Lofoten, Norwegen

Die Lofoten bestehen aus ca. 80 Inseln und liegen an der Westküste Norwegens. Die spektakulären Inselberge haben polare Faszinationen wie Mitternachtssonne und Nordlichter zu bieten.

Die ca. 80 Inseln der Lofoten liegen an der Westküste Norwegens und sind vom Festland aus durch den Vestfjord getrennt. Als eine der schönsten Landschaften der Welt zählen die Lofoten zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Norwegen. Die Lofoten wurden erstmals schon vor 6.000 Jahren besiedelt. Heute leben hier noch ca. 25.000 Menschen.

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Wie kommt man am besten auf die Lofoten?

Die Lofoten liegen ca. 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, also etwa auf der „Höhe“ Grönlands. Mittlerweile kann man jede einzelne der spektakulären Inselberge vom norwegischen Festland aus auf dem Straßenweg über Brücken und Tunnel erreichen.

Beste Reisezeit für die Lofoten

Vom 27. Mai bis 17. Juli wird die West- und Nordseite der Lofoten in Norwegen von der Mitternachtssonne erhellt - © FRASHO / franks-travelbox
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Die meisten Touristen kommen im Sommer auf die Lofoten um die Mitternachtssonne zu erleben. Diese zeigt sich vom 27. Mai bis 17. Juli auf der West- und Nordseite der Lofoten. Zu dieser Zeit ist es auf den Straßen – speziell auf der Europastraße 10 – sehr voll. Wohnmobile soweit das Auge reicht.

Wer diesen Rummel vermeiden möchte, sollte seine Reise vor oder nach dem Sommer legen. Dann ist es um einiges ruhiger und angenehmer. Die Sonne geht zwar für ein bis zwei Stunden unter, aber es bleibt trotzdem noch mehr als ausreichend Tageslicht für Aktivitäten.

Dafür ist es im Winter auf den Lofoten stockdunkel und klirrend kalt. Wer diese Umstände verkraften kann und trotzdem von November bis März die Lofoten besucht, wird dafür sehr wahrscheinlich mit dem unvergesslichen Spektakel der Nordlichter belohnt.

Wie lange sollte man auf den Lofoten Urlaub machen?

Beeindruckende Landschaft der hoch im Norden gelegenen Lofoten, einer Inselgruppe vor der Nordwestküste von Norwegen - © FRASHO / franks-travelbox
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Um die Lofoten wirklich kennen zu lernen muss man sich Zeit nehmen, idealerweise mindestens drei Tage. Wer nur ein bis zwei Tage auf den Inseln ist, wird nicht viel von der faszinierenden Stimmung aufnehmen können. Mit viel Pech regnet es die ganze Zeit und man sieht von der fantastischen Landschaft de facto nichts. Das nennt man dann „die Rache der Lofoten“.

Die Top Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten

Die Landschaft der Lofoten ist beeindruckend: das königsblaue Meer, bis zu 1.000 Meter hohe Berge, malerische Seen, weiße Sandstrände, kleine Fischerhütten – all das verschmilzt zu einer Symbiose, die nicht in Worte gefasst werden kann. Man muss den Zauber der Lofoten schon selbst erleben.

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Mitternachtssonne

Mit dem Kajak lassen sich zwischen den steinernen Inseln der Lofoten an der Westküste von Norwegen unvergessliche Momente erleben - © FRASHO / franks-travelbox
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Im Sommer, von Ende Mai bis Mitte Juli geht im Westen und Norden der Lofoten die Sonne nicht unter. 24 Stunden Tageslicht sind ein einmaliges Erlebnis und bieten unglaublich viel Zeit für Outdoor-Aktivitäten! Wandern, Radfahren, Klettern, Kajakfahren oder Bootstouren auf und um die idyllischen Inseln sind dann rund um die Uhr möglich – geschlafen wird dann erst nach den Lofoten wieder!

Ein perfekte Gelegenheit, die Inseln kennenzulernen, bietet das Fahrrad. Das Gelände der Lofoten ist relativ einfach zu befahren, wichtig ist aber eine gute Ausrüstung und eine entsprechend dem kühlen Wetter angepasste Bekleidung. Der Hochsommer ist eher zu vermeiden, will man nicht permanent von Wohnwagen und Wohnmobilen an engen Stellen überholt werden.

Als Alternative für das Fahrrad bieten sich viele abwechslungsreiche Wanderwege an. Wer gerne alpin klettert ist hier auch gut aufgehoben. Im Ort Henningsvær gibt es eine eigene Kletterbasis. Wer dann noch nicht genug hat, kann das Radfahren, Wandern und Klettern noch mit einer unvergesslichen Kajaktour auf dem Meer kombinieren.

Nordlichter

Die Lofoten gehören zu den besten Gegenden Norwegens, um die spektakulären Nordlichter zu sehen. In Laukvik wurde ein Polarlichtzentrum mit interessanten Vorträgen über das Nordlicht eingerichtet. Wer das atemberaubende Lichtspektakel auf keinen Fall versäumen möchte, kann sich auch eine automatische SMS zusenden lassen, wenn das Polarlicht wieder einmal am Himmel tanzt. Die besten Chancen das Polarlicht zu sehen hat man in kalten Nächten zwischen Oktober und März.

Das Fischerdorf Nusfjord

Nusfjord ist das bedeutendste und am besten erhaltene historische Fischerdorf des Lofoten-Archipels, Norwegen - © FRASHO / franks-travelbox
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Das malerische Nusfjord auf der Insel Flakstadøy ist wohl die besterhaltene historische und wohl zauberhafteste Siedlung auf den Lofoten. Am Ufer des Fjords Bottelvika ducken sich seine bunten Häuschen wie eine Spielzeugsiedlung unter die hoch aufragenden Berge von Flakstadøy. Am höchsten von ihnen ragt der 769 Meter hohe Tønsåsheia in den Himmel über Norwegen.

Der Weg nach Nusfjord führt über den Flughafen Leknes oder den Fährhafen Moskenes und die Straße Fylkesvei 807, die von der Europastraße 10 abzweigt. Kaum anderswo lässt sich das traditionelle Fischerleben der Lofoten derart authentisch nachvollziehen wie in diesem denkmalgeschützten Museumsdorf.

Der zauberhafte Dorfcharakter aus dem 19. Jahrhundert strahlt mit Fischerhütten und traditionellen Wirtschaftsgebäuden ein ganz besonderes Flair aus. Ein Rundgang lohnt sich. Wer das Fischerdorf ausgiebig erkunden möchte, kann die Nacht auch in einem kleinen Fischerhaus, genannt „Rorbuer“, verbringen.

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Fotogalerie: Nusfjord auf den Lofoten

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Entwicklung von Nusfjord zum wichtigsten Lofoten-Dorf

1975 war Nusfjord eines von drei Pilotprojekten Norwegens im Zuge des Europäischen Jahres für Denkmalschutz - © FRASHO / franks-travelbox
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Archäologischen Funden zufolge gehen die ersten Fischerhütten am natürlichen Hafen von Nusfjord auf das Jahr 400 nach Christus zurück. Bereits damals war die Fischerei auf den gesamten Lofoten ein wichtiger Handelszweig. Seinen wirtschaftlichen Aufstieg hat das malerische Dorf der Familie Dahl zu verdanken. Im mittleren 19. Jahrhundert kauften sie die gesamte Siedlung vom norwegischen Königshaus und bauten Nusfjord zum bedeutendsten Fischerdorf der Lofoten aus, das damals aus rund 100 der so genannten Rorbuer, den für die Lofoten typischen Fischerhütten, bestand.

1975 war Nusfjord eines von drei Pilotprojekten Norwegens im Zuge des Europäischen Jahres für Denkmalschutz.

Tipp: Vor allem im Sommer zwischen Juni und September ist das kleine Dörfchen von Touristen völlig überlaufen. Wer die historischen Häuschen für sich haben möchte, sollte seine Reise nach Nusfjord also außerhalb der Saison antreten.

Sehenswürdigkeiten in Nusfjord

Ein Großteil der rund 40 verbliebenen Rorbuer von Nusfjord wird als malerisch-rustikale Unterkunft an Touristen vermietet, Norwegen - © FRASHO / franks-travelbox
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Heute umfasst Nusfjord knapp 2.000 Hektar Gebirge, 5 Seen und etwa 50 Fischerhäuschen, die zum Teil auf Holzstegen direkt über dem Wasser erbaut wurden. Viele dieser historischen Häuser stammen noch aus dem 19. Jahrhundert und stehen unter Denkmalschutz. In einem kleinen Museum können sowohl die Stockfisch-Produktion als auch das typische Leben auf den Lofoten nachvollzogen werden.

Ebenfalls sehenswert sind ein denkmalgeschütztes Kraftwerk aus dem Jahr 1905, sowie einige historische Wirtschaftsgebäude, darunter ein Sägewerk, eine Räucherei, eine Bäckerei, eine Schmiede, eine Transiederei und eine Kolonialwarenhandlung, in der die Einheimischen scheinbar noch heute wie vor 100 Jahren ihren Einkauf erledigen.

Ein Großteil der rund 40 verbliebenen Rorbuer wird als malerisch-rustikale Unterkunft an Touristen vermietet, die damit Tür an Tür mit den Berufsfischern der Lofoten wohnen und das rege Treiben des Nusfjorder Hafens hautnah erleben können. Zusätzlich zu den historischen Fischerhütten sind auch ständig neue Feriensiedlungen am Entstehen.

Inmitten der traumhaften Lofoten-Region und dank des unglaublichen Fischreichtums ist natürlich auch der Angeltourismus stark vertreten. Vor allem Prachtexemplare von Heilbutt, Großdorsch, Kabeljau, Scholle und Köhler werden hier gefangen. In den nahegelegenen Seen werden auch Forellen gefischt.

Neben Angeln und der Besichtigung des historischen Dorfes zählen Wanderungen, Radausflüge und Bootstouren durch die spektakuläre Bergwelt der Lofoten zu den beliebtesten Aktivitäten, die in und um Nusfjord angeboten werden.

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Tipp: Um die herrliche Landschaft der Lofoten mit allen Sinnen zu erleben, ist eine Wanderung auf dem historischen Fischweg von Nusfjord nach Nesland besonders empfehlenswert. Einfach der Markierung mit den roten „T“s folgen.

Wikingermuseum Lofotr beim Ort Borg

Wikingermuseum Lofotr beim Ort Borg ist eine Ausgrabungsstätte auf der Insel Vestvågøy mit einem 80 Meter langen Häuptlingshaus, Norwegen - © FRASHO / franks-travelbox
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Das Wikingermuseum ist eine Ausgrabungsstätte auf der Insel Vestvågøy. 1980 wurde ein 80 Meter langes Häuptlingshaus und entdeckt, das anschließend großzügig renoviert wurde. Vom Häuptlingshaus führt ein Spazierweg zum Ufer wo man noch ein Bootshaus und ein nachgebautes Wikingerschiff besichtigen kann.

Trockenfisch

Jede einzelne Insel der spektakulären Lofoten kann mittlerweile vom Festland aus über Brücken und Tunnel erreicht werden, Norwegen - © FRASHO / franks-travelbox
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Der Fischfang und die damit zusammenhängende Industrie ist – neben dem Sommertourismus – die wichtigste Einnahmequelle der Lofotinger. An die 5.000 Seeleute fangen in der Zeit von Januar bis April Millionen von Fischen, überwiegend Kabeljau und Dorsch. Was nicht sofort an Bord der Schiffe verarbeitet wird, wird anschließend auf den Lofoten zu Trockenfisch verarbeitet.

Überall auf der Insel stehen deshalb große Trockengestelle, an denen in der Fangsaison zwischen Februar und April der Fisch paarweise zusammengebunden zum Trocknen aufgehängt wird. Im Sommer wird der Trockenfisch ins südliche Europa und bis nach Afrika exportiert.

Weiterführende Links:

Offizielle Reiseportalseite für Norwegen über die Lofoten

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