Gediminas-Burg in Vilnius, Litauen

Der Komplex der Gediminas-Burg in der litauischen Hauptstadt Vilnius war einst die mächtigste Verteidigungsanlage der Stadt. Heute steht noch ein Eckturm, in dem ein Teil des litauischen Nationalmuseums untergebracht ist.

Der Komplex der Burg Gediminas in der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde vom 10. bis zum 18. Jahrhundert errichtet. Sie befand sich auf einem 40m hohen Burgberg an den Ufern des Flusses Neris, nahe der Stelle, wo er in den Fluss Vilnia mündet und war Vilnius‘ bedeutendstes Bollwerk.

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Die ersten Verteidigungsanlagen auf dem Gediminas-Hügel wurden im 10. Jahrhundert aus Holz errichtet und im 13. Jahrhundert durch eine Steinmauer befestigt. Ab dem 14. Jahrhundert wurde die Burg unter dem Großfürsten Gediminas ausgebaut und erweitert. Nachdem Vilnius zur litauischen Hauptstadt wurde, wurde auch die Gediminas-Burg ein beliebtes Ziel für feindliche Attacken.

Die gesamte Festung bestand aus drei Burgen, der Oberen Burg, der Unteren Burg und der Schiefen Burg. Letztere wurde im Jahr 1390 von den Deutschrittern niedergebrannt und nie wieder aufgebaut. Auch die anderen beiden Burgen wurden immer wieder vom Deutschritterorden angegriffen, die Eroberungsversuche waren hier jedoch nicht mit Erfolg gekrönt. Erst im Jahr 1655 in der Schlacht von Vilnius gelang es den Russen und Kosaken, die Gediminas-Burg einzunehmen, woraufhin die völlig zerstörte Verteidigungsanlage rasch an Bedeutung verlor und immer mehr verfiel. 6 Jahre danach konnte Vilnius zurückerobert werden, die Gediminas-Burg wurde jedoch nicht mehr aufgebaut und in den beiden Weltkriegen noch weiter zerstört.

Eindrucksvoller Gediminas-Turm

Der einzige Teil, der von der einst stattlichen Burganlage im Original heute noch übrig ist, ist der ziegelrote Gediminas-Turm von der Oberen Burg, der heute ein Wahrzeichen von Vilnius und von Litauen ist. Wer den Hügel nicht zu Fuß erklimmen mag, kann seit 2003 auch die Standseilbahn benutzen. Jedes Jahr am 1. Jänner wird am Gediminas-Turm feierlich die litauische Nationalflagge gehisst.

Der Gediminas-Turm der Oberen Burg ist heute das Wahrzeichen von der Stadt Vilnius und von Litauen - © JuliusKielaitis / Shutterstock
© JuliusKielaitis / Shutterstock

Innerhalb des vier- bzw. achteckigen Gediminas -Turms kann ein Teil des litauischen Nationalmuseums besichtigt werden. Im ersten Stock sind Fotos von Vilnius aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt und Modelle veranschaulichen das einstige Erscheinungsbild des Burgkomplexes. von seiner 70m hohen Aussichtsplattform hat man außerdem einen traumhaften Blick auf die litauische Hauptstadt. Seit 2003, zur 750-Jahr-Feier der Krönung des Großfürsten Mindaugas, kann sie mit einem Aufzug erreicht werden.

Auch die beiden Waffenkammern der Gediminas-Burg sind heute noch zu sehen. Das so genannte alte Arsenal wurde im 15. Jahrhundert unter der Herrschaft von Vytautas dem Großen errichtet und unter dem Großfürsten Sigismund II. und seinem Sohn Sigismund II. Augustus erweitert. Im 17. Jahrhundert waren knapp 200 schwere Geschütze darin untergebracht. Im 18. Jahrhundert wurde unter dem Feldherrn Michael Kasimir Oginski das Neue Arsenal direkt an der Stadtmauer errichtet. Unter der Herrschaft der Zaren fungierten beide Arsenale als Unterkunft für Soldaten und Waffenlager, wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg zum Großteil zerstört. Nach der Restaurierung im späten 20. Jahrhundert beherbergen die beiden Waffenkammern nun das Museum für angewandte Kunst sowie das Nationalmuseum von Litauen, welches über eine Million Ausstellungsstücke über Litauen von der Steinzeit bis jetzt bereithält.

Von der ehemaligen Unteren Burg zeugen heute noch der königliche Palast und die Kathedrale von Vilnius.

Weiterführende Links:

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Offizielle Seite des Nationalmuseums von Litauen (englisch)

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