Insel Fogo, Kap Verde

Die Insel Fogo liegt im Südwesten der Kap Verden und ist für Wanderer und Naturliebhaber die ideale Destination. Die Vulkaninsel bietet feuchte Nebelwälder, erstarrte Lavaströme, atemberaubend schmale Bergstraßen, zauberhafte Dörfer und pechschwarze Strände mit wilder Brandung.

Fogo ist die viertgrößte Insel der Kap Verden im Atlantik und liegt im Südwesten des Archipels. Die vulkanische Insel mit dem höchsten Berg des Archipels zeigt sich in einer faszinierenden Vielfalt und lockt vor allem Wanderer und Naturliebhaber nach Kap Verde.

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BILDER: Fogo – die Vulkaninsel

Fotogalerie: Fogo – die Vulkaninsel

Unterwegs auf Fogo

Rund um die Insel führt eine Straße, auf der man die vielfältige Landschaft Fogos kennen lernen kann. Um die gesamte Insel mit all ihren Highlights zu erkunden, benötigt man mindestens einen ganzen Tag. Da sich die meisten Touristenunterkünfte in der Hauptstadt São Filipe befinden, bietet es sich auch an, die Inselerkundung von hier aus zu starten.

Tipp: Mietautos können auch inklusive Fahrer gemietet werden. Der Nachteil an den Touren der lokalen Reisebüros ist, dass man nicht immer dort und so lange verweilen kann, wo und wie man will.

Hauptstadt São Filipe

Blick über das Häusermeer von Fogos Hauptstadt São Filipe mit der Nachbarinsel Brava im Hintergrund, Kap Verde - © Raul Rosa / Shutterstock
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São Filipe ist die Hauptstadt der Insel Fogo und viertgrößte Stadt der Kap Verden. Sie liegt im Westen von Fogo und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der Kap Verden.

São Filipe thront auf einem 70 Meter hohen Plateau über dem Meer und bietet einen wundervollen Blick auf die Nachbarinsel Brava. An die Steilküste unterhalb des Plateaus tost die Brandung des Atlantiks an den Praia da Bila, einen breiten, pechschwarzen Vulkanstrand. Dieser ist über eine Treppe zu erreichen, wobei man aufgrund der Sauberkeit eher das südlichere Ende aufsuchen sollte. Baden ist hier aufgrund des wilden Meeres leider nicht möglich.

Sehenswürdigkeiten von São Filipe

Die Igreja Nossa Senhora de Conceição in São Filipe, der Hauptstadt der Insel Fogo im Südwesten von Kap Verde - © / Shutterstock
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Nach Cidade Velha auf Santiago ist São Filipe aus dem 16. Jahrhundert die zweitälteste städtische Siedlung der Kap Verden. Ihren kolonial-kleinstädtischen Charme konnte sich die Hauptstadt Fogos mit ihren historischen Gebäuden und begrünten Flächen bis heute erhalten.

Durch den Alto San Pedro, einem länglichen Platz, wird São Filipe in die Vila Riba (Oberstadt) und die Vila Baixa (Unterstadt) getrennt. Am Marktplatz herrscht jeden Morgen geschäftiges Treiben, ansonsten verströmt die Stadt eher Ruhe und Gelassenheit, in der man sich getrost verlieren kann. Jedes Jahr am 1. Mai wird mit den Festas do São Filipe die Entdeckung Fogos gefeiert.

In der Unterstadt ist der Praça 7 do Decembro der zentrale Platz, an den sich das Rathaus und die so genannten Sobrados, die prachtvollen Herrenhäuser der wohlhabenden Familien Fogos reihen.

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Etwas weiter weg sind die Häuser kleiner, aber ebenso farbenfroh – Zeugnis der scharfen Klassentrennung zu Zeiten der Sklaverei. Einige gruppieren sich um die Igreja Nossa Senhora de Conceição, die mit ihrer hellblau getünchten Fassade und den beiden Glockentürmen einen lieblichen Anblick darstellt.

Im Südosten von São Filipe liegt der Flughafen, der jedoch nur von anderen kapverdischen Inseln aus angesteuert wird.

Am Pico do Fogo entlang

Zahlreiche Lavaströme und vertikale Furchen zeugen von der Aktivität des allgegenwärtigen mächtigen Vulkans auf Fogo, Kap Verde - © Axel Lauer / Shutterstock
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Von São Filipe aus nach Süden krallt sich die schmale Pflasterstraße, die eine Höhe von bis zu 600 Metern erreicht, in die teilweise sehr steilen Flanken des Pico do Fogo. Je weiter man sich dem Meer nähert, desto steiler fällt die Küste ab. Zahlreiche Lavaströme und vertikale Furchen zeugen von der Aktivität des allgegenwärtigen mächtigen Vulkans auf Fogo. Einige der erstarrten Lavaflüsse sind über 200 Jahre alt.

Die Straße hangelt sich durch kleine Siedlungen mit bunten Häusern und nahezu unbewohntes Terrain, bis die landschaftlich intensiv genutzten Täler um Mosteiros die Rückkehr in die Zivilisation ankündigen.

Mosteiros

Farbenfrohe koloniale Villa auf Fogo, Kap Verde - © Axel Lauer / Shutterstock
© Axel Lauer / Shutterstock

Fast genau gegenüber von São Filipe etwa 50km entfernt liegt mit Mosteiros die zweitgrößte Stadt auf Fogo. Monumentale Kolonialbauten zeugen vom Geldsegen, den die Landwirtschaft einst über Mosteiros brachte. Durch die vulkanische Asche war die Gegend um Mosteiros besonders fruchtbar. Die Terrassenfelder rund um das malerische Dorf am Meer machen auch noch heute den Reiz von Mosteiros aus.

Am Dorfplatz sind eine Kirche, ein Postamt, ein Gesundheitszentrum, eine Bank und sogar eine kleine Pension vorhanden. Rund um Mosteiros erstrecken sich in dichten Nebelwäldern Gemüse-, Obst-, Wein- und Kaffeeplantagen bis zum Gipfel des Monte Velha.

Vom südlichen Ortseingang des Stadtteils Igreja führt eine selten befahrene Straße bis nach Feijoal und Pai António hinauf, wo man sich mit gekühlten Drinks stärken kann. Wer sich einen halben Tag Zeit nimmt, um dieses Paradies zu betreten, wird mit atemberaubenden Ausblicken auf das smaragdgrüne Panorama belohnt.

Besonders Wanderfreudige wagen sich auch noch auf den steilen Weg bis in den Einsturzkrater der Chã das Caldeiras auf 1.700 Metern Seehöhe. Für diesen mühsamen Spaziergang sind ab Mosteiros allerdings 5 Stunden in eine Richtung einzuplanen.

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São Jorge

Kurz nach Mosteiros wird das Gelände wieder einsamer und steiler. Wer das traditionelle Leben auf Fogo kennen lernen möchte, sollte Ribeira Ilhéu mit seinen altertümlichen Werkstätten einen Besuch abstatten.

Der nächste lohnende Zwischenstopp nach Mosteiros ist São Jorge, ein verschlafenes Dörfchen mit zauberhaften türkisen Häuschen. Vom westlichen Ortseingang führt ein steiler Pfad zur Küste hinab zu den Salinas de São Jorge. Hier verbirgt sich ein netter, kleiner Sandstrand mit Naturschwimmbädern vor einer mächtigen schwarzen Basaltwand, in die die Brandung Grotten und Höhlen, sowie eine natürliche Felsbrücke gewaschen hat.

Der kleine Ort Ponta da Salina bietet den einzigen ganzjährigen sicheren Badestrand auf Fogo, der vor allem am Wochenende von Einheimischen bevölkert wird.

Fogo wird grün

In der Umgebung von São Jorge zeigt sich die sonst schwarze, verbrannte Vulkaninsel Fogo von ihrer grünen Seite, Kap Verde - © Raul Rosa / Shutterstock
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Von São Jorge wieder zurück bis São Filipe eröffnen sich rechter Hand immer wieder traumhafte Ausblicke auf den Atlantik und auf die Nachbarinsel Brava. Bei Ponta Verde lohnt sich noch ein Abstecher ins Inselinnere nach Curral Grande. Die Straße schwingt sich hier über Hänge und Brücken durch zerzauste Vegetation, ehemalige Felder und sanfte Hügel von einer Ribeira zur nächsten.

Dabei passiert man die Igreja São Laurenço aus dem 19. Jahrhundert, die älteste christliche Kirche aus Fogo und mehrere verfallene Sobrados, ehemalige Herrenhäuser, die noch vom einstigen Reichtum Fogos zeugen. Nach Curral Grande führt die Straße auf eine Höhe von 950 Metern und endet in einem netten Wanderweg, auf dem in etwa einem halben Tag die Ribeira Filipe erkundet werden kann.

Von Curral Grande führen mehrere Straßen wieder zurück nach São Filipe.

Baden auf Fogo

Die Strände auf der Vulkaninsel Fogo präsentieren sich durchgehend dunkel bis pechschwarz, Kap Verde - © Axel Lauer / Shutterstock
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Fogo gilt zwar als heißeste Insel der Kap Verden, ist zum Baden jedoch nicht unbedingt geeignet. Durch den steil abfallenden Meeresgrund, die heimtückischen Strömungen und die heftige Brandung ist Schwimmen auf Fogo gefährlich, auch Haie können ziemlich nahe ans Ufer kommen.

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Wer das kühle Nass des Atlantiks dennoch genießen möchte, begibt sich am besten in die Buchten von Porto de Vale de Cavaleiros im Norden von São Filipe oder nach Ponta da Salina im Norden der Insel. Dort ist die Küste Fogos durch ein Riff geschützt und Badeausflüge sind sicher und angenehm.

Weiße Sandstrände wie auf Boa Vista, Sal oder Maio sucht man auf Fogo allerdings vergeblich, die Küste der Vulkaninsel zeigt sich durchwegs von ihrer schwarzen Seite.

Wandern auf Fogo

Blick auf den knapp 3.000m hohen Pico do Fogo, dem schlafenden Vulkan auf der Insel Fogo, Kap Verde - © Raul Rosa / Shutterstock
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Die meisten Besucher kommen auf Fogo, um Wanderungen zu unternehmen und die einzigartige Natur zu genießen. Sowohl Wanderer, als auch Bergsteiger kommen in den spektakulären Nebelwäldern um den Monte Velho und Mosteiros voll auf ihre Kosten.

Für anspruchsvolle Touren steht der schlafende Vulkan Pico do Fogo, der höchste Berg der Kap Verden, zur Verfügung. Dieser Vulkan gab Fogo auch seinen Namen, der übersetzt „Leuchtfeuer“ bedeutet. Der 2.829 Meter hohe Berg zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der Kap Verden.

Der zentrale Krater des Pico do Fogo hat einen Durchmesser von 500 und eine Tiefer von 180 Metern. Die gesamte Caldera mit mehreren alten Kratern rund um den Hauptkrater bildet einen Ring mit einem Durchmesser von 9km.

Der Pico do Fogo ist noch heute der rauchende Riese der Insel. Durch zahlreiche Fumarolen tritt immer noch Schwefeldampf aus und der Boden ist mit spärlicher Vegetation und grün-gelbe Schwefelspuren überzogen.

Wanderungen um den Pico do Fogo

Der Pico do Fogo auf der Insel Fogo ist mit knapp 3.000m Höhe der höchste Berg der Kap Verden und zweithöchster Berg im Atlantik - © Sundebo / Shutterstock
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Ausflüge um und auf den Pico do Fogo startet man am besten vom Einsturzkrater der Chã das Caldeiras aus, etwa 1.000 Meter unter dem Gipfel. Von der Hauptstadt São Filipe aus fahren immer wieder Sammeltaxis durch eine atemberaubende Landschaft aus üppiger Vegetation, Lava und Geröll in die Chã das Caldeiras (Fahrzeit 3 Stunden).

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In den beiden Bergdörfern Portela und Bangaeira ducken sich kleine Häuser in die kohlschwarzen Lavaverwerfungen. Hier befinden sich die Touristeninformation und die Winzergenossenschaft von Fogo, in deren Läden man Fogo-Wein, Traubensaft, Marmelade und Grappa verkosten und erstehen kann.

Besteigung des Pico do Fogo

Wer den höchsten Berg der Kap Verden erklimmen möchte, kommt um eine Übernachtung in den Chã das Caldeiras nicht herum. Aufbruch ist um spätestens 6 Uhr morgens, um in der späteren Hitze nicht umzukommen.

Die Parkverwaltung des Fogo-Naturparks schreibt vor, den Pico do Fogo nur in Begleitung eines Bergführers zu erklimmen, die am Vorabend in den Unterkünften in den Chã das Caldeiras ihre Dienste anbieten.

Tipp: In der Früh ist es noch recht frisch, Windjacke und lange Hose (sicherheitshalber auch ein Wollpullover) gehören unbedingt ins Gepäck! Für das unwegsame Gelände sind ebenfalls lange, robuste Hosen und für die spätere Hitze mindestens 5 Liter Trinkwasser zu empfehlen!

Aufbruch in tiefster Finsternis

Der eindrucksvolle Krater des Pico do Fogo auf der Insel Fogo hat einen Durchmesser von 500 und eine Tiefer von 180 Metern, Kap Verden - © Raul Rosa / Shutterstock
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Der Weg zum Gipfel und wieder zurück dauert etwa 6 Stunden, festes Schuhwerk ist auf dem teilweise scharfkantigen Lavageröll unbedingt erforderlich. Die ersten paar hundert Meter werden noch in völliger Dunkelheit und nur mit Taschenlampen bewaffnet zurückgelegt. Der Weg wird immer steiler, das anfangs noch lockere Geröll geht aber langsam in etwas festeren Grund über.

Spektakuläre Ausblicke und eine atemberaubende Kraterlandschaft aus grünen und gelben Schwefelschattierungen sind die Belohnung für die beschwerliche Kletterei. Bei klarem Wetter hat man eine exzellente Fernsicht über Santiago, Santo Antão, São Vicente, São Nicolau und Boa Vista. Zum höchsten Punkt des Pico do Fogo geht es allerdings nicht. Dieser liegt auf einer brüchigen Rippe und kann nicht betreten werden.

Der Aufstieg auf den Pico do Fogo erfolgt über erstarrte Lavaströme und scharfkantiges Geröll, Kap Verde - © Sundebo / Shutterstock
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Rutschiger Abgang

Für den Abstieg können die Schuhe gar nicht hoch und die Socken gar nicht lang genug sein, denn von hinunter gehen kann keine Rede sein. Laufend, hüpfend und schlitternd bewegt man sich fast wie beim Skifahren den schwarzen Hang hinunter, wobei die Beine teilweise bis zu den Waden in der grobkörnigen Asche einsinken. Wer noch nicht genug hat, kann eine Stunde Umweg in Kauf nehmen, und dem Pico do Fogo in den glühenden Rachen spähen.

Nach dem rasanten Abstieg lässt man die Erlebnisse des Tages am besten bei einem Glas Fogo-Wein ausklingen und plaudert noch etwas mit den liebenswerten Bewohnern der Chã das Caldeiras.

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