Grazer Dom, Graz, Österreich

Der Grazer Dom mag von außen eher schlicht wirken, sein Interieur lässt an Pracht jedoch nichts zu wünschen übrig. Hochaltar, Kanzel, Chor und Orgel erstrahlen in einer barocken Pracht aus Stuckarbeit, Skulpturen und Goldverzierungen.

Der grün-kupferne Kirchturm des Grazer Doms ragt unübersehbar aus dem ziegelroten Dächermeer der Grazer Altstadt. Der Dom ist sowohl kunst- als auch kulturhistorisch das bedeutendste Bauwerk der gesamten Steiermark. Zwischen Bürgergasse und Burggasse gelegen bildet der Grazer Dom gemeinsam mit dem Mausoleum, der Grazer Burg und dem Schauspielhaus die „Grazer Stadtkrone“.

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Besuch des Grazer Doms

Der Dom wirkt von außen wenig spektakulär. Als ursprünglich geplantes Kirchenkastell, das außerhalb der Grazer Stadtmauern stehen sollte, sieht man der Kirche noch heute seine massige Wehrhaftigkeit an.

Eingang durch das Westportal

Detail an der Außenfassade des Grazer Doms, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
© Lila Pharao / franks-travelbox

Die Fassaden, die ursprünglich mit kunstvollen Malereien verziert waren, sind heute weiß übertüncht. Lediglich die Strebepfeiler weisen etwas Schmuck auf. Etwas prachtvoller zeigt sich da schon das Westportal, das nach gotischer Tradition Figuren und Ornamente aufweist.

Barocker Hochaltar

Im Grazer Dom erstrahlen Hochaltar, Kanzel, Chor und Orgel in einer barocken Pracht aus Stuckarbeit, Skulpturen und Goldverzierungen, Graz, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
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So schlicht der Grazer Dom von außen wirken mag, so prunkvoll ist er von innen anzusehen. Das eindrucksvolle Langhaus des Grazer Doms wird durch acht gewaltige Pfeiler in drei Schiffe geteilt, an deren Ende ein mit Figuren und Gemälden reich geschmückter Hochaltar thront. Das barocke Meisterstück stammt aus den 1730er-Jahren und zählt zu den bedeutendsten Altären ganz Österreichs.

Reliquienschreine und Orgel – prächtiger Dekor

Die beeindruckende Orgel des Grazer Doms aus dem Jahr 1978, Österreich - © Lila Pharao / franks-travelbox
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Apropos Meisterstück: Am Ende der beiden Seitenschiffe thronen zwei Reliquienschreine auf Marmorsockeln, die zu den kostbarsten Schätzen des Grazer Doms gehören. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden einst Paola Gonzaga aus Mantua als Brauttruhe bei ihrer Hochzeit mit Graf Leonhard von Görz überreicht. Die kunstvollen Reliefs wurden aus Elfenbein gefertigt.

Ebenfalls prachtvoll dekoriert sind die über und über vergoldete Kanzel und die beeindruckende Orgel aus dem Jahr 1978.

Bemerkenswert ist, dass auf den Schlusssteinen der Bögen und Pfeiler am Hauptschiff nicht ausschließlich christliche Symbole, sondern auch kaiserliche Wappen zu sehen sind – ein Zeichen der Gegenüberstellung von weltlicher und kirchlicher Macht.

Geschichte des Grazer Doms

Die Ursprünge der bereits damals dem heiligen Ägydius geweihten Kirche gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Von dieser ist jedoch nichts erhalten.

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Im 15. Jahrhundert wurde unter Kaiser Friedrich III. die Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser an ihrer Stelle errichtet. Von damals stammen noch die für Friedrich III. typischen Buchstaben „AEIOU“, die jeweils mit einer Jahreszahl versehen über dem Westportal und an verschiedenen Stellen innerhalb des Doms zu finden sind.

Im Jahr 1786 wurde Graz zum Bischofssitz auserkoren und die spätgotische Kirche zum Dom erhoben. Die letzten groß angelegten Umbauarbeiten erfolgten in den 1960er-Jahren nach Plänen des Wiener Architekten Karl Raimund Lorenz.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der Dompfarre Graz

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