Jedes Jahr wird das Münchner Oktoberfest am ersten Samstag mit dem feierlichen Einzug der Wiesnwirte und dem traditionellen Fassanstich eröffnet. Seit findet am nächsten Tag der Trachtenumzug statt, der weltgrößte seiner Art.
Seit dem Jahr 1887 startet das Oktoberfest in Bayern, Deutschland, buchstäblich begleitet von Pauken und Trompeten, mit dem Einzug der Wiesnwirte. Begründet hat diese Tradition der Wiesnwirt Hans Steyrer, der in besagtem 1887er-Jahr das erste Mal mit seinem gesamten Personal und einer riesigen Bierladung von seinem Wirtshaus in der Tegernseer Landstraße auf die Theresienwiese marschierte.
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Jedes Jahr fanden sich immer mehr Nachahmer und 1935 war es erstmals soweit, dass wirklich alle Wirte, die auf der Wiesn vertreten waren, in einem geschlossenem Umzug zum Oktoberfest zogen – der traditionelle Einzug der Wiesnwirte war geboren, der seitdem auch jedes Jahr vom Münchner Kindl angeführt wird.
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BILDER: Einzug der Wiesnwirte beim Oktoberfest
1950 kam noch der Müncher Oberbürgermeister hinzu, der seinen Platz in der Reihe der Festwagen gleich hinter dem Münchner Kindl bekam. Dahinter folgen bis heute die Wirte auf ihren kunstvoll geschmückten Pferdefuhrwerken und Festwagen, deren eigene Musikkapellen das ausgelassene Spektakel begleiten.
Traditioneller Fassanstich
Pünktlich um 12:00 Uhr erfolgt dann durch den Münchner Oberbürgermeister der Anstich des ersten Bierfasses, seit jeher im „Zelt der Jugend“, dem Shottenhamel. Sobald der Oberbürgermeister „O’zapft is!“ gerufen hat, ist das Oktoberfest offiziell eröffnet und das Feiern kann beginnen. Damit auch die anderen Wiesnwirte vom Anstich erfahren, werden kurz nach dem Ausruf des Oberbürgermeisters 12 Böllerschüsse abgegeben. Dem bayerischen Ministerpräsidenten wird traditionellerweise das erste Oktoberfest-Maß des Jahres serviert. Danach startet das alljährliche Rahmenprogramm mit Tanz, Musik und anderen Veranstaltungen.
Trachtenumzug
Die nächste Tradition des Münchner Oktoberfestes folgt sogleich auf dem Fuße. Gleich am ersten Sonntag treffen sich Tausende zum traditionellen Trachten- und Schützenzug. Dieser wurde erstmals zu Ehren von König Ludwig I. von Bayern abgehalten, der 1835 Silberhochzeit mit seiner Gattin Prinzessin Therese feierte.
BILDER: Trachtenzug beim Oktoberfest
60 Jahre später gab es den nächsten Umzug, der vom Schriftsteller Maximilian Schmidt ins Leben gerufen wurde und bereits 1400 Trachten zur Schau stellte. Es sollte allerdings noch bis ins Jahr 1950 dauern, bis auch der Trachtenumzug fixer Bestandteil des Oktoberfestes wurde. Seit damals treffen sich die Trachten-Fans jedes Jahr am Maximilianeum und marschieren von fröhlicher Blasmusik begleitet sieben Kilometer bis zu Festwiese.
Mittlerweile ist der Trachtenumzug – ebenfalls angeführt vom Münchner Kindl – sogar einer der Höhepunkte des Oktoberfestes geworden, an dem jedes Jahr bis zu 8.000 in Tracht gekleidete Menschen teilnehmen. Damit ist der Trachtenzug des Oktoberfestes der größte derartige Umzug der Welt.
Tipp: Sie wollen am Trachtenumzug teilnehmen? Anmeldungen dafür sind an den Festring München e.V. zu richten – Anmeldeschluss ist allerdings bereits im Jänner des jeweiligen Oktoberfest-Jahres!