Die 200m tiefe Trientschlucht im Südwesten der Schweiz kann auf einem Steg entlang der senkrecht aufstrebenden Bergwand besichtigt werden und führt zu einem atemberaubenden Wasserfall.
Die Trientschlucht findet sich im Schweizer Kanton Wallis in der Nähe der Stadt Martigny und ist imposante 200 Meter tief. Sie wurde vom Wildbach Trient in das Gestein des Mont-Blanc-Massivs geschnitten. Die spektakuläre Trientschlucht ist das absolute Highlight dieser Region und steht auch auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Beste Reisezeit für die Trientschlucht
Der vordere Teil der eindrucksvollen Trientschlucht kann von Mai bis September – gegen Gebühr – über einen befestigten Laufsteg entlang der senkrecht aufstrebenden Felsmauer besichtigt werden.
Das Begehen des Stegs ist absolut sicher, auch wenn er über gefährlich aussehende Strudel des wilden Gebirgsbaches hinweg führt. Ein Gitternetz schützt die Wanderer vor herabfallenden Steinen. Die Schlucht kann je nach Gehgeschwindigkeit in einer knappen halben Stunde durchwandert werden.
Tipp: Je weiter man sich in die fantastische Trientschlucht hineinwagt, desto enger rücken die Bergwände zusammen und es wird auch im Hochsommer empfindlich kühl. Gegen die unangenehme Kälte empfiehlt es sich auf jeden Fall eine Jacke oder einen Pullover mitzunehmen.
Wasserfall „Cascade de Pissevache“
Am Ende des Stegs wartet noch ein besonders beeindruckender Schlussakt. Zwischen den steilen Bergflanken taucht schäumend der imposante Wasserfall „Cascade de Pissevache“ vor den staunenden Besuchern auf, dessen ohrenbetäubendes Donnern durch die enge Schlucht noch verstärkt wird.
„Cascade de Pissevache“ bedeutet übersetzt etwa „pinkelnde Kuh“. Betrachtet man die enormen Wassermengen von der einladenden Holzbank aus, kann man den Vergleich mit dem 114m herabstürzenden Fluss nicht so ganz nachvollziehen.
Goethe schrieb einst über diesen Wasserfall: „Endlich traten wir vor den Wasserfall, der seinen Ruhm vor vielen anderen verdient. In ziemlicher Höhe schießt aus einer Felskluft ein starker Bach flammend herunter in ein Becken, wo er in Staub und Schaum sich weit und breit im Wind herumtreibt. Wir kletterten daran herum, setzten uns dabei nieder und wünschten, ganze Tage und Stunden des Lebens dabei zubringen zu können.“
Da der Wasserfall auch zur Stromgewinnung benutzt wird, ist er, abhängig vom gerade aktuellen Energiebedarf, mehr oder weniger eindrucksvoll. Hat man die stürzenden Wassermassen lange genug betrachtet, heißt es wieder umdrehen. Die Trientschlucht wird auf dem selben Weg verlassen, wie sie betreten wurde.
Autobrücke Pont de Gueuroz
Die Trientschlucht wird von einer der höchsten Bogenbrücken in Europa, der „Pont de Gueuroz“, überspannt. Die Spannweite der Brücke beträgt gewaltige 98,50 Meter, ihre Höhe 187 Meter. Autofahrer erreichen die Pont de Gueuroz, indem sie vom Bâtiaz-Schloss in Martigny die Abzweigung ins Trient-Tal nehmen.
Die Brücke wurde im Zeitraum 1932-1934 errichtet und war damals eine gewagte Konstruktion aus Stahlbeton. 2004/2005 wurde sie vom Kanton Wallis und der Bundesverwaltung der Schweiz restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Sie ist für Fußgänger und Radfahrer reserviert und bietet einen fantastischen Blick in die Tiefen der Trientschlucht.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Trient Schlucht mit Öffnungszeiten und Eintrittspreisen