Der denkmalgeschützte Kulturpalast in der polnischen Hauptstadt Warschau ist das höchste Gebäude Polens und bietet vom 30. Stock aus einen fantastischen Blick über Warschau.
Der Kultur- und Wissenschaftspalast in der polnischen Hauptstadt Warschau ist mit 231 Meter das höchste Gebäude Polens und steht auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Polen.
Eigentlich sollte es ein Geschenk des sowjetischen Politikers Stalin sein, dieser beschränkte sich jedoch darauf, das Grundstück auszusuchen und sein Architekten- und Baumeisterteam unter dem Russen Lew Rudnew hinzuschicken. Finanzieren mussten die Polen ihren Kulturpalast aus eigener Tasche.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung des Kulturpalastes in Warschau
Der Kulturpalast wurde im Jahr 1956 nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt. Damals war er nach dem Eiffelturm in Paris das zweithöchste Gebäude Europas. 3.500 sowjetische Arbeiter und 40 Millionen Ziegelsteine waren an der Errichtung des Kulturpalastes beteiligt, von denen 16 davon für den Kulturpalast ihr Leben ließen.
Der Kulturpalast weist große Ähnlichkeit mit der Lomonossow-Universität in Moskau auf, Rudnew bemühte sich jedoch, auch polnische Stilelemente in den Prachtbau zu verpacken.
Die vier Turmuhren, die jeweils mit einem Durchmesser und einer Zeigerlänge von 6 Metern an der Spitze des Turms befestigt wurden, machen den Kulturpalast in Warschau bis 2002 zum höchsten Uhrturm der Welt. Danach wurde auch am NTT DoCoMO Yoyogi-Gebäude im japanischen Tokio eine Uhr angebracht, die noch höher hing.
Kontroverse Ansichten über den Kulturpalast
Das Erscheinungsbild des Kulturpalasts wurde bereits viel diskutiert. Zunächst wurde das gewaltige Gebäude als Symbol der totalitären Unterdrückung gesehen und passte laut allgemeiner Meinung auch nicht ins Stadtbild. Es erhielt in der Warschauer Bevölkerung den Spitznamen „Stalins Rache“ oder „Russische Hochzeitstorte“.
Nichtsdestotrotz ist es das neben dem MDM-Wohnviertel einzige erhaltene Baudenkmal aus dem sozialistischen Realismus der Nachkriegszeit und steht als Erinnerung an den Wiederaufbau nach 1945 unter Denkmalschutz.
Der Kulturpalast heute
Früher ragte der Kulturpalast in Warschau viele Meter über die Skyline der Stadt, heute ist er nur noch ein Wolkenkratzer unter vielen. Auf 114 Metern Höhe im 30. Stockwerk befindet sich die Aussichtsplattform „Die Dreißigste“ und ein Panorama-Restaurant, von wo aus man einen überwältigenden Blick über Warschau genießen kann. Von der Spitze des Turm werden über meterhohe Antennen zahlreiche Radio- und Fernsehsender ausgestrahlt.
Heute gilt das Gebäude dennoch als Wahrzeichen der polnischen Hauptstadt und seine Kinos, Theater, Shops, Sporthallen, Schwimmbäder und Museen als beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Am Eingang werden die Besucher von zwei monumentalen Statuen begrüßt, die den romantischen Dichter Adam Mickiewicz und den polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus darstellen.
Im Großen Saal des Kulturpalastes mit etwa 3.000 Sitzplätzen werden Kongresse und Konzerte abgehalten. Internationaler Musik-Größen, wie die Rolling Stones, Bruce Springsteen oder Leonard Cohen, sind bereits im Kulturpalast von Warschau aufgetreten.
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