Die Petrovka crkva (Peterskirche) wurde im 4. Jahrhundert kurz nach der Freiheit des Christentums errichtet und ist die älteste noch erhaltene Kirche Serbiens.
Die Petrovka crkva (Peterskirche) stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist die älteste Kirche Serbiens. Sie befindet sich etwa 2km nördlich der Stadt Novi Pazar im Südwesten von Serbien. Seit 1979 zählt sie als Teil des Stari-Ras-Komplexes zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Petrovka crkva in Novi Pazar stammt noch aus der Zeit, als die Serben gerade zu Christen wurden. Sie befindet sich auf dem Hügel von Ras (Rascien), die im Mittelalter einmal die Hauptstadt des Serbischen Großfürstentums (Serbian Grand Principality) war.
Mit vollem Namen „Kirche der heiligen Apostel Peter und Paul“ wurde sie im 4. Jahrhundert noch unter römischer Herrschaft gegründet und im 7. und 9. Jahrhundert ausgebaut. Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts fungierte sie als Taufkirche. Großprinz Stefan Nemanja wurde hier getauft, ebenso wie seine beiden Söhne Stefan und Rastko Nemanjić. Letzterer entschied sich für ein Leben als Mönch und wurde als „Heiliger Sava“ bekannt. Gemeinsam mit seinem Vater machte er sich daran, das Christentum in Serbien weiter zu verbreiten. Er gründete ein religiöses Zentrum im verlassenen Hilandar im heutigen Griechenland. Weitere Kirchen wurden errichtet und so verlor die Petrovka crkva nach und nach an Bedeutung. Erst im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie wieder in einigen Dokumenten erwähnt und im Jahr 1728 das erste Mal renoviert. Die einfallenden Osmanen nutzten das Gebäude der Petrovka crkva als Munitionslager, seit 1912 fungiert es jedoch wieder als Kirche. Die letzte Renovierung fand in den 1960er Jahren statt, seit der Erklärung zum UNESCO-Weltkulturerbe als älteste Kirche Serbiens wird die Petrovka crkva und vor allem ihre wertvollen Fresken permanent erhalten.
Wiederentdeckung der Petrovka crkva
Ende der 1950er-Jahre begannen die Ausgrabungen auf dem Hügel Ras und um die Petrovka crkva. Die Stätte war bereits im 7. Jahrhundert vor Christus besiedelt. Archäologen stießen ganz in der Nähe auf griechische Skulpturen und Tonfiguren, sowie ein ganzes Prinzengrab mit wertvollen Grabbeigaben aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Auch nachchristliche Grabstätten von Römern, Byzantinern und Sklaven wurden im Umkreis der Petrovka crkva angelegt. Die Fundstücke sind im Nationalmuseum von Belgrad ausgestellt.
Die Kirche, wie sie heute besteht, wurde bereits mehrmals über die Fundamente früherer Kirchen errichtet, die jedoch gut erhalten sind. Die vier mächtigen Pfeiler in ihrem kreisrunden Innenraum, der achteckige Turm und die Kuppel sind typische Merkmale des Kirchenbaustils für die Zeit nach Kaiser Konstantin, dem ersten christlichen Kaiser im 4. Jahrhundert. Die Mauern sind immer noch mit kunstvollen Fresken geschmückt, die auf das 10. Jahrhundert datiert wurden und unter vier Schichten Putz und Mörtel aus verschiedenen Epochen die Jahrhunderte nahezu unbeschadet überstanden haben.
