Die Timmelsjoch Hochalpenstraße führt durch die majestätischen Ötztaler Alpen zu Österreichs höchstem Straßenpass und bietet im Sommer eine bequeme Berg- und Talfahrt mit sensationeller Aussicht.
Die Timmelsjoch Hochalpenstraße ist wohl der landschaftlich reizvollste Grenzübergang zwischen Österreich und Italien, der noch dazu bequem mit dem Auto befahren werden kann. Mitten durch das majestätische Hochgebirge zwischen Ötztal und Passeiertal führt diese „versteckte Lücke in den Alpen“. Sie wurde erstmals 1931 unter Benito Mussolini bis 2km unter das Timmelsjoch ausgebaut und am 15. September 1968 von beiden Seiten offiziell für den Verkehr freigegeben.
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BILDER: Timmelsjoch Hochalpenstraße
Fotogalerie: Timmelsjoch Hochalpenstraße
Die Timmelsjoch Hochalpenstraße verbindet mit über 60 Kehren Obergurgl in Tirol über das 2.509m hoch gelegene Timmelsjoch mit Meran im italienischen Südtirol. Die angenehm geschwungenen Kurven schaffen perfekte Bedingungen für Biker und Radfahrer. Gemeinsam mit dem herrlichen Bergpanorama ein unvergessliches Naturerlebnis!
Unterwegs zum Timmelsjoch – Gletschergipfel und Weinberge
„Geheimes Tor in den Süden“ wird das Timmelsjoch auch gerne genannt. Fernab von der Autobahn zählt die Timmelsjoch Hochalpenstraße nicht zu den Hauptverkehrsrouten, ist jedoch in Wahrheit die kürzeste Strecke vom Oberinntal zur beliebten Urlaubsdestination Meran und weiter zum Gardasee. Die Fahrt von Österreich nach Italien führt somit von den vergletscherten Gipfeln der Ötztaler Alpen bis in die malerischen Weinberge Südtirols.
Zwischen Obergurgl und Moos im Passeiertal verkehrt viermal täglich der „Timmelbus“, der auch an der Mautstation und dem Motorrad-Museum halt macht.
Die 1800 Höhenmeter von St. Leonhard bis zum Timmelsjoch verteilen sich auf 30 Kilometer. Für Rennradler stellt vor allem das letzte Stück eine Herausforderung dar, auf dem es nochmal 800 Höhenmeter einen steilen Berghang hinauf geht. Die gesamte Strecke von Obergurgl nach Meran ist 60km lang und dauert mit dem Auto rund 1,5 Stunden, von Obergurgl auf das Joch führen 12 Kilometer mit 12 Kehren.
Die Timmelsjoch Hochalpenstraße ist tagsüber von Ende Mai bis Mitte Oktober geöffnet und mautpflichtig. Die Mautstation liegt bei Hochgurgl in Österreich, auf der italienischen Seite wird keine Gebühr eingehoben.
Tipp: Wer die Timmelsjoch Hochalpenstraße hauptsächlich befahren möchte, um die Bergwelt zu genießen, sollte sich für die landschaftlich reizvollere Südtiroler Seite entscheiden. Hier sind Fahrzeuge über 3,5 Tonnen allerdings nicht zugelassen!
Sehenswertes auf der Timmelsjoch Hochalpenstraße
Die Timmelsjoch Hochalpenstraße zählt an sich bereits zu den schönsten Panoramastraßen Österreichs. Abgesehen von der schroffen Bergwelt und dem sensationellen Blick in die grünen Täler sind auch weitere Stationen einen Zwischenstopp wert.
Top Mountain Cross Point
Die Mautstation bei Hochgurgl ist nicht nur eine Mautstation, sondern beherbergt auch ein Restaurant mit Panoramaterrasse und das höchstgelegene Motorrad-Museum Europas. Über 200 Motorräder von rund 100 Herstellern sind hier zu bewundern. Ein eigens errichteter Steg bietet sensationelle Ausblicke und informiert über die spektakuläre Landschaft.
Passmuseum
Direkt am Timmelsjoch informiert das Passmuseum bei freiem Eintritt über die bewegte Geschichte des Grenzübergangs von der Steinzeit bis heute. Auch der abenteuerliche Bau der Timmelsjoch Hochalpenstraße um den Zweiten Weltkrieg ist in Wort und Bild dokumentiert. Das Museum selbst ist ebenfalls grenzüberschreitend – es liegt sowohl auf österreichischem als auch auf italienischem Staatsgebiet.
Skulpturen an der Timmelsjoch Hochalpenstraße
Entlang der Straße entstand im September 2009 die so genannte „Timmelsjoch Erfahrung“. Teils sehr futuristische Skulpturen informieren über Natur und Kultur, Geschichte und Gesellschaft der Ötztaler Alpen und ihrer Bewohner.
Skulptur „Fernrohr“ am Scheibkopf
Von diesem Aussichtspunkt sieht man auf den Naturpark Texelgruppe und die vergletscherten Gipfel der umliegenden 3000er. Die beiden monumentalen Fernrohre unter dem Scheibkopf richten den Blick auf den 3.304m hohen Granatkogel und den 3.403m hohen Hohen First.
Skulptur „Schmugglerwürfel“ bei der Timmelsbachbrücke
Der Würfel bei der Timmelsbachbrücke erinnert daran, dass es am Timmelsjoch nicht immer legal zuging und erzählt die Geschichte der Schmuggler auf Österreichs höchstem Straßenpass.
Skulptur „Granaten“ bei Stuls
Zwei Granaten, die an die Gesteinsformation des Passeiers erinnern, dienen auf einem Felshang bei Stuls als Aussichtsplattform. Von hier fällt der Blick auf Moos und weiter ins hintere Passeiertal – unbedingt sehenswert!