Thrakergrab in Kazanlak, Bulgarien

Seine über 2.300 Jahre alten Fresken machen das Thrakergrab von Kazanlak zum besterhaltenen Kunstwerk aus der Thraker-Zeit und brachten der Grabstätte einen Eintrag auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO ein.

In Zentral-Bulgarien zwischen Sofia und dem Schwarzen Meer liegt die Stadt Kazanlak im so genannten Rosental. Dieses ist nicht nur eines der größten Rosenanbaugebiete der Welt, sondern war einst auch das Tal der thrakischen Könige. Heute ist es neben seinen duftenden Rosen auch für sein atemberaubendes Thrakergrab bekannt, welches seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt und auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Bulgarien steht.

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BILDER: Thrakergrab in Kazanlak

Fotogalerie: Thrakergrab in Kazanlak

Besuch des Thrakergrabs von Kazanlak

Die erhaltenen Grabbeigaben im Thrakergrab von Kazanlak beschränken sich auf ein silbernes Kännchen, eine Amphore und mehrere Keramikscherben, Bulgarien - © FRASHO / franks-travelbox
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Das Thrakergrab von Kazanlak verbirgt sich direkt in der Ortschaft in einer Parkanlage unter einem Gewölbe aus Ziegelsteinen. Es besteht aus einer Vorkammer, einem schmalen Korridor, dem so genannten „Dromos“, und einer kuppelförmigen Hauptkammer, etwa 2,5m breit und gut 3m hoch.

Das so genannte „Bienenkorb-Grab“ wurde im Jahr 1944 entdeckt und war einst Teil einer gesamten Nekropole der Thraker. Dieses stolze Volk wurde bereits vom griechischen Dichter Homer als das bedeutendste Volk nach den Indern beschrieben. Den gefundenen Gebeinen zufolge wurden zwei Leichname (und ein Pferd) in dem Grab beerdigt, das allerdings bereits im Altertum von Grabräubern geplündert wurde. Die erhaltenen Grabbeigaben beschränken sich daher auf ein silbernes Kännchen, eine Amphore, einige Goldfragmente und mehrere Keramikscherben.

Atemberaubende Fresken im Thrakergrab von Kazanlak

Der Detailreichtum der Fresken und die realistische Darstellung der Menschen und Pferde im Thrakergrab von Kazanlank sind äußerst bemerkenswert, Bulgarien - © FRASHO / franks-travelbox
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Der Korridor und die Hauptkammer sind mit atemberaubenden Fresken in Schwarz, Gelb, Rot und Weiß verziert, die in der hellenistischen Periode im 4. Jahrhundert vor Christus entstanden sind. Sie gelten als Bulgariens besterhaltenes Kunstwerk aus der Thraker-Zeit.

Um die herrlichen Bilder nicht zu beschädigen darf das Originalgrab gar nicht oder nur sehr eingeschränkt betreten werden. In einem Nachbau etwa 100 Meter daneben sind die kunstvollen Darstellungen mit der gesamten Architektur des für damals typischen Kuppelgrabes im Maßstab 1:1 zur Besichtigung repliziert worden. Dieser kann auf eigene Faust erkundet werden. Auch ein kleines Museum mit einigen Ausstellungsstücken und Ausgrabungsfunden wurde an die Kopie angeschlossen. Der Eintrittspreis zum Original ist um ein Vielfaches höher und es herrscht strengstes Fotografierverbot.

Berühmtestes Fresko im Thrakergrab

Als berühmtestes Bildnis im Thrakergrab von Kazanlank gilt die Szene des gemeinsamen Mahles des verstorbenen Thraker-Königs und seiner Gemahlin, Bulgarien - © FRASHO / franks-travelbox
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Als berühmtestes Bildnis gilt die Szene des gemeinsamen Mahles des verstorbenen Thraker-Königs und seiner Gemahlin. In einer letzten zärtlichen Geste der Verabschiedung reichen sich die beiden die Hände. Auch der Pferdewagen, der den Herrscher anschließend ins Jenseits bringen soll, ist bereits dargestellt. Der Detailreichtum der Fresken und die hervorragende realistische Darstellung der Menschen und Pferde sind äußerst bemerkenswert. Die Quarzpartikel, die die Malereien damals zum Glänzen brachten, können heute zum Teil noch erahnt werden.

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