Andorra – Sehenswertes und Reisetipps

Der Zwergenstaat Andorra zwischen Spanien und Frankreich ist als Steueroase und Skigebiet bekannt und lockt zum Outdoor-Urlaub in einer atemberaubenden Berg-Kulisse. 

Als verstecktes Juwel liegt dieses unabhängige Fürstentum mitten in den Pyrenäen und lockt Touristen vor allem zum Wintersport in die Berge, denn hier gibt es die meisten Skigebiete im Süden Europas.

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Die winzige, aber faszinierende Nation zwischen Frankreich und Spanien ist ein Paradies für Naturliebhaber, Abenteurer und Kulturfans gleichermaßen. Mit seiner atemberaubenden Berglandschaft, üppigen Wäldern und klaren Bergseen bietet Andorra atemberaubende Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Skifahren und Mountainbiken, charmante Dörfer und zahlreiche Duty-Free-Geschäfte für günstiges Shoppen!

Hauptstadt Andorra la Vella

Andorra la Vella ist mit einer Seehöhe von 1.013 Metern die höchstgelegene Hauptstadt Europas und lockt Besucher vor allem mit ihren zahlreichen Duty-Free-Shops. Andorra ist zwar kein Mitgliedsstaat der EU, trotzdem ist der Euro das offizielle Zahlungsmittel. Exquisite Waren können hier zu einem äußerst günstigen Preis erworben werden.

Abgesehen vom Shoppen ist in Andorra das Casa de la Vall sehenswert, welches auch auf der andorranischen 1-Euro-Münze abgebildet ist. In dem steinernen Gebäude aus dem Jahr 1508 ist heute das Parlament von Andorra untergebracht.

Ebenfalls sehenswert ist die Kirche Santa Coloma aus dem 9. Jahrhundert und die Pfarrkirche Església De Sant Esteve aus dem 11. Jahrhundert. Letztere liegt in der malerischen Altstadt am Plaça del Príncep Benlloch, gilt als andorranisches Kulturerbe und zählt zweifellos zu den schönsten Sakralbauten in ganz Andorra.

Església De Sant Esteve

Die Església De Sant Esteve in Andorra la Vella zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der andorranischen Hauptstadt - © Valery Bareta / Fotolia
© Valery Bareta / Fotolia

Die „Kirche des Heiligen Stefan“ mit dem mittelalterlich anmutenden Glockenturm wurde ursprünglich im 11. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Església De Sant Esteve mehrmals umgebaut und erweitert.

Die Església De Sant Esteve blieb trotz der bewegten Geschichte Andorras von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont und erstrahlt noch heute in mittelalterlicher originaler Anmut. Die wichtigsten Umbau- und Renovierungsarbeiten wurden im 20. Jahrhundert vorgenommen, an denen der berühmte katalanische Architekt Josep Puig i Cadafalch maßgeblich beteiligt war.

Aus dem 13. Jahrhundert ist immer noch die originale halbrunde romanische Apsis vorhanden, die mit lombardischen Bögen verziert und mit einem halbrunden Gewölbe abgedeckt ist. Sie besteht aus demselben rauen Stein, aus dem auch der Glockenturm erbaut wurde. Diese beiden Teile der Kirche stehen in ihrem mittelalterlichen Erscheinungsbild in interessantem Kontrast zum Rest der Església De Sant Esteve.

Wer den Blick auf die Spitze des Glockenturms richtet, bemerkt die etwas fehlplatziert wirkende Turmuhr, die eindeutig nachträglich unter das Spitzdach des Kirchturms gepfercht wurde.

Für Besucher ist die Kirche nur im Juli und August zugänglich und auch nur wenn keine Messen stattfinden. Gottesdienste finden ganzjährig in der Früh und am Abend statt, sonntags auch am Vormittag und zu Mittag. Im Zuge einer Messfeier kann die Esglesia De Sant Esteve immer besichtigt werden.

Das Innere der Kirche wirkt eher bescheiden. Barocke Dekorationselemente und ein kleiner, aber schöner Hauptaltar sind ein Großteil des Schmucks im Kirchengebäude. Einer genaueren Betrachtung wert ist in jedem Fall die romanische Wandmalerei, auf der die Apokalypse dargestellt ist.

Durch die farbenprächtigen Glasfenster, die auch im Glockenturm eingesetzt wurden, erhält das Innere der Kirche einen außergewöhnlichen, warmen Schein.

Die Església De Sant Esteve sollte unbedingt auch einmal bei Dunkelheit besucht werden. Die aufwändige Beleuchtung der eindrucksvollen Kirche lässt sie im wahrsten Sinn des Wortes in einem noch spektakuläreren Licht erscheinen.

Thermalbad Caldea in Escaldes

Blick auf das futuristische Thermalbad „Caldea“ in der Stadt Escaldes, Andorra - © Gurgen Bakhshetsyan/Shutterstock
© Gurgen Bakhshetsyan/Shutterstock

Das Thermalbad „Caldea“ befindet sich in der andorranischen Stadt Escaldes (Escaldes-Engordany mit vollem Namen) nicht weit von Andorra la Vella entfernt. In Escaldes liegen mehrere schwefelhaltige Thermalquellen mit bis zu 70°C, deren heilende Wirkung im Thermalbad Caldea genutzt wird.

Das Thermalbad Caldea ist mit 6.000m² Wohlbefinden das größte Thermalzentrum Südeuropas und für das gesamte Fürstentum Andorra von wesentlicher wirtschaftlicher Bedeutung. Der futuristisch anmutende Wellnesstempel aus Stahl und Glas gilt mittlerweile als Wahrzeichen von Escaldes.

Erholsames Baden unter schroffen Gipfeln

Da Andorra mitten in den Pyrenäen liegt, ist es ein beliebtes Skisport-Zentrum und so kuriert das mineralienreiche Wasser der Therme Caldea vor allem ausgelaugte Muskeln von Skihaserln und Pistenflitzern. In der 600m² großen Lagune im Herzen des Thermalbades lässt es sich im 32°C warmen Wasser schon eine Weile aushalten.

Besonders reizvoll sind Lichtspiele und landschaftlichen Nachbildungen um die diversen Pools und die großzügigen Außenbecken. Was gibt es Schöneres, als inmitten der prachtvollen 3.000er-Gipfel der Pyrenäen nach einem anstrengenden Ski-Tag im dampfenden Wasser die Seele baumeln zu lassen.

Neben den wohltuenden Bädern im heißen Wasser bietet die Therme Caldea das volle Wellness- und Erholungsprogramm. Im Drei-Stunden-Ticket sind außer dem Eintritt in die Thermalbecken auch türkische und römische Bäder, Sauna, Whirlpools und Wassermassagen enthalten. Für Entspannung auf dem Trockenen sorgen Wasserbetten und beheizte Marmorbänke.

Zusätzlich könnt ihr noch wohltuende Behandlungen buchen. Fachkundige Hände kneten die Krämpfe aus verspannten Muskeln, verwöhnen mit duftenden Massageölen Körper und Sinne und schenken mit Peelings und Gesichtsbehandlungen Schönheit und Entspannung.

Tipp: Den atemberaubenden Blick auf die Berge und Täler der Pyrenäen, das umfassende Angebot und die herrlichen Anlagen lässt sich die Therme Caldea auch reichlich bezahlen. Ein Ticket für einige Stunden ist relativ teuer, am besten man sucht nach Angeboten oder Package-Aktionen. Und wer sein eigenes Handtuch mitnimmt, spart sich außerdem noch ein paar Euro Leihgebühr.

Das Thermalbad Caldea bietet Entspannung und Wohlbefinden für bis zu 500 Gäste. Diese Zahl wird an den Wochenenden, in den Ferien und im Winter ab etwa 16 Uhr auch meistens erreicht.

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Valle del Madriu-Perafita-Claro

Das Valle del Madriu-Perafita-Claro im Südosten Andorras erstreckt sich über knapp 10 der Gesamtfläche des Fürstentums und entstand durch eiszeitliche Gletscher - © jorisvo / Fotolia
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Das Valle del Madriu-Perafita-Claro liegt im Südosten Andorras und erstreckt sich über knapp 10% der Gesamtfläche des Fürstentums. Das malerische Tal entstand durch eiszeitliche Gletscher und wurde im Jahr 2004 als erste Stätte Andorras auf die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO aufgenommen.

Das Valle del Madriu-Perafita-Claro erstreckt sich auf einer Fläche von gut 4.200 Hektar entlang der Gemeinden Encamp, Escaldes, über die andorranische Hauptstadt Andorra la Vella bis nach Sant Julià de Lòria. Umgeben von den schroffen Gipfeln der Pyrenäen ist die Landschaft des Valle del Madriu-Perafita-Claro geprägt durch saftige Bergwiesen, smaragdgrüne Wälder, zerklüftete Klippen und rauschende Wasserläufen. Nur Wanderwege führen in das idyllische Tal hinein, Autos haben in diesem Stückchen Paradies nichts verloren.

Autofrei und von der Zivilisation verschont

Die Bergvölker Andorras haben sich im Lauf der Jahrtausende an die kargen Verhältnisse im Valle del Madriu-Perafita-Claro angepasst. Die Bergwiesen wurden als Weideflächen nutzbar gemacht, das unwegsame Gelände durch Gebirgspfade befestigt und die steilen Hänge mit Terrassenfeldern für den Anbau von Weizen und Roggen erschlossen.

Am Ufer des Flusses Madriu sind noch Spuren der früheren Eisengewinnung und -verarbeitung zu finden. Die für die Pyrenäen typischen irdenen Brennöfen wurden jedoch im Jahr 1790 aufgegeben. Seit dem Mittelalter hat sich hier nichts mehr verändert.

Das isolierte Valle del Madriu-Perafita-Claro ist von der Zivilisation noch so gut wie verschont geblieben und bietet einen idealen Lebensraum für eine Vielzahl an bedrohten Tierarten inmitten von Schafen, Kühen und Pferden. Dazu gehören der Bartgeier, das Auerhuhn, der winzige Raufußkauz, der Regenpfeifer und der einzigartige Pyrenäen-Desman, eine endemische Maulwurfsart.

Unterwegs im Valle del Madriu-Perafita-Claro

Inmitten der wildromantischen Landschaft sind immer wieder Sommersiedlungen und einsame Berghütten zu finden. An den engen Talgrund schmiegen sich die beiden Siedlungen Entremesaigües und Ramio, die aus insgesamt 12 granitenen Häusern mit Schieferdächern bestehen. Die riesigen Scheunen für Getreide und Heu an jedem Gebäude zeugen von der Wichtigkeit der Landwirtschaft im Valle del Madriu-Perafita-Claro.

In den letzten Jahren wurde die traumhafte Schönheit des Valle del Madriu-Perafita-Claro wiederentdeckt und für den Tourismus erschlossen. Schäferhütten wurden renoviert, ausgebaut und für Besucher ausgestattet, Wanderpfade wurden befestigt und mit Schildern versehen. Straßen finden jedoch immer noch keinen Einzug in die ursprüngliche Natur des Tals. Die Land- und Viehwirtschaft soll nach wie vor möglich sein, der Tourismus nur auf Sparflamme betrieben werden.

Nach Anmeldung beim Tourismus-Center von Escaldes-Engordany können geführte Touren unternommen werden.

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Zahlen, Daten, Fakten von Andorra

Flagge
Amtssprache Katalanisch
Religion Römisch-katholisch (90%)
Fläche 468 km²
Einwohner 85.000
Bevölkerungsdichte 182,0 Einwohner pro km²
Hauptstadt Andorra la Vella
Einwohnerzahl Hauptstadt 1.850
Währung Euro (nicht an der Währungsunion beteiligt); als Sammlermünzen gibt es den Andorranischen Diner
Währungskürzel
Zeitzone UTC+1h, MEZ – Mitteleuropäische Zeit
Zeitzone Sommerzeit UTC+2h, MESZ – Mitteleuropäische Sommerzeit
Telefonvorwahl +376
Top-Level-Domain .ad
Netzspannung 220V
Internationaler Flughafen keiner, nächstgelegene Flughäfen sind Barcelona (Spanien) und Toulouse-Blagnac (Frankreich)
Offizielle Tourismusseite http://visitandorra.com
Durchschnittsalter 41,8 Jahre
Lebenserwartung 82,6 Jahre
Kindersterblichkeit 3,7 Tode pro von 1.000 Geburten

 

Weiterführende Links:

Offizielle Seite des Caldea Thermalbads in Andorra
Das Valle del Madriu-Perafita-Claro auf der Tourismus-Website von Andorra mit Kontaktdaten zum Tourismus-Center von Escaldes-Engordany

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