Sanfermines in Pamplona, Spanien

Vom 6. bis zum 14. Juli ist im spanischen Pamplona jedes Jahr alles aufs Feiern ausgerichtet, denn in diesem Zeitraum findet das Sanfermin-Fest mit dem berühmten Stiertreiben statt.

Die Sanfermines gehören zu den berühmtesten Festivitäten in ganz Spanien. Die Sanfermines finden jedes Jahr vom 6. bis zum 14. Juli in Pamplona im Norden Spaniens statt. Zu diesem Anlass wird die gesamte Stadt ganz in Weiß und Rot geschmückt, alle Zeichen stehen auf Feiern. Erwartet werden Besucherströme, Musik, Trinkgelage, Feierlichkeiten auf den Straßen, aber hauptsächlich das weltberühmte Stiertreiben, „Encierro“ genannt.

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Herkunft der Sanfermines

Seinen Namen erhielt das Fest vom Heiligen Fermín, dem Sohn des römischen Senators Firmo, welcher im 3. Jahrhundert mit seiner gesamten Familie zum Christentum konvertierte. Sein Sohn Fermín wurde laut Überlieferungen vom Heiligen San Saturnino an der Stelle, wo heute das San Cernin-Brünnchen steht, getauft. Später wurde er im französischen Toulouse zum Priester geweiht und kehrte als Bischof nach Pamplona zurück.

Doch wie so viele gläubige Menschen wurde auch der heilige Fermín für seine Frömmigkeit bestraft; nachdem er 3.000 Menschen getauft hatte, wurde er enthauptet. Heute gilt er als Patron der Weinschlauchhersteller, der Weinhändler und der Bäcker. Er wurde in Pamplona schon vor den Sanfermines verehrt und bildet heute während der Festlichkeiten eine zentrale Gestalt.

Die Sanfermines selbst haben ihren Ursprung in drei Veranstaltungen im Mittelalter: einerseits die Feiern zu Ehren des Heiligen Fermín, andererseits die Märkte und die Stierkämpfe. Diese sind ab dem 14. Jahrhundert belegt.

Jahrmarkt und Stiertreiben

Das Fest des heiligen Fermín wurde ursprünglich im Oktober gefeiert, später aber aufgrund des besseren Wetters auf Juli vorverlegt, wodurch es mit dem Jahrmarkt zusammenfiel. So entstanden die Sanfermines, die beim ersten Mal zwei Tage dauerten. Festreden wurden gehalten, es gab Musik, ein Turnier, Theateraufführungen und bereits erste Stierkämpfe.

Später kamen immer mehr Veranstaltungen hinzu, das Fest dehnte sich auf insgesamt zehn Tage aus. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Treiben von Musik, Tänzern, Riesenfiguren in den Straßen, Gauklern und dem Stiertreiben bestimmt. Der Alkohol floss in Strömen, was vor allem der Klerus stark missbilligte. Auch wegen der Ausschweifungen der Jugend machten sich die Männer der Kirche Sorgen.

Im 19. Jahrhundert kamen immer mehr Mimen und Darsteller von außerhalb der Stadt nach Pamplona, um den Besuchern noch mehr zu bieten. Höhepunkte waren zum Beispiel die weibliche Kanonenkugel, exotische Tiere oder Figuren aus Wachs.

Die Popularität der Sanfermines wurde im 20. Jahrhundert durch den Schriftsteller Ernest Hemingway noch unterstützt. Er war ein großer Bewunderer der Stierkämpfe und der Matadore. Mit seinem Roman „The sund also rises“ (dt. Titel: „Fiesta“) animierte er Menschen aus allen Ländern, eine Reise nach Pamplona zu unternehmen.

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Encierro – Stiere auf den Straßen Pamplonas

Während der Sanfermines ist das Stiertreiben der wohl populärste Teil der Feierlichkeiten. Es entstand aus der früheren Notwendigkeit, die Stiere durch die Stadt in die Arena zu bringen, und so wurde dieser Akt Teil des Events. Alle Teilnehmer treffen sich morgens vor dem Auslauf der Stiere, welcher um Punkt acht Uhr geöffnet wird. Zuvor wird ein Lied zu Ehren des Heiligen Fermín gesungen, und zwar dreimal, um fünf vor acht, um drei vor acht und um eins vor acht. Der Heilige soll dadurch seinen Segen für das Stiertreiben geben.

Punkt acht Uhr werden die Stiere losgelassen, die daraufhin hinter einer Gruppe von Läufern her die 825 Meter lange Strecke zur Stierkampfarena zurücklegen. Die Route ist durch eine doppelte Barriere aus Holz separiert, um die Sicherheit der Zuseher zu gewährleisten.

Hinter den Stieren her laufen die Hirten, um zurückfallende Tiere vorwärts zu treiben und sicherzustellen, dass keine Zuseher über die Barrieren klettern und die Stiere reizen, was diese ebenfalls zur Umkehr bewegen könnte. Der gesamte Lauf dauert zwischen drei und vier Minuten, vorausgesetzt, keines der Tiere überlegt es sich anders und entschließt sich doch zu einer Änderung der Marschroute.

Während des Stiertreibens werden insgesamt vier Raketen gezündet: zwei sobald die Tiere freigelassen werden, eine wenn die ersten in der Arena ankommen sind und eine letzte sobald alle Tiere ihr Ziel erreicht haben. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen die so genannten Dobladores, Männer, die sich mit den Stieren bestens auskennen. Sobald alle Stiere in der Arena sind, werden sie voneinander getrennt und den Matadoren zugelost.

Das „kleine“ Stiertreiben

Abgesehen vom großen Stiertreiben in der Früh findet auch noch ein kleines Stiertreiben ohne Läufer über eine Strecke von 440 Metern statt. Dieses wird um elf Uhr nachts veranstaltet. Um daran teilhaben zu können, muss man sich im Vorhinein einen Passierschein im Rathaus von Pamplona besorgen. Die Tickets für das große Stiertreiben sind meistens zu 90% an diverse Fanclubs verkauft. Es empfiehlt sich also, sein Ticket direkt bei diesen Clubs zu kaufen.

Stierkampf am Nachmittag

Der eigentliche Stierkampf findet am Nachmittag statt, wobei die Besucher von den Tribünen aus zusehen, die teure Plätze im Schatten und günstigere in der Sonne bietet.

Während der Sanfermines können die Stiere in ihren Stallungen besucht werden, wo sie von ihren Züchtern ausgestellt werden. Für die Zuchtbetriebe ist es eine sehr große Ehre, wenn ihre prächtigsten Exemplare an den Stierkämpfen teilnehmen können.

Brutalität des Stierkampfes

Stierkämpfe sind heftig umstritten, dennoch ist diese Tierquälerei in Spanien, Portugal und Teilen Südfrankreichs als „nationales Kulturgut“ immer noch erlaubt. Für den Stier geht ein Stierkampf nie gut aus. Wenn das Tier Glück hat, stirbt es durch den rituellen Dolchstoß einen schnellen Tod. Die Lobby für den Stierkampf ist trotzdem groß, denn Veranstalter, Züchter und Matadore verdienen sich mit dem blutigen Spektakel eine goldene Nase.

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Weiterführende Links:

Offizielle Website der Sanfermines

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