden dürfen, sind durch hohe Wellblechzäune vor neugierigen Blicken verborgen. Auch Tanzen ist verboten (der Koran bezeichnet es als schädlich) und wer zu viel Bein oder Dekolletee zeigt, wird von der ständig anwesenden Sittenpolizei darauf aufmerksam gemacht. Deshalb sind auch bei 30 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit die Haare der Frauen bedeckt, die bunten Mäntel und Tuniken wallend und die engen Jeans knöchellang.

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