Einst für den Kongress der Heiligen Allianz errichtet ist der Kongress-Platz im Zentrum von Ljubljana bis heute von monumentalen Bauten geprägt, die gemeinsam mit dem Zvezda-Park, Shops und Restaurants ein sehenswertes Ensemble formen.
Wer den Kongress-Platz im Herzen der Altstadt von Ljubljana betritt, kann sich vor Sehenswürdigkeiten kaum noch erwehren. Überragt vom Hügel der Laibacher Burg breitet sich der kongresni trg vom Ufer der Ljubljanica bis zur markanten Säulenfassade der Dreifaltigkeitskirche aus. An der Südseite wird er von eindrucksvollen Gebäuden und Museen und an der Nordseite von den Bäumen des Zvezda-Parks flankiert. Als zentraler Platz inmitten zahlreicher Touristenziele gehört er selbstverständlich zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Ljubljana.
Inhaltsverzeichnis
BILDER: Kongressplatz in Ljubljana
Historische Bedeutung des kongresni trg in Ljubljana
Seit seiner Entstehung war der Kongress-Platz Schauplatz zahlreicher wichtiger Ereignisse in der Geschichte von Ljubljana und Slowenien. 1821 fand im heutigen Universitätsgebäude der Kongress der Heiligen Allianz zur Verhandlung über die Niederschlagung eines Aufstands in Neapel statt. Anwesend waren unter anderem der Kaiser von Österreich, der Zar von Russland, der König von Neapel, sowie Abgesandte aus Großbritannien, Preußen und Frankreich. Für dieses auch Laibacher Kongress genannte Treffen wurde der Platz errichtet und auch danach benannt.
1918 wurde hier die Unabhängigkeit Sloweniens von Österreich-Ungarn ausgerufen und Anfang der 1990er-Jahre die Eigenständigkeit nach dem Jugoslawien-Krieg. Auch die erste freie Massendemonstration in Slowenien im Jahr 1988 wurde am Kongress-Platz abgehalten.
Sehenswürdigkeiten am Kongress-Platz
Der kongresni trg hat alles, was sich Besucher von einem der repräsentativsten Plätze einer Stadt erwarten. Monumentale Bauten, Brunnen und Statuen, interessante Museen, kleine Shops, Cafés und Restaurants und gleich daneben einen Park, unter dessen schattigen Bäumen sich das lebhafte Treiben in aller Ruhe beobachten lässt.
Im Zvezda-Park weisen Steinsäulen, Mauerreste und die vergoldete Bronzestatue eines römischen Patriziers auf Grabstätten der antiken Stadt Emona hin, die hier gefunden wurden.
Palast der Slowenischen Philharmonie
An der Südostecke des kongresni trg befindet sich – überragt vom Burgberg – das Neo-Renaissance-Gebäude der Slowenischen Philharmonie. Diese geht auf die 1701 gegründete Academia Philharmonicorum zurück und zählt damit zu den ältesten Philharmonien der Welt. Musikgrößen wie Haydn, Beethoven, Brahms, Schubert und Mahler gehörten bereits dieser Vereinigung an.
Das Gebäude wurde 1891 vom Grazer Architekten Adolf Wagner auf den Fundamenten des abgebrannten Ständetheaters errichtet und beherbergt heute das beste Philharmonie-Orchester Sloweniens.
Universität
Das beeindruckende Hauptgebäude der slowenischen Universität war einst Sitz der Statthalter von Ljubljana. Hier nahm der Kongressplatz seinen Anfang, der 1821 für den Kongress der Heiligen Allianz im ehemaligen Landesschloss errichtet wurde. Das heutige Gebäude von Jan Hrasky und Josef Hudetz stammt aus dem Jahr 1902, nachdem sein Vorgängerbau beim Erdbeben von 1895 so stark beschädigt wurde, dass es abgerissen werden musste. Seit 1919 hat die slowenische Universität in dem geschichtsträchtigen Bau ihren Hauptsitz.
Museum der Illusionen
Neben den klassischen und teils bekannten optischen Täuschungen, die die Wände des Museums zieren, begeistert das Museum alle Altersgruppen mit faszinierenden Hologrammen, fotografischen Illusionen und unglaublichen Spiegeltricks. Im scheinbar rotierenden Vortex-Tunnel raubt es seinen Besuchern buchstäblich die Balance und in der Unendlich-Disco, dem verkehrten Zimmer oder dem Raum der Schwerelosigkeit entstehen unvergleichliche Urlaubsfotos.
Dreifaltigkeitskirche und -säule
Mit ihrer säulenbewährten Fassade zählt die monumentale Dreifaltigkeitskirche an der Stirnseite des Kongress-Platzes zu den schönsten Bauten von Ljubljana. Mit ihrer Fassade nach römischem Vorbild und dem vergleichsweise schlichten Innenraum gilt die Ursulinenkirche am Zvezda-Park als ungewöhnlichster Barockbau der Stadt.
Auf der großen Freifläche vor der Kirche ragt die Dreifaltigkeitssäule in den Himmel. Seit 1721 ist das Denkmal aus Stein und erinnert bis heute an den glücklichen Umstand, dass die Hauptstadt Sloweniens von den Plagen der Pest verschont geblieben war. Die Säule ist übrigens nur noch eine Kopie, das Original ist im Stadtmuseum von Ljubljana zu bewundern.
Geschichte der Dreifaltigkeitskirche von Ljubljana
Ihre Entstehung haben sowohl die Dreifaltigkeitskirche als auch das zugehörige Ursulinenkloster dem wohlhabenden Handelskaufmann Jakob Schell von Schellenburg und seiner Gattin Anna Katarina zu verdanken. Der Bau der Ursulinenkirche dauerte von 1718 bis 1726 und wurde vom Architekten Carlo Martinuzzi beaufsichtigt. Ihre unverwechselbare Fassade, deren Wellenform noch durch mächtige Säulen betont wird, und der markante Giebel machen die Dreifaltigkeitskirche neben der Burg, der Drachenbrücke und Tromostovje zu einem der meistfotografierten Bauwerke von Ljubljana.
Im Gegensatz zu anderen barocken Kirchen, wie der prächtigen Kathedrale von Ljubljana, oder der Franziskanerkirche am Prešeren-Platz, ist die Ursulinenkirche kaum mit Wandmalereien geschmückt. Der Dekor des Interieurs beschränkt sich lediglich auf einige Gemälde und die kunstvollen Altäre. Besonders erwähnenswert sind der Seitenaltar „Ecce homo“ von Henrik M. Löhr und der prunkvolle Hauptaltar. Für letzteren diente seinem Schöpfer, dem italienischen Barock-Bildhauer Francesco Robba, verschiedenfarbiger Marmor aus Afrika als Baumaterial.
In den 1930er-Jahren wurde der Treppenaufgang zur Dreifaltigkeitskirche neu entworfen. Dafür verantwortlich – und ebenso für den neuen (heutigen) Standort der Dreifaltigkeitssäule – war der slowenische Architekt Jože Plečnik, einer der berühmtesten Söhne des Landes.
Schulmuseum
Gleich neben der Dreifaltigkeitskirche liegt mit dem Schulmuseum in der ehemaligen Lehrerdruckerei das erste Museum Sloweniens, welches sich auf ein überregionales Thema spezialisiert hat. Es wurde 1898 vom slowenischen Volksschullehrer Jakob Dimnik gegründet und präsentiert die Entwicklung des Schulwesens anhand von pädagogischen Mitteln und Methoden von damals bis heute.
Weiterführende Links:
Offizielle Website des Museums der Illusionen mit Öffnungszeiten und Eintrittspreisen
Offizielle Website des Schulmuseums von Ljubljana mit aktuellen Ausstellungen