Abtei von Stavelot, Belgien

In der karmesinroten Abtei von Stavelot im Osten Belgiens aus dem 11. Jahrhundert sind drei Museen und mehrere Sonderausstellungen zu besichtigen.

Die Abtei von Stavelot befindet sich in Stavelot im Osten Belgiens und wurde im Jahr 648 auf Bitten des Heiligen Remaclus, Abt und Bischof von Maastricht, vom austrasischen König Sigebert II gegründet. Die dreijährige Renovierung des karmesinroten Prachtbaus wurde im Jahr 2002 abgeschlossen. Heute beherbergen die alten Abteimauern drei verschiedene Museen und einige Zusatz-Ausstellungen.

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Geschichtliches Museum des Fürstentums Stavelot-Malmedy

Die Macht der Fürsten Stavelot-Malmedy ging über tausend Jahre lang über Belgien hinaus, von der Loire bis zum germanischen Reich. Im Museum in der Abtei von Stavelot wird die Geschichte eines Staates im Ancien Régime vorgestellt. Die historischen Fakten werden mit spielerischem Zugang und multimedialer Technik interessant aufbereitet. Besonders sehenswert ist der Wibald-Bereich, der sich mit Leben und Wirken des einflussreichen kaiserlichen Benediktiner-Abtes Wibald von Stablo und Corvey aus dem 12. Jahrhunderts beschäftigt.

Museum der Rennstrecke Spa-Francorchamps

Die Geschichte der „schönsten Rennstrecke der Welt“ wird den Museumsbesuchern in den eindrucksvollen Kellergewölben der Abtei von Stavelot nähergebracht. Alles dreht sich hier um die berühmte Motorsportstrecke „Circuit de Spa-Francorchamps“, die ganz in der Nähe von Stavelot liegt. Sowohl 24-Stunden-Rennen als auch die Grand Prix von Formel 1 und Formel 3 wurden und werden hier ausgetragen. Im Museum gibt es unveröffentlichte Videos, außergewöhnliche Rennboliden, Motorräder und andere Objekte aus dem Motorsport zu bestaunen. Die Renngeschichte und deren Höhepunkte von damals bis heute werden hier nicht nur von leidenschaftlichen Rennsportfans hautnah miterlebt. Und wer sich selbst einmal als Formel 1-Pilot fühlen möchte, kann sich in einem virtuellen Rennen selbst ins Cockpit setzen und einige Runden auf der berühmten Strecke drehen.

Guillaume-Apollinaire-Museum

Vom Sport zur Kultur: In diesem Museum dreht sich alles um den französischen Dichter und Autor Guillaume Apollinaire aus dem 20. Jahrhundert. Der bedeutende Literat mit italienisch-polnischer Abstammung hielt sich mehrere Sommer mit seiner Mutter und seinem Bruder in Stavelot auf. Seine Schriften und Notizen werden noch durch Kommentare von bekannten Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Marc Chagall oder Jean Cocteau ergänzt. Das Restaurant „O Mal Aimé“ steht ganz im Zeichen seines berühmten Gedichtes „Chanson du Mal-Aimé“ („Lied von der unglücklichen Liebe“). Im Lesesaal kann man ungestört in den Büchern des Poeten schmökern.

Zusätzlich zu diesen drei Museen werden auch immer wieder Sonderausstellungen abgehalten, die in den verschiedenen mit gläsernen Gängen verbundenen Gebäuden der Abtei von Stavelot zu sehen sind. Darunter befinden sich zum Beispiel archäologische Fundstücke, die aus den Überresten der ursprünglichen Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert stammen.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der Abtei von Stavelot

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