Frauenmarkt in Sofia, Bulgarien

Der Frauenmarkt in Sofia ist sowohl die erste Adresse für den Einkauf von Souvenirs, Obst und Gemüse, als auch der beste Platz, um den bulgarischen Alltag in seiner ursprünglichsten Form kennen zu lernen.

Wer vom Frauenmarkt in Sofia hört, wird vielleicht zuerst einmal stutzig. Natürlich geht es hier nicht um Frauenhandel, sondern um einen Obst- und Gemüsemarkt, der übrigens auf der Liste unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Sofia steht.

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Der „Zhenski Pazar“ in der Nähe von Synagoge und Moschee vermittelt Bulgarien-Urlaubern ein Gefühl für Sofia wie keine andere Sehenswürdigkeit. Einheimische aus allen sozialen Schichten kaufen hier ein. Hauptsächlich sind es Hausfrauen und Pensionisten, aber auch auf Geschäftsleute im Anzug trifft man hie und da zwischen den Ständen. Allgemein gilt der Frauenmarkt als besonders günstig, aber auch etwas primitiv.

Seinen Namen erhielt der Markt im 19. Jahrhundert, als Bulgarien noch unter türkischer Herrschaft stand. Damals durften die Frauen ihre Häuser nicht verlassen und dieser Markt war der einzige, auf dem sie unter Einhaltung strenger Vorschriften einkaufen durften. Schließlich war es den Frauen sogar erlaubt, hier ihr Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu verkaufen und sich so etwas Geld dazu zu verdienen.

Feilschen wie auf dem Basar

Die Atmosphäre am Frauenmarkt von Sofia gleicht einem orientalischen Souq. Lautstark und wild gestikulierend wird hier um jeden Preis gehandelt, sei er auch noch so niedrig. Wer kein Bulgarisch spricht, muss sich vor allem bei größeren Beträgen hüten, nicht übers Ohr gehauen zu werden.

Nach wie vor sind Obst und Gemüse die Haupthandelswaren, die noch immer von Bäuerinnen aus der Umgebung verkauft werden. Manche von ihnen können sich keinen Stand leisten, sondern stehen einfach mit einem Korb voller Maiskolben oder Tomaten auf der Straße. Auch Olivenöl, Schafkäse, Honig, Gewürze und Handwerkskunst sind auf dem „Zhenski Pazar“ zu finden.

Das Sortiment des Frauenmarkts wurde mittlerweile auf etwas unübliche Weise erweitert und so findet man neben Lebensmitteln auch Haushaltswaren, Werkzeug, T-Shirts, Zigaretten oder KFZ-Ersatzteile. Leider gibt es inmitten des Marktes mittlerweile auch zwielichtige Gänge, die eng, dunkel und schmutzig wirken. In diesen – und auch in den anderen – sollte ganz besonders auf Wertsachen geachtet werden, denn Taschendiebe treiben auf dem Frauenmarkt ständig ihr Unwesen!

Tipp: Wer ein Stück bulgarische Keramik als Souvenir von Sofia mit nach Hause nehmen möchte, ist am Frauenmarkt genau richtig!

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