Burgpalast in Budapest, Ungarn

Der in zahlreichen Schlachten hart umkämpfte Burgpalast am Burgberg von Buda zählt heute als größtes Gebäude Ungarns mit zahlreichen Museen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Budapest.

Der monumentale Burgpalast ist wohl das bekannteste und auffälligste Gebäude der ungarischen Hauptstadt Budapest. Der imposante Prachtbau mit der 62 Meter hohen Kuppel thront am südlichen Teil des Burgbergs und gehört zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Budapest.

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Der Burgpalast ist 400m lang und 200m breit und somit das größte Gebäude von ganz Ungarn. Im Norden schließt er direkt an das bekannte Burgviertel von Buda an, das rund um die Matthiaskirche zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten beherbergt. Seit 1987 zählt der Burgpalast gemeinsam mit dem Uferbereich der Donau zum Weltkulturerbe der UNESCO.

BILDER: Burgpalast in Budapest

Fotogalerie: Burgpalast in Budapest

Sehenswürdigkeiten im Burgpalast

Blick vom Gellert-Berg auf den monumentalen Komplex des Budapester Burgpalastes, Ungarn - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Der Burgpalast wurde im Lauf seiner Geschichte mehrfach zerstört, Teile davon konnten jedoch nach akribischen Forschungen nahezu originalgetreu wiederhergestellt werden. Zu den interessantesten Räumlichkeiten des Burgpalastes zählen die gotische Halle und die königlichen Keller, die noch aus dem Mittelalter stammen, sowie der imposante Ballsaal, der eine gewaltige Länge von 304 Metern aufweist. Viele der ehemaligen königlichen Gemächer wurden zu Museen umfunktioniert.

Tipp: Um den gesamten Burgpalast mit all seinen sehenswerten Plätzen und interessanten Ausstellungen zu erkunden, würde man vermutlich mehrere Tage benötigen. Wer nicht so viel Zeit hat, sollte zumindest außen am Palast entlang flanieren und neben dem imposanten Bauwerk den sensationellen Blick auf Budapest genießen.

Nationalgalerie

Zwei steinerne Löwen mit strengem Blick bewachen das Löwentor, das in den Innenhof des Burgpalastes von Budapest führt, Ungarn - © James Camel / franks-travelbox
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Über drei Flügel und vier Stockwerke des Burgpalastes erstreckt sich die Nationalgalerie von Ungarn. Neben einer Sammlung von Medaillen sind hier Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Moderne zu bewundern. Allein hier kann der kunstinteressierte Tourist ein bis zwei Tage durch die privaten und staatlichen Kunstschätze wandern.

Historisches Museum

Die Geschichte Budapests von der Urzeit bis zur Neuzeit erzählt das Historische Museum im südöstlichen Flügel, das unter anderem auch Überreste des mittelalterlichen Burgpalastes beherbergt.

Der Eingang zu den auch „Burgmuseum“ genannten Ausstellungen liegt im Innenhof und wird von zwei dunklen, geflügelten Figuren flankiert. In den Innenhof führt das berühmte Löwentor, welches von zwei steinernen Löwen bewacht wird. Im Innenhof selbst findet man zwei weitere Löwen-Statuen.

Széchényi-Nationalbibliothek

Die nach ihrem Gründer Graf Széchényi benannte Bibliothek Ungarns ist im nordöstlichen Flügel des Burgpalastes untergebracht und kann vom Historischen Museum aus durch den so genannten Mordgang betreten werden, eines der ältesten Gebäudeteile des Burgpalastes.

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Als größte Bibliothek des Landes enthält sie an die 8 Millionen Bücher, Handschriften und Landkarten, darunter die legendären Budapester Blätter, die zu den ältesten mittelalterlichen Liederhandschriften zählen, einer Handschriftensammlung, die noch auf König Corvinus zurückgeht und die „Chronica Hun garorum“ aus dem Jahr 1473, Ungarns erstes gedrucktes Buch.

Matthias-Brunnen

Westlicher Vorhof des Burgpalastes mit dem kunstvollen Matthias-Brunnen und der Statue des „Pferdehirten“, Budapest, Ungarn - © James Camel / franks-travelbox
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Der barocke Matthias-Brunnen an der Südseite des westlichen Vorhofs stellt die Geschichte von König Corvinus und Ilona dar, derer zufolge sich ein Bauernmädchen in den König, der unerkannt auf die Jagd ging, verliebte. Heute steht die sitzende Mädchengestalt für die Liebe des Volkes zu seinem König. Die Statue in der Mitte des Vorhofes, der „Pferdehirte“, wurde im Jahr 1898 von György Vastagh geschaffen.

Prinz Eugen-Denkmal

Vor dem Haupteingang des Burgpalastes wird eine weitere wichtige Persönlichkeit der Geschichte geehrt. Türkenbezwinger Prinz Eugen von Savoyen thront hier auf einem bronzenen Pferd, geschaffen von József Róna im Jahr 1900.

Fabelvogel Turul

Der sagenhafte Vogel Turul, halb Adler, halb Falke, spielt in der ungarischen Geschichte eine große Rolle, Burgpalast in Budapest, Ungarn - © James Camel / franks-travelbox
© James Camel / franks-travelbox

Ganz am nordöstlichen Ende des Palastes und bereits von der Donau aus gut zu sehen, breitet auf einem Pfeiler der sagenhafte Vogel Turul seine dunklen Schwingen aus. Halb Adler, halb Falke soll er im Jahr 819 Emese im Traum erschienen sein und ihr prophezeit haben, dass von ihrem Sohn viele Könige abstammen würden. Und tatsächlich war ihr Sprössling Álmos der erste König der Árpáden, Ungarns älteste Herrscherfamilie.

Veranstaltungen im Burgpalast

Neben staatlichen Zeremonien und Empfängen wird das königliche Ambiente des Burgpalastes auch für zahlreiche Festivitäten genutzt. Zu den kulinarischen Veranstaltungen zählen das Weinfestival, das Bierfestival und die so genannten „Süßen Tage„, an denen sich auf dem Budaer Burgberg alles um Schokolade dreht.

Geschichte des Burgpalastes

Der Burgpalast war lange Jahr der Sitz der ungarischen Könige und zählt heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Budapest, Ungarn - © James Camel / franks-travelbox
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Der weithin sichtbare Burgpalast fungiert seit dem frühen 13. Jahrhundert als Residenz der ungarischen Könige. König Béla IV. ließ das eindrucksvolle Schloss gemeinsam mit dem gesamten Burgviertel von Buda im Jahr 1242 errichten, ein Jahr nach dem Einfall der Mongolen. Reste des damaligen gotischen Palastes sind heute noch vorhanden.

Im Lauf der Jahrhunderte wurde der Burgpalast von den verschiedenen Herrschern Ungarns umgebaut, erweitert und erneuert und glänzt heute in einer prächtigen Mischung aus Gotik und Renaissance. Die heutige Gliederung des Burgpalastes mit seinen Höfen und Vorburgen stammt aus dem späten 14. bzw. frühen 15. Jahrhundert, als zum Schutz vor den Türken mächtige Mauern gebaut wurden, innerhalb derer sich mit Häusern, Klöstern, Schulen und einer Universität das Zentrum Ungarns entwickelte.

Der Ausbau vom gotischen Schloss zum prächtigen Renaissance-Palast entstand unter König Matthias Corvinus, einem Liebhaber und Förderer von Kunst und Wissenschaft.

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1541 fiel der Burgpalast gemeinsam mit dem Rest von Budapest für 145 Jahre an die Türken, die die herrlichen Gemächer als Pulverlager oder Stallungen benutzten. Gleichzeitig verstärkten sie jedoch die Befestigungsanlagen, sodass Budapest erst im September 1686 unter Herzog Karl V. von Lothringen wieder zurückerobert werden konnte – angeblich durch eine wunderbare Marien-Erscheinung in der Matthiaskirche, als durch eine Pulverexplosion im Burgpalast in der damaligen Großen Moschee eine Mauer einstürzte und dahinter eine Statue der Jungfrau Maria zum Vorschein kam.

In diesen zahlreichen Schlachten und auch im Zweiten Weltkrieg, als die Deutschen ihr Hauptquartier in den Höhlen und Gängen unter der Burg einrichteten, wurden große Teile des Burgpalastes zerstört, wodurch leider ein Teil seines Glanzes verloren ging. Umfassende Rekonstruierungen mit Hilfe ausgezeichneter Historiker ließen den Prachtbau jedoch zumindest teilweise fast im Original wieder auferstehen. Die Grabungen und Restaurierungen einer der größten Burgforschungen Europas dauern heute noch an.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Historischen Museums von Budapest mit Preisen und Öffnungszeiten
Offizielle Website der Nationalgalerie im Burgpalast mit Preisen und Öffnungszeiten
Offizielle Website von Ungarns Nationalbibliothek im Burgpalast mit Preisen und Öffnungszeiten

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