Das Münchner Oktoberfest ist eines der größten Volksfeste der Welt und findet auf der Münchner Theresienwiese statt. Jährlich besuchen ca. 6 Millionen Menschen das feuchtfröhliche Spektakel.
Das Münchner Oktoberfest ist eines der größten Volksfeste der Welt und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Deutschland. Es findet seit 1810 auf der Münchner Theresienwiese statt – unter den Kennern als „Wiesn“ bekannt – und wird mittlerweile jedes Jahr von unglaublichen 6 Millionen Menschen besucht.
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Es kommen mittlerweile auch immer mehr Besucher aus dem Ausland extra dafür angereist, überwiegend aus Italien, den USA, Australien und Japan. Das Fest startet immer Mitte September und dauert 16 – 18 Tage bis Anfang Oktober. Während dieser Zeit befindet sich die Stadt München quasi in einem Ausnahmezustand.
Inhaltsverzeichnis
Warum heißt das Oktoberfest Oktoberfest?
Das Münchner Oktoberfest startet Mitte September – kurios. Doch das war nicht immer so. Das erste Oktoberfest dauerte von 12. bis 17. Oktober. Aufgrund des besseren Wetters verlegte man das feuchtfröhliche Spektakel in den Jahren darauf in den wärmeren September – und das hielt sich bis heute.
Der ursprüngliche Sinn der Oktoberfeste in Bayern war es, das noch eingelagerte Märzenbier vor der neuen Brausaison zu verbrauchen. Davon ist mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben. Mittlerweile wird für das Oktoberfest ein spezielles Märzenbier mit erhöhtem Alkoholgehalt (6 bis 7 Prozent) gebraut.
Eröffnung des Oktoberfestes – Einzug der Wiesnwirte
Seit dem Jahr 1887 startet das Oktoberfest in München buchstäblich begleitet von Pauken und Trompeten, mit dem Einzug der Wiesnwirte. Begründet hat diese Tradition der Wiesnwirt Hans Steyrer, der in besagtem 1887er-Jahr das erste Mal mit seinem gesamten Personal und einer riesigen Bierladung von seinem Wirtshaus in der Tegernseer Landstraße auf die Theresienwiese marschierte.
Jedes Jahr fanden sich immer mehr Nachahmer und 1935 war es erstmals soweit, dass wirklich alle Wirte, die auf der Wiesn vertreten waren, in einem geschlossenem Umzug zum Oktoberfest zogen – der traditionelle Einzug der Wiesnwirte war geboren, der seitdem auch jedes Jahr vom Münchner Kindl angeführt wird.
1950 kam noch der Müncher Oberbürgermeister hinzu, der seinen Platz in der Reihe der Festwagen gleich hinter dem Münchner Kindl bekam. Dahinter folgen bis heute die Wirte auf ihren kunstvoll geschmückten Pferdefuhrwerken und Festwagen, deren eigene Musikkapellen das ausgelassene Spektakel begleiten.
Pünktlich um 12:00 Uhr erfolgt dann durch den Münchner Oberbürgermeister der Anstich des ersten Bierfasses, seit jeher im „Zelt der Jugend“, dem Shottenhamel. Sobald der Oberbürgermeister „O’zapft is!“ gerufen hat, ist das Oktoberfest offiziell eröffnet und das Feiern kann beginnen.
Damit auch die anderen Wiesnwirte vom Anstich erfahren, werden kurz nach dem Ausruf des Oberbürgermeisters 12 Böllerschüsse abgegeben. Dem bayerischen Ministerpräsidenten wird traditionellerweise das erste Oktoberfest-Maß des Jahres serviert. Danach startet das alljährliche Rahmenprogramm mit Tanz, Musik und anderen Veranstaltungen.
Tag 2 des Oktoberfestes – der Trachtenzug
Gleich am nächsten Tag, am ersten Sonntag des Oktoberfestes findet mit dem Trachtenzug das nächste Highlight des Oktoberfestes statt. Dieser wurde erstmals zu Ehren von König Ludwig I. von Bayern abgehalten, der 1835 Silberhochzeit mit seiner Gattin Prinzessin Therese feierte.
60 Jahre später gab es den nächsten Umzug, der vom Schriftsteller Maximilian Schmidt ins Leben gerufen wurde und bereits 1400 Trachten zur Schau stellte. Es sollte allerdings noch bis ins Jahr 1950 dauern, bis auch der Trachtenumzug fixer Bestandteil des Oktoberfestes wurde. Seit damals treffen sich die Trachten-Fans jedes Jahr am Maximilianeum und marschieren von fröhlicher Blasmusik begleitet sieben Kilometer bis zu Festwiese.
Mittlerweile ist der Trachtenumzug – ebenfalls angeführt vom Münchner Kindl – sogar einer der Höhepunkte des Oktoberfestes geworden, an dem jedes Jahr bis zu 8.000 in Tracht gekleidete Menschen teilnehmen. Damit ist der Trachtenzug des Oktoberfestes der größte derartige Umzug der Welt.
Tipp: Sie wollen am Trachtenumzug teilnehmen? Anmeldungen dafür sind an den Festring München e.V. zu richten – Anmeldeschluss ist allerdings bereits im Jänner des jeweiligen Oktoberfest-Jahres!
Kernstück des Oktoberfestes sind natürlich die Festzelte der Münchner Brauereien Spatenbräu, Paulaner, Hofbräu, Löwenbräu, Hacker-Pschorr und Augustiner. In Summe gibt es über 30 Festzelte, die aber immer wieder kurzfristig wegen Überfüllung geschlossen werden können.
Zur „Volksbelustigung“ gibt es am Oktoberfest ca. 200 Schaustellerbetriebe. Mit teilweise nostalgischen aber auch auf dem letzten Stand der Technik befindlichen Fahrgeschäften sorgen sie für Unterhaltung und Nervenkitzel auf der Wiesn. Die Fahrgeschäfte haben so klingende Namen wie zum Beispiel „Pitt’s Todeswand“, „Feldl’s Teufelsrad“, „Hex’n Wipp’n“, „Flip Fly“, „Freefall“, oder „Power Tower II“.
Zu den berühmtesten gehören „Olympia Looping“, mit fünf Loopings die größte mobile Achterbahn der Welt, der riesige „Star Flyer 48“, der seine Passagiere in 24 Doppelsitzen in schwindelerregender Höhe im Kreis wirbelt, und natürlich das klassische Riesenrad, welches seinen Fahrgästen aus fast 50 Metern Höhe einen traumhaften Blick über die Wiesn bietet.
Während des Oktoberfestes bestehen in München – speziell natürlich im Umkreis des Oktoberfestes – viele Halteverbote. Diese werden rigoros durch die Polizei kontrolliert und es wird erbarmungslos und äußerst rasch abgeschleppt. Daher am besten dem Oktoberfest fernbleiben, oder öffentlich anreisen, wer es besuchen will (was bei dem wahrscheinlich hohen Bierkonsum ohnehin zu empfehlen ist).
Achtung Bierkrugsammler!
Die in den Festzelten beim Bierausschank genutzten Maßkrüge sind Eigentum der jeweiligen Brauereien. Das Mitnehmen eines solchen Kruges ist Diebstahl und wird von den Festwirten ausnahmslos zur Anzeige gebracht. Man kann die Maßkrüge auch offiziell kaufen, diese sind dann entsprechend markiert, damit man nicht als Maßkrugdieb verhaftet wird. Im Jahr 2010 wurden an den Ausgängen 70.000 Humpen von den Ordnungshütern konfisziert.
Zahlen, Daten, Fakten zum Oktoberfest in München
Das Festgelände ist 31 Hektar groß.
Es gibt 100.000 Sitzplätze für Besucher.
6 bis 7 Millionen Menschen besuchen jährlich das Fest.
12.000 Personen arbeiten auf der „Wiesn“.
1.800 Toiletten stehen zur Verfügung.
Jedes Jahr fallen 1.000 Tonnen Restmüll an.
Jährlich werden ca. 7,5 Millionen Liter Bier und 500.000 Brathendl konsumiert.
Der jährliche Umsatz wird auf 1 Milliarde Euro geschätzt.
Um die 4.000 Besitztümer gehen jedes Jahr auf der Wiesn verloren. Von Handys über Kleidungsstücke und Brillen bis hin zu Schlüssel und Ausweise wurde bereits einiges gefunden. Sogar die eine oder andere Zahnprothese war unter den Fundstücken dabei.
Jedes Jahr werden an den Ausgängen zig tausende Humpen von den Ordnungshütern konfisziert, die diebische Besucher vom Gelände schmuggeln wollten.