Palast Liwadija auf der Halbinsel Krim, Ukraine

Der Palast Liwadija auf der Halbinsel Krim im Süden der Ukraine war einst Sommersitz des letzten Zaren und erlangte als Tagungsort der von den Alliierten abgehaltenen Konferenz von Jalta im Februar 1945 weltweite Berühmtheit.

Der prachtvolle Palast Liwadija auf der Halbinsel Krim im Süden der Ukraine wurde in seinem heutigen Erscheinungsbild im Jahr 1910 errichtet. Er befindet sich in einem Vorort der Stadt Jalta, der gleichnamigen Siedlung Liwadija und fungierte als Sommersitz des letzten russischen Zaren Nikolaus II. Seit 2007 zählt der Palast zu den Sieben Weltwundern der Ukraine.

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Der Palast Liwadija besteht aus drei Trakten und wurde vom ukrainischen Architekten Nikolai Krasnow errichtet, nachdem der Vorgänger-Palast, in denen die Zaren Alexander II und Alexander III residierten, aufgrund von Grundwasserschäden abgerissen werden musste. Nikolaus II fand nach einer Italien-Reise an den Renaissance-Palästen Gefallen, die ihm vom italienischen König Victor Emmanuel III gezeigt wurden und wollte seine Residenz ebenso errichtet haben. Nach nur 17 Monaten war der Bau beendet. Die Fassade ist in allen vier Himmelsrichtungen anders gestaltet und besteht aus speziell behandeltem strahlend weißem Kalkstein, weswegen der Palast auch „Weißer Palast“ genannt wird.

Neben dem Hauptgebäude enthält der Palast Liwadija auch eine kleine russisch-orthodoxe Kirche. Sie wurde im Jahr 1866 vom italienischen Architekten Ippolito Monighetti errichtet und enthält ob ihrer geringen Größe einen nicht weniger prachtvoll geschmückten Innenraum.

Das gesamte Areal mit insgesamt 116 Zimmern wird von einem weitläufigen englischen Garten umgeben, durch den der berühmte völlig flache „Sonnige Weg“ führt. Auf knapp 7km kann man durch dekorative Skulpturen, ungewöhnliche Bänke und exotische Bäume und Büschen wandern und den fantastischen Landschaftspark auf sich wirken lassen.

Der Haupttrakt beherbergte auf zwei Stöcken die Wohn- und Empfangsräumlichkeiten des Zaren und seiner Familie. Innerhalb des Haupttraktes befinden sich zwei malerische Innenhöfe, einer im maurischen und einer im italienischen Stil, von denen letzterer mit Rosengärten und einer Rundbogengalerie besonders dekorativ ist.

In den beiden Nebentrakten des Prachtbaus waren für die Minister, den Hofstaat und die Bediensteten untergebracht. Nachdem der Zar soviel Zeit wie möglich in Liwadija verbrachte, da er hier wesentlich ruhiger als in St. Petersburg leben konnte, war es notwendig, seine gesamte Regentschaft bei sich zu haben.

Weltgeschichte im Schloss Liwadija

Nach Zurücklegung seines Amtes im Jahr 1917 wollte er sich als Privatmann im Palast Liwadija niederlassen, was ihm jedoch verwehrt wurde. Aus dem fantastischen Bau wurde ein Sanatorium, welches im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Der Palast wurde jedoch eine großzügigen Renovierung unterzogen damit dort im Februar 1945 die geschichtsträchtige Konferenz von Jalta stattfinden konnte, in der die Alliierten, Franklin Roosevelt für die USA, Winston Churchill für Großbritannien und Josef Stalin für die Sowjetunion, über Nachkriegseuropa verhandelten.

Geschichtsträchtig: Im italienischen Innenhof wurde das Foto von Roosevelt, Churchill und Stalin von der Konferenz von Jalta gemacht, dass damals um die Welt ging. Lässt man sich selbst auf dieser Bank nieder, schnuppert man in der historischen Atmosphäre einen Hauch Weltgeschichte.

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In einem historischen Museum im Haupttrakt, welches extra für den Besuch des US-amerikanischen Präsidenten Nixon im Jahr 1974 eingerichtet wurde, ist der historische Konferenztisch, an dem über die Zukunft Europas entschieden wurde, heute noch zu sehen. Im oberen Stockwerk ist die Geschichte der Sowjetunion dargestellt und auch die Räumlichkeiten der Zarenfamilie, sowie Fotografien und sogar Kinderzeichnungen können besichtigt werden. Hin und wieder wird es nach wie vor von der ukrainischen Regierung für internationale politische Konferenzen verwendet.

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