Kunsthaus in Graz, Steiermark, Österreich

Das eindrucksvolle Kunsthaus in der österreichischen Stadt Graz zeigt zeitgenössische Werke aus den letzten 50 Jahren. Auch der architektonisch auffällige Bau selbst ist ein Kunstwerk für sich. Das bizarre Museum sollte beim ersten Graz-Besuch unbedingt auf dem Programm stehen.

Als die Stadt Graz 2003 zur Kulturhauptstadt des Jahres gewählt wurde, mussten die Grazer mit einigen ganz besonderen Projekten aufwarten.

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So entstand, gemeinsam mit der berühmten Murinsel, mitten in der Stadt, am Ufer der Mur und gleich an der Kreuzung Lendkai und Südtirolerplatz, das mittlerweile weltbekannte Kunsthaus als Teil des Universalmuseums Joanneum.

Entworfen wurde das für ein zeitgenössisches Museum eher ungewöhnliche Design von den britischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier. Die feierliche Eröffnung des Kunsthauses in Graz erfolgte am 27. September 2003. Von ihren Schöpfern „Friendly Alien“ genannt, blieb die liebevolle Bezeichnung im Grazer Sprachgebrauch erhalten.

„Friendly Alien“

Die runden, biomorphen Formen des Kunsthauses, der so genannten „Blob-Architektur“ sollten absichtlich das ziegelrote Dächermeer von Graz aufbrechen, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
© Lila Pharao / franks-travelbox

Die runden, biomorphen Formen der so genannten „derBlob-Architektur“ sollten absichtlich das ziegelrote Dächermeer von Graz aufbrechen. Das unverkennbare Erscheinungsbild des Bauwerks stieß anfangs auf Widerstand. Wie konnte man einen derart neumodernen Klotz in das wunderschöne, barocke Zentrum von Graz setzen?

Doch mittlerweile können sich auch die Grazer ihre Stadt ohne das Kunsthaus nicht mehr vorstellen und das futuristische Gebäude ist zum architektonischen Wahrzeichen der Stadt geworden.

Nachbar des „Eisernen Hauses“

Der Gegensatz von alt und neu wird noch verstärkt, da das bläulich schimmernde Kunsthaus direkt an das „Eiserne Haus“ anschließt. Letzteres sorgte übrigens bei seiner Errichtung im Jahr 1848 als erstes gusseisernes Haus Europas ebenfalls für Aufsehen. Die kühne Konstruktion des Grazer Architekten Josef Benedict Withalm wurde somit mit seinem neuen Nachbar etwas aus der Vergessenheit geholt.

Im Jänner 2013 wurde das Kunsthaus Graz von CNN unter den 11 bizarrsten Bauwerke Europas gelistet.

Besuch des Kunsthauses in Graz

Die Ausstellungen im Kunsthaus sind auf drei Stockwerke verteilt und umfassen Vertreter zeitgenössischer Kunst aus den letzten 50 Jahren. Dabei werden Werke aus den verschiedensten Disziplinen präsentiert, von Architektur über Skulpturen bis hin zu Fotografie und Video.

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Die Ausstellungen und Themen variieren laufend, es gibt keine Dauerausstellungen. Das Kunsthaus Graz hat sich auch weder der Sammlung noch der Forschung verschriebe, es dient ausschließlich der Präsentation moderner Kunstwerke.

Wer sich die Ausstellungen im Grazer Kunsthaus zu Gemüte führt, sollte sich nicht auf die Exponate konzentrieren, sondern auch die Architektur des Gebäudes beachten. Auch an der Decke der Ausstellungsräume schaffen leuchtende Kringel eine ganz besondere Atmosphäre.

Im obersten Stock des Kunsthauses befindet sich die Aussichtsplattform namens „Needle“, von der sich sowohl innen, neben dem kleinen Café, als auch außen ein traumhafter Blick über die Dächer von Graz auftut.

Blick auf den Grazer Uhrturm

Durch einen nach Osten gerichteten Nozzle („Düse“) fällt der Blick im Kunsthaus direkt auf den berühmten Grazer Uhrturm, der quasi so ebenfalls als „Exponat“ zu sehen ist, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
© Lila Pharao / franks-travelbox

Durch die „Nozzles“ („Düse“) genannten Auswüchse des Friendly Alien fällt Tageslicht auf die Ausstellungsstücke. Die Nozzles sind übrigens alle nach Norden gerichtet, bis auf eine. Aus der nach Osten gerichteten Nozzle fällt der Blick direkt auf den berühmten Grazer Uhrturm am Schlossberg, der so ebenfalls als „Exponat“ im Kunsthaus zu sehen ist.

Nächtliches Farbenspiel an der Fassade des Kunsthauses

Vor allem in der Nacht fällt das Kunsthaus Graz besonders ins Auge. Die geschwungene Fassade wird dann mit kreisrunden Lichtern zur Projektionsfläche verschiedenster Farben und Formen, die den „Friendly Alien“ scheinbar zum Leben erwecken. Die so genannte „BIX“-Medienfassade dient der Kommunikation mit den Passanten und als weitere außergewöhnliche Präsentationsfläche für Kunstwerke („BIX“ steht für „big pixel“).

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Kunsthauses in Graz

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