St. Peters-Kirche in Salzburg, Österreich

Die Erzabtei St. Peter am Fuß des Mönchsberges ist das älteste Kloster im deutschsprachigen Raum. Mit einem der ältesten Friedhöfe Europas und den berühmten Katakomben von Salzburg ist sie sowohl architektonisch als auch geschichtlich interessant.

Die Erzabtei St. Peter von Salzburg liegt am Fuß des Mönchsberges, direkt unter der berühmten Festung Hohensalzburg. Als eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Salzburg sollte sie fixer Bestandteil jedes Sightseeing-Programms in Salzburg sein. Für viele Salzburger ist die St. Peters-Kirche als beliebter Ort für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen mit emotionalen Erlebnissen verbunden.

Anzeige

BILDER: Peterskirche und Katakomben in Salzburg

Fotogalerie: St. Peterskirche in Salzburg

Erstes Kloster Österreichs

Das prachtvolle Rokoko-Interieur der St. Peters-Kirche in Salzburg, Österreich, entstand Mitte des 18. Jahrhunderts unter Abt Beda Seeauer - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Die Erzabtei St. Peter gehört zum Stift Sankt Peter und ist dem Heiligen Petrus geweiht. Es wurde im Jahr 696 vom Heiligen Rupert gegründet und ist damit das älteste noch bestehende Kloster im deutschsprachigen Raum. Die heutige Kirche entstand als Mittelpunkt des Klosters von 1130 bis 1143 und wurde Mitte des 18. Jahrhunderts unter Abt Beda Seeauer umgestaltet.

Zu dieser Zeit entstanden neben den unverwechselbaren barocken Zwiebeltürmen des Stiftes auch das prachtvolle Rokoko-Interieur der St. Peters-Kirche. Zwischen ihren Stuckverzierungen und Deckengemälden ist immer noch die romanische Kirchenstruktur zu erkennen. Auch die älteste Bibliothek Österreichs ist im Salzburger Stift St. Peter zu finden.

Friedhof von St. Peter und Margarethenkapelle

Der Friedhof von St. Peter in Salzburg, Österreich, entstand vor rund 1300 Jahren und zählt zu den ältesten christlichen Friedhöfen Europas - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Der Friedhof von St. Peter entstand in der Spätantike vor rund 1300 Jahren, ist damit älter als die St. Peters-Kirche und zählt zu den ältesten christlichen Friedhöfen Europas. Aufgrund seiner malerischen Lage am Fuß des Mönchsbergs war der Petersfriedhof Gegenstand zahlreicher Gemälde und Gedichte des 19. Jahrhunderts.

Seit 1139 wurden hier auch Verstorbene bestattet, die nicht dem Kloster angehörten. Die Aufbahrung der Särge erfolgt nach wie vor in der spätgotischen Margarethenkapelle aus dem 15. Jahrhundert, die mitten auf dem Friedhof thront.

Mit der Eröffnung des Kommunalfriedhofs 1878 wurde der Petersfriedhof geschlossen, erst ab 1938 werden wieder Bestattungen durchgeführt. Neben den wichtigen Familien Salzburgs und berühmte Persönlichkeiten der Stadt ist auf dem Petersfriedhof auch Santino Solari bestattet, Baumeister des eindrucksvollen Salzburger Doms.

„Katakomben“ im St. Peter-Friedhof

48 Stufen führen zur ersten Höhle der St. Peter-Katakomben, der Gertraudenkapelle im Mönchsberg von Salzburg, Österreich - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Direkt vom Friedhof der Erzabtei St. Peter führt ein Weg in die „Katakomben“ des Mönchsberges unter der Festung Hohensalzburg. Im Gegensatz zu den Katakomben von San Callisto in Rom sind dies jedoch keine Begräbnisstätten, sondern wurden vermutlich in der Frühzeit des Christentums als geheime Versammlungsräume und Wohnstätte für Einsiedler-Mönche verwendet. Die Höhlen gehen auf die spätrömische Stadt Iuvavum zurück und können nahezu zur Gänze besichtigt werden.

Anzeige

Kommunegruft

Über die Kommunegruft werden die Katakomben von St. Peter betreten. Diese ist der einzige Raum, der tatsächlich als Grabstätte dient. Hier liegen Nannerl Mozart, Wolfangs Schwester und Johann Michael Haydn, Bruder des berühmten Komponisten Josef Haydn begraben. Früher wurden hier die Toten aufgebahrt, wenn gerade weder Grab noch Gruft verfügbar war.

Gertraudenkapelle

48 direkt in den Fels geschlagene Stufen führen zur ersten Höhle der St. Peter-Katakomben, der 1178 eingeweihten Gertraudenkapelle. Die natürlich entstandene Höhle wurde von Menschenhand lediglich vergrößert und ist mit einem steinernen Altar und sechs Grabnischen ausgestattet. Noch heute werden hier Messfeiern abgehalten.

Blick auf den Friedhof und die Altstadt

Von den Katakomben von St. Peter bietet sich ein schöner Blick über den Friedhof und auf den Salzburger Dom, Österreich - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Weiter geht es zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich ein schöner Blick über Friedhof und auf den Salzburger Dom bietet, und über weitere 36 Stufen in die Maximuskapelle.

Maximuskapelle

Mit tönernen Altären ausgestattet ist die Maximuskapelle der höchstgelegene Andachtsraum der Katakomben von St. Peter in Salzburg, Österreich - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Mit tönernen Altären aus dem 19. Jahrhundert ausgestattet ist die Maximuskapelle der höchstgelegene Andachtsraum der Katakomben.

Eine steinerne Tafel erinnert an das angebliche Martyrium des Heiligen Maximus in Iuvavum im Jahr 477, dem die Höhle 1178 geweiht wurde. Dieser soll sich mit weiteren 55 Gläubigen aus den Höhlen des Mönchsberges zu Tode gestürzt haben, nachdem sie von den Germanen belagert wurden.

Mittlerweile ist klar, dass es sich bei dem Märtyrer nicht um Maximus aus Iuvavum, sondern um Maximianus aus Ioviacum handelte. Dennoch ließen frühe Historiker ihre falsche Theorie im wahrsten Sinne des Wortes in Stein meißeln.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der St. Peters-Kirche in Salzburg

Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige