Katharinenpalast in Puschkin, Russland

Der überwältigende Katharinenpalast und die zugehörigen fantastischen Parkanlagen sind die unumstrittenen Highlights der ehemaligen Zarenresidenz Puschkin.

Der Katharinenpalast in Puschkin (ehemals Zarskoje Selo, „zarisches Dorf“), liegt 25 Kilometer südlich von St. Petersburg in einem der schönsten Residenzen-Ensembles der Welt. Puschkin ist eine malerische Sammlung aus herrschaftlichen Palästen und Landschaftsparks, dessen unumstrittene Highlights der prächtige Katharinenpalast und der zugehörige Park sind. Der eindrucksvolle Bau zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Russland.

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BILDER: Katharinenpalast in Puschkin

Fotogalerie: Katharinenpalast in Puschkin

Die lange Geschichte des Katharinenpalastes

Das Grundstück des heutigen Katharinenpalastes schenkte Zar Peter I. der Große Anfang des 18. Jahrhunderts seiner zweiten Gemahlin Katharina I. Zu Anfang residierte die Zarin noch in einem hölzernen Herrschaftshaus, das sie lediglich neu möblieren ließ, doch 1717 erhielt der deutsche Architekt Johann Friedrich Braunstein den Auftrag, ein kleines zweigeschossiges Schlösschen zu errichten, das bereits damals „Palast der sechzehn Prunkzimmer“ genannt wurde.

Nach ihrem Tod ging das Schloss an ihre Tochter Elisabeth I. Nachdem sie 1741 Kaiserin geworden war machte sie das kleine Schlösschen zu ihrer Sommerresidenz und ließ es von mehreren Architekten zu einem regelrechten Palast ausbauen.

Galerien, die später noch überdacht wurden, kamen hinzu, Festsäle und Kapellen, eine kostbare Kirche, die mit 100 Kilogramm Gold geschmückt war, von dem heute nur noch die Kuppel vergoldet ist, ein Gewächshaus und Hängende Gärten nach dem babylonischen Vorbild derer von Semiramis, eines der Sieben Weltwunder der Antike.

Der Pavilion Hermitage in der Anlage des Katharinenpalasts in Puschkin, Russland - © Vitas / Fotolia
© Vitas / Fotolia

Unter Katharina II. der Großen gingen die Umgestaltungsarbeiten weiter, allen voran durch ihren italienischen Hofbaumeister Bartolomeo Rastrelli. Es entstanden unter anderem Brücken, Flügel, römische Bäder, griechische Statuen, Theater und eine Pyramide. Auch die Gartengestaltung ließ sie durch englische Experten überarbeiten, die aus dem Katharinenpark eine idyllische Ode an die Natur schufen.

Unter Kaiser Paul I., dem Sohn von Katharina II. wurden die Fassadenverzierungen, antiken Statuen, Pavillons und Parkbauten, Gemälde und Möbel zerstört oder verschleppt. Der Kaiser hasste seine Mutter ebenso wie ihre Lieblingsresidenz, die er Stück für Stück auseinandernahm.

Unter seinem Nachfolger Kaiser Alexander I. wurden zwar einige Skulpturen zurückgebracht, doch vieles blieb verloren. Doch Kaiser Alexander liebte den Katharinenpalast in Puschkin. Hier war es ruhig und nicht so höfisch streng wie in St. Petersburg. Er ließ Palast und Garten weiter verschönern, unter anderem mit dem  Alexanderpalast, dem Alexandergarten und das Lyzeum, eine Eliteschule für Jungen.

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Kaiser Nikolaus I. machte sich weiter an den Ausbau des Palastes. Seine Errungenschaften waren Stuck- und Marmor-Kamine im vorher nicht beheizbaren Palast, die Installation des ersten elektromagnetischen Telegraphenapparates der Welt, Fließwasser, die Restaurierung vieler Prunksäle und das malerische Türkische Bad im Katharinenpark.

Besichtigung des Katharinenpalastes in Puschkin

Die malerische Marmorbrücke im Schlossgarten des Katharinenpalastes in Puschkin, Russland - © tovovan / Shutterstock
© tovovan / Shutterstock

Der atemberaubende Katharinenpalast und die zugehörigen Parkanlagen warten heute darauf, von Besuchern entdeckt zu werden. Die blau-weiße Palastfassade, erstreckt sich über 300 Meter und umfasst fünf Gebäudeteile, die alle mit Säulen, Masken, Pilastern, Statuen und Ornamenten verziert sind.

Im Osten erhebt sich die fünfkuppelige barocke Palastkirche, deren dunkelblaue Wände mit Goldornamenten kunstvoll verziert sind. Über eine prunkvolle Paradetreppe im Ehrenhof gelangt man in die Gemächer der einstigen russischen Herrscher.

Das überwältigende Bernsteinzimmer

Im Katharinenpalast gibt es viele fantastische Säle mit unglaublich kostbarere Ausstattung, doch an Pracht durch nichts übertroffen ist das überwältigende Bernsteinzimmer. Der funkelnde Saal ist über 100 Quadratmeter groß und über und über mit Bernstein verkleidet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der komplette Wandschmuck verschleppt, doch die Restaurateure haben in mühevoller Kleinarbeit das Puzzle aus 500.000 Bernsteinteilen nach alten Fotografien wieder zusammengesetzt. Heute wird es auch als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet.

Großer Saal und weitere Sehenswürdigkeiten im Katharinenpalast

Einer der unzähligen fantastischen Säle im Katharinenpalast, Puschkin, Russland - © JackF / Fotolia
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Ebenfalls prachtvoll anzusehen ist der 800 Quadratmeter messende Große Saal, der für Empfänge und Bälle verwendet wurde. Seine Größe wird durch das kunstvolle Deckengemälde „Russlands Triumph“ noch verstärkt.

In der barocken Hellen Galerie sind 130 Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu bestaunen und der Chinesische Blaue Salon gibt mit seinen Tapeten aus echter chinesischer Seide einen Einblick in die China-Verliebtheit des 18. Jahrhunderts.

Die prachtvollen französischen und schattigen englischen Gärten des Katharinenpalastes umfassen insgesamt 100 Hektar und laden mit ihren schmucken Bauwerken, verschlungenen Wegen, murmelnden Bachläufen, malerischen Brücken und kleinen Teichen zum Staunen und Flanieren ein.

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Tipp: Um die volle Pracht des Katharinenpalastes in sich aufnehmen zu können, sind mehrere Stunden, wenn nicht sogar ein ganzer Tag nötig. Da der Katharinenpalast nur 20min vom Flughafen Pulkovo von St. Petersburg entfernt liegt, eignet sich ein Besuch perfekt für den krönenden Abschluss einer Russlandreise.

Weiterführende Links:

Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Katharinenpalastes in Puschkin

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