Im Auto das Gefühl der Freiheit zu genießen – das funktioniert nicht nur auf den ebenso endlosen wie einsamen Straßen Amerikas, sondern auch im dicht besiedelten Europa. Hier sind die Strecken am schönsten und die Sehenswürdigkeiten am zahlreichsten!
Roadtrips wurden lange Zeit rein mit Amerika in Verbindung gebracht. Doch auch in Europa sind sie mühelos möglich – und dafür braucht es gar nicht viel. Immerhin beginnt ein Roadtrip praktisch vor der eigenen Haustür und kann dort enden, wo die Straße aufhört. Mit ein wenig Planung lassen sich wunderschöne Strecken entdecken, neue Menschen kennenlernen und die Freiheit genießen, nicht an einem (Urlaubs)Ort gefangen zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Roadtrips – nicht nur ein amerikanisches Konzept
Der Ursprung des Roadtrips liegt in Amerika, doch wer glaubt, er stelle eine besondere Reiseform dar, der irrt. Letztendlich wurde aus der Not eine Tugend gemacht, denn die Strecken in Amerika sind lang und oftmals befindet sich auf zig Kilometern nichts außer vielleicht einem verödetem Shop oder einer winzigen Tankstelle.
Gewiss sind Roadtrips heute eine Form des Abenteuers und längst kein Notnagel mehr, weil dort kein Zug fährt oder man sich den Flug nicht leisten konnte. Ob Fans im Auto ihrer Band oder dem Sportverein hinterherreisen, ob der Streckentrip als Urlaubsvariante genutzt wird oder ob der Trip an sich nur eine Variante ist, um von A nach B zu gelangen, ist nicht festgelegt. Unumstößlich ist dagegen, dass der Trip für Fahrer und Mitfahrer mehr Spaß als Langeweile bringen soll.
Die schönsten Roadtrips durch Europa
Und welche Roadtrips machen in Europa besonders viel Spaß? Diese hier:
Amalfiküste
Die Amalfiküste befindet sich an der Westküste Italiens und gehört mit zur sorrentinischen Halbinsel. Für den Roadtrip ist die Amalfitana, die Küstenstraße, besonders interessant. Sie verbindet die einzelnen Fischerorte miteinander, offenbart aber auch einen wunderschönen Blick auf die Weinberge, die sich entlang der Terrassen auftürmen.
Ringstraße in Island
Für dieses Erlebnis ist zuerst ein Flug notwendig. Die Hringvegur ist eine der Hauptverkehrsadern Islands. Die Ringstraße führt entlang der Hauptinsel und hat eine Länge von 1.341 Kilometern. Alle wichtigen Orte und Städte können über sie angefahren werden. Dieser Fakt erlaubt es, gleich die schönsten Sehenswürdigkeiten anzufahren, ohne von der Strecke abzukommen.
Französische Riviera inklusive Monaco
Der Süden Frankreichs ist schon im zeitigen Frühjahr ein wunderschönes Erlebnis und bietet die besten Gelegenheiten, um schon früh im Jahr Sonne zu tanken. Entlang der französischen Riviera lässt sich das Leben während des Roadtrips in vollen Zügen genießen. Es lohnt sich, zwischendurch anzuhalten und die kleinen Ortschaften genauer zu begutachten.
Das Highlight der Fahrt könnte ein Besuch in Monaco sein. Autofahrern sei allerdings geraten, das Gefährt außerorts stehen zu lassen – die Straßen sind nicht nur für Formel-1-Boliden eng. Wer Lust hat, der kann die Casinos von Monaco besuchen, wer das nicht wünscht, der darf entlang der Straßen flanieren, die sonst von den Reichen und Schönen beschritten werden.
Schweizer Alpen
Über 612 Kilometer geht es von Arosa nach Zermatt. Die Schweizer Alpen kommen auf diesem Trip wahrlich zur Geltung, denn die Strecke führt im Zickzack durch die Landschaft. Auch zwischendurch warten Highlights auf Reisende. Wie wäre es mit einer Seilbahnfahrt oder einem Besuch des Glacier Expresses?
Gerade im Sommer lohnt sich dieser Roadtrip, immerhin kann das Wetter mitspielen und die wunderschönen Seen laden zu einem Badestopp ein. Entlang der Strecke liegen mit Thun, Interlaken, Zug und Luzern etliche Städte, die schon allein eine Reise wert wären.
Jakobsweg
Ja, der berühmte Jakobsweg kann natürlich auch befahren werden! Der Startpunkt ist ganz individuell zu wählen. Die einfache Variante dauert knapp sieben Tage und führt über 678 Kilometer von Roncesvalles bis nach Santiago de Compostela.
Die schnelle Variante führt über die Nebenstraßen und Höhenstraßen des Camino de Santiago, macht Stopp in Bilbao und San Sebastian. Zumindest einige Wegstrecken sollten aber auch zu Fuß ausgekostet werden – es muss ja nicht gleich die gesamte Streck sein.
Romantikstraße von Salzburg nach Wien
Diese Tour ist mit nur 380 Kilometern relativ überschaubar, doch gibt es viel zu entdecken. Die österreichische Romantikstraße verbindet Salzburg und Wien miteinander und bietet Berg- und Seepanoramen wie aus dem Bilderbuch.
13 Städte säumen die Straße, zugleich rahmen Burgen, Schlösser, Museen und auch Klöster die Strecke ein. Natürlich kommen Genießer ebenfalls auf ihre Kosten, denn die kulinarischen Highlights warten bei jedem Stopp.
Westalpen für Offroader
In den Westalpen lässt sich wahrlich dafür sorgen, dass der SUV seiner Bestimmung nachkommt. Ehemalige Militärstraßen warten rund um Monto Jafferau, der Asietta-Kammstraße, der Maira-Stura-Kammstraße oder Col de Parpaillon auf mutige Fahrer, die Herausforderungen abseits der üblichen Straßen suchen.
Die Gebiete lassen sich sogar miteinander verbinden, sodass eine Rundtour herauskommt. Ein Roadtrip durch die Westalpen führt mitten in die Natur und bietet beeindruckende Erlebnisse.
A82 – durch das schottische Hochland
Die A82 in Schottland führt durch die Highlands und bietet aus dem Autofenster grandiose Ausblicke und Eindrücke. So lockt schon Loch Lubnaig in der Nähe von Callander jeden Reisenden aus dem Auto.
Auch Glen Coe ist einen Besuch wert. Es ist ein Naturdenkmal und berühmt bei Wanderern und Kletterern. Selbst der höchste Berg von ganz Großbritannien liegt auf der Route der A82: Ben Nevis.
Adria Magistrale durch Kroatien und Montenegro
Die Adria Magistrale ist eine traumhafte Küstenstraße, die von Italien bis nach Montenegro führt. Stets geht es am Meer entlang, durch Kroatien, Montenegro, selbst Slowenien und Bosnien-Herzegowina werden in die eintausend Kilometer lange Strecke eingebunden.
Reisende sollten die Tour zwischen April und Oktober planen, denn während dieser Jahreszeit lassen sich die Seen und Naturschönheiten bestens auskosten.
Ring of Kerry in Irland
Der Ring of Kerry ist die bekannteste Panoramastraße des Landes und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Irland. Sie mag nur 179 Kilometer lang sein, doch führt sie über die Iveragh Halbinsel, bietet zerklüftete Küstenlandschaften und eine Natur, die ihresgleichen sucht. Die Ringstraße beginnt – und endet – in Killarney mit all seinen Pubs, seiner Freundlichkeit und dem malerischen Killarney Nationalpark. Doch schon geht es durch romantische Wälder mit Geschichte, bis sich Kilorglin zeigt. Das ist der Ort, in dem jährlich eine Ziege zum König gekrönt wird.
Aber auch Sandstrände, subtropische Pflanzen, Burgen und der Skellig Ring warten auf Reisende. Für letzteren muss die Straße allerdings mal kurz verlassen werden.
Fazit – Koffer packen und losfahren
Roadtrips sind wunderbare Urlaube, die mit dem Gedanken spielen, alles hinter sich zu lassen. Nicht viel wird gebraucht, wer kaum Ansprüche stellt oder mit dem VW-Bus losfährt, benötigt oft nicht einmal Unterkünfte. Diese gibt es entlang der schönsten Strecken natürlich stets, sodass der Komfort auf Wunsch keinesfalls zu kurz kommt.