Kloster Sopoćani in Stari Ras, Serbien

Das mittelalterliche Kloster Sopoćani in der UNESCO-ausgezeichneten Region Stari Ras im Südwesten Serbiens beeindruckt durch seine atemberaubenden Fresken aus dem 13. Jahrhundert.

Das Kloster Sopoćani befindet sich etwa 16km von Novi Pazar entfernt im Südwesten Serbiens im ehemaligen Gebiet Ras (Rascien). Das serbisch-orthodoxe Kloster ist vor allem für seine atemberaubenden Fresken aus dem 13. Jahrhundert berühmt, wurde 1979 gemeinsam mit der Region Stari-Ras in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen und zählt zu den Kulturdenkmälern der Republik Serbien.

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Das Kloster Sopoćani wurde im Jahr 1265 von König Stefan Uroš I. als Grabeskirche für sich und seine Familie errichtet. Der marmorne Sarg, in dem sich seine sterblichen Überreste befinden, ist heute noch im südlichen Teil der Kirche zu besichtigen. Ebenfalls in Sopoćani beigesetzt wurden seine Königin Anna Dandolo, sein Vater, König Stefan, der Erstgekrönte und andere Mitglieder aus dem engen Familienkreis.

Spektakuläre Fresken des Klosters Sopoćani

Das Kloster Sopoćani wurde im Rasca-Stil errichtet und bestand aus der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und mehreren Gebäuden, in denen die Mönche ihre Unterkünfte hatten. Die Fenster und Portale des einschiffigen Sakralbaus sind mit weißem Marmor ummantelt, ansonsten wirkt die steinerne Kirche von außen eher unscheinbar. Der Höhepunkt des Klosters Sopoćani befindet sich nämlich hinter ihren Mauern. Die Bemalung im Innenraum des Kirchengebäudes gilt als eine der schönsten serbischen Malereien aus dem Mittelalter. Experten zählen sie zu den besten Kunstwerken des serbisch-byzantinischen Stils.

Im Altarraum ist der Erzbischof Sava II, Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche, in einer Prozession von Erzbischöfen dargestellt. An der Westmauer befindet sich das spektakuläre Monumentalfresko „Entschlafen Mutter Gottes“, welches zu den Höhepunkten der christlich-europäischen Kunst aus dem 13. Jahrhundert gehört.

Auffällig ist, dass die Kunstwerke im vorderen Teil des Kirchenschiffs Szenen aus dem Alten Testament abbilden, die eher dunkel und emotional, mit heftigen Körperbewegungen dargestellt sind, während in den Fresken weiter vorne neutestamentarische Szenen mit anmutige Gestalten in hellen Farben dargestellt sind. Diese differenzierte Darstellung ist ein Merkmal byzantinischer Kunst, welches sich im 12. und 13. Jahrhundert gerade entwickelte.

Im 16. Jahrhundert mussten die Mönche des Klosters Sopoćani immer wieder vor Angriffen der Osmanen fliehen, einmal brannte die Kirche sogar nieder, wurde jedoch wieder aufgebaut. Während eines Überraschungsangriffs im türkisch-österreichischen Krieg im Jahr 1689 zündeten die Türken das Kloster erneut an. Die Bruderschaft konnte mit Müh und Not entkommen und einige wichtige Reliquien, darunter die sterblichen Überreste von König Stefan, dem Erstgekrönten, in den Kosovo retten, sie kehrten jedoch nicht wieder nach Sopoćani zurück.

Das Kloster schien ohne Dach und Kuppel scheinbar verloren, blieb für mehrere hundert Jahre verlassen und begann, zu verfallen. Seine Überreste verschwanden langsam unter Schichten von Erde und Vegetation.

Erst im 20. Jahrhundert wurde das Kloster Sopocani wiederentdeckt und nach dem Zweiten Weltkrieg fachkundig renoviert. Die wertvollen Malereien konnten zum Glück nahezu vollständig restauriert werden – den Umstand, dass die Fresken nach 700 Jahren noch in absoluter Schönheit erstrahlen, halten viele für ein Wunder Gottes.

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