Highlights in Spaniens Norden: Das Baskenland

Viele zieht es im Urlaub an die sonnige Südküste Spaniens, dabei zeigt sich der Norden des Landes ungleich vielfältiger. Das Baskenland – ganz im Nordosten gelegen – präsentiert sich landschaftlich rau und abwechslungsreich und bietet zahlreiche spektakuläre Highlights.

Statt sich an den Mittelmeerstränden oder auf der Touristeninsel Mallorca zu verlieren, gilt das Baskenland noch als Geheimtipp unter den Urlaubsregionen in Spanien. Neben den zwei Wirtschafts- und Kulturmetropolen der Provinz, San Sebastián und Bilbao, gibt es am Küstenabschnitt am Golf von Biskaya beeindruckende Strände zu sehen. Das Hinterland lädt mit seiner ursprünglichen Natur zu ausgedehnten Entdeckungsreisen ein.

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Daten und Fakten zum Baskenland

Die Autonome Gemeinschaft des Baskenlandes zählt drei Provinzen: Álava im südwestlichen Teil, Bizkaia am westlichen Teil der Küste und Gipuzkoa im Osten.

Fläche: 7.234 km²
Einwohner: 2.198.657 (Januar 2018)
Sprache:
Neben Spanisch gilt auch Baskisch als Amtssprache
Bevölkerungsdichte: rund 303 Einwohner pro km²
Hauptstadt: Vitoria-Gasteiz in der Provinz Álava
Flughäfen:
Bilbao International Airport (BIO), San Sebastián Airport (EAS), Vitoria International Airport (VIT)
Offizielle Tourismusseite: https://tourismus.euskadi.eus/de/

Die drei größten und wichtigsten Städte sind gleichzeitig auch die jeweiligen Hauptstädte der Provinzen:

  • Bilbao: (345.110 Einwohner) – Provinz Bizkaia
  • Vitoria-Gasteiz: (246.976 Einwohner) – Provinz Álava
  • San Sebastián: (186.370 Einwohner) – Provinz Gipuzkoa

Seit 1997 hat das Baskenland seinen autonomen Status und zählt wirtschaftlich zu den stärksten Regionen Spaniens. Es ist gelungen, die regionale Wirtschaft von der früher wichtigen Schwerindustrie weiterzuentwickeln und andere Bereiche zu stärken. Vor allem Finanz-, Technologie- und Dienstleistungsunternehmen haben sich hier angesiedelt. Durch die zunehmende Attraktivität ist die Region nun auch für Urlauber noch interessanter geworden.

Highlights an der Baskischen Küste

Mehrere Drehorte der erfolgreichen Serie Game of Thrones befinden sich im Baskenland im Norden Spaniens - © jon_chica / stock.adobe.com
© jon_chica / stock.adobe.com

Die Küste im Norden Spaniens unterscheidet sich stark von jener im Süden. Zahlreiche Abschnitte sind hier sehr felsig, wild und ursprünglich. Die raue Schönheit erkannte auch die Filmindustrie: Gleich mehrere Drehorte der erfolgreichen Serie Game of Thrones befinden sich im Baskenland:

  • Barrika: Playa de Muriola / Playa de la Cantera – eine besonders abgeschiedene Bucht umgeben von einer zerklüfteten Felsenlandschaft. Als Highlight zählt hier eine geologische Besonderheit, das sogenannte Flysch. Verschiedene Sand- und Kalksteinschichten erheben sich streifenförmig aus dem Wasser und ziehen sich auch an der Felsenküste hoch.
  • Zumaya: Playa de Itzurun / Playa de Zumaya – ein felsenumrandeter, wildromantischer Sandstrand, in der Serie der Strand von Dragonstone.
  • Insel San Juan de Gaztelugatxe: Ein kleines Kloster befindet sich auf der felsigen Halbinsel, die durch eine spektakuläre Felsenbrücke mit dem Festland verbunden ist. Auch dieser Spot gehört im Film zum Schauplatz des Dragonstone.

Trotz der überwiegend felsigen Küste gibt es zwischendurch immer wieder sandige Abschnitte, wo auch Wassersport betrieben werden kann.

Hafenstädtchen Getaria

Ebenfalls einen Besuch wert ist der pittoreske Küstenort Getaria etwa 25 Kilometer westlich von San Sebastián. Die Stadt ist mit einer Mauer umgeben, dahinter erstreckt sich der Hausberg San Antón. Der kleine Hafen liegt an einer Landzunge, an deren Spitze sich ein kleiner Hügel erhebt. Rechts und links der Landzunge laden die beiden Sandstrände Gaztetape und Malkorbe zum Baden ein.

Einem berühmten Sohn des Ortes, dem Designer Cristóbal Balenciaga ist zudem ein eigenes Museum gewidmet. Ein ehemaliger Palast wurde zu Ausstellungsräumen umgebaut und dort werden die schönsten Kreationen des Modeschöpfers präsentiert.

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Das Baskenland kulinarisch entdecken

Neben den kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten ist das Baskenland zudem für seine kulinarischen Spezialitäten bekannt. In der rauen Landschaft an den felsigen Hängen des kantabrischen Bergmassivs im Hinterland wird seit Jahrhunderten Wein angebaut. Die einzigartigen Lagen haben eine lange Tradition, auf die sich die Winzer heute wieder verstärkt konzentrieren. Die landschaftlichen Besonderheiten der Region sind gleichzeitig ihre größte Stärke und tragen dazu bei, charakterlich eigenständige Weine erzeugen zu können.

Auf mehreren touristisch erschlossenen Routen lassen sich die verschiedenen Weingüter mit den regionalen Spezialitäten – vor allem Rioja und Txakoli – erkunden. Auch der Apfelwein gehört zu den baskischen Besonderheiten und wird vor allem im Hinterland von San Sebastián kultiviert.

In speziellen Bars kann der Cidre zusammen mit einem Fischmenü oder den typischen Pintxos genossen werden. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Eigenheit der baskischen Küche: Ähnlich den Tapas verbergen sich dahinter kleine Snacks und Leckerbissen, die als Fingerfood gegessen werden können. Sie sind jedoch in der Regel kleiner als Tapas. Die Besonderheit: Die leckeren Zutaten werden aufgespießt auf einem Stück Brot serviert. Bei den Einheimischen ist es beliebt, von Bar zu Bar zu ziehen und jeweils ein paar Pintxos zusammen mit einem Glas Wein, dem sogenannten Txikitos, oder einem kleinen Bier zu genießen.

Weitere baskische Spezialitäten, die sich auch als Mitbringsel eignen:

  • Idiazabal: Ein kräftiger Schafskäse, der geräuchert oder ungeräuchert erhältlich ist.
  • Paprika: Eine spezielle grüne Sorte aus Gernika ist besonders pikant und zart. Ebenfalls grüne Schoten stammen aus Ibarra und werden traditionell in mildem Weißweinessig eingelegt.
  • Thunfisch: Der „Bonito del Norte“ und der „Cimarrón“ sind typische Fischarten der Region.

Natur pur: Unterwegs im Hinterland

Wer sich in Spanien nach Ruhe und Natur sehnt, muss sich ins baskische Hinterland im Norden begeben - © mimadeo / stock.adobe.com
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Wer sich nach noch mehr Ruhe und Natur sehnt, muss sich ins baskische Hinterland begeben. Die in vielen Fällen noch unberührte Landschaft ist zudem in verschiedenen Schutzgebieten ein Erlebnis.

Naturpark Gorbeia

Hier kann die vielfältige Natur auf zahlreichen Etappen erwandert werden. Im Zentrum steht der Gipfel des Gorbeia (1.481 Meter) der mehrere schöne Aussichten auf die umgebenden Täler bietet. Neben lichten Laubwäldern und sanften Hügeln gibt es auch bergige Abschnitte mit schroffen Felsen.

Ein besonderes Highlight des Parque natural de Gorbea ist sicherlich der Goiuri-Wasserfall, der sich über 100 Meter tief eine steile Felswand hinabstürzt. Besonders spektakulär ist die Aussicht vom gegenüberliegenden Felsplateau aus. Des Weiteren gibt es zahlreiche Höhlen in dem Schutzgebiet zu entdecken. In zwei Besucherzentren finden sich ausführliche Informationen zu möglichen Aktivitäten oder auch zum Biotop von Itxina, ein Felsmassiv mit vielen Höhlen und Erdlöchern.

Kortezubi

Das kleine Dorf Kortezubi zählt nur wenige hundert Einwohner und liegt knapp zehn Kilometer von der Küste entfernt im Landesinneren, 35 Kilometer östlich von Bilbao. Der pittoreske Ort liegt inmitten von Wäldern und beherbergt unter anderem ein sehenswertes Freilichtmuseum. Neben den Santimamiñe-Höhlen wurde der umgebende Wald von einem Künstler gestaltet, der dort Spuren an den Bäumen hinterlassen hat. Eine Wanderung durch den Bosque de Oma ist ein einmaliges Erlebnis.

Kunst und Kultur: Bilbao und San Sebastián

Neben verschiedenen Kirchen, Klöstern und Burgen im Hinterland sollten sich Kulturinteressierte die zwei größten Städte an der Küste nicht entgehen lassen. Sie warten mit spannenden Highlights auf, welche das Baskenland in all seinen Facetten zeigt.

Bilbao

Diese Stadt an der Mündung des Ría de Bilbao gehört zu den zehn größten Städten Spaniens. Mit dem Umland zusammen wohnen hier mehr als 900.000 Menschen. Der strukturelle Wandel ist hier besonders gut gelungen. In den letzten Jahren wurde viel investiert um Bilbao attraktiv zu gestalten. Insgesamt zeigt sich eine spannende Mischung aus historischen Gebäuden der Altstadt und extravaganten Neubauten aus der heutigen Zeit.

Zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten zählen das Guggenheim-Museum mit seiner eigenwilligen Architektur (Frank Gehry), das mit zu den spektakulärsten Museumsbauten der Welt zählt. Auch entlang der neuerschlossenen U-Bahn Linie wurden die einzelnen Haltestationen von einem Stararchitekten entworfen – Norman Foster.

Weitere Highlights sind die älteste Schwebefähre der Welt, die an der Hängenden Brücke (Puente Colgante) über den Fluss führt. Zwei Museen, das Museo Marítimo Ría de Bilbao, sowie das Museo de la Industria erzählen von der historischen Vergangenheit der Stadt im Bereich der Seefahrt und der Industrie.

San Sebastián

Die Hafenstadt trägt im Baskischen auch den Namen Donostia. Gebräuchlich ist zudem die Doppelbezeichnung Donostia-San Sebastián. Sie schmiegt sich an eine große Bucht, die wunderschöne Sandstrände zu bieten hat. Das Stadtbild an der langen Strandpromenade wurde bestmöglich erhalten und zeigt bis heute die ursprünglichen herrschaftlichen Gebäude, die früher bereits als Sommerresidenzen genutzt wurden.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt der zentrale Plaza de la Constitucion mit dem alten Rathaus sowie der Kursaal (Palacio de Congresos y Auditoiro) der in unmittelbarer Nähe des Meeres liegt. Nachts wird die schlichte Fassade durch die spezielle Beleuchtung zum besonderen Hingucker.

Beim Flanieren entlang der ursprünglichen Strandmeile lassen sich mehrere Skulpturen (Peine del Viento) entdecken. Durch die Erhaltung alter Bauwerke spiegelt die Stadt auf besondere Weise die baskische Lebensart und Kultur wider.

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