Sangay Nationalpark, Ecuador

Der Sangay Nationalpark in den östlichen Anden Ecuadors erstreckt sich von tropischen Regenwäldern des Amazonas-Becken bis zu den Gletschern seiner beiden schneebedeckten Vulkane und bietet einer Vielzahl an seltenen Tieren Unterschlupf.

Der Sangay Nationalpark liegt in Ecuador an den östlichen Anden auf einer Seehöhe von 800 bis zu über 5.000 Meter und erstreckt sich von tropischen Regenwäldern des Amazonas-Beckens bis zu den Gletschern seiner beiden schneebedeckten Vulkane und bietet einer Vielzahl an seltenen Tieren Unterschlupf. 1983 wurde er aufgrund seiner Artenvielfalt auf die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

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Seine Anfänge nahm der Nationalpark 1975, als ein gut 2.700km2 großes Gebiet des unwegsamen Geländes in Ecuadors Anden zum Nationalen Wildreservat erklärt wurde. 4 Jahre später wurde das Schutzgebiet zum Nationalpark deklariert, dessen Fläche 1992 noch einmal nahezu verdoppelt wurde und heute knapp 5.200km2 umfasst.

Vulkane des Sangay Nationalparks

Den höchsten Punkt des Nationalparks markiert der erloschene Vulkan El Altar mit einer Höhe von 5.319 Meter. Neben dem El Altar gibt es noch zwei andere noch aktive Vulkane, den namensgebenden Vulkan Sangay am Rande des Urwalds mit einer Höhe von 5.230 Meter und den 5.016 Meter hohen Tungurahua, dessen Aktivität Beobachtern ein spektakuläres Schauspiel bietet.

Aufgrund der großen Höhenunterschiede innerhalb des Sangay Nationalparks hat er drei verschiedene Vegetationszonen zu bieten: Alpine Stein und Aschelandschaften sowie subalpine Grasländer gehen über in die etwas niedriger gelegenen Bergregen- und Nebelwälder, die in den niederen Lagen zu tropischen Regenwäldern werden. Das Durchschnittsklima im Sangay Nationalpark ist mit einer Temperatur von bis zu 26°C ebenfalls subtropisch.

Der rauchende Vulkan Tungurahua kurz nach Sonnenaufgang, Ecuador - © Sunshine Pics - Fotolia
© Sunshine Pics – Fotolia

Tierwelt des Sangay Nationalparks

Der Sangay Nationalpark bietet einer Vielzahl von bedrohten Tieren Unterschlupf. Der Bergtapir hat ihn zu seinem beinahe einzigen Rückzugsort erkoren, neben ihm leben scheue Pumas, seltene Andenkondore und possierliche Bergmeerschweinchen in der Bergwelt des Sangay Nationalparks. In den niederen Lagen zählen neben über 400 Vogelarten Brillenbären, Flachlandtapire, Weißwedelhirsche und Riesenottern zu seinen Bewohnern, unter den Raubkatzen findet man Jaguare und Ozelote. Die Flora und Fauna des Sangay Nationalparks wurde noch nicht in ihrer Gesamtheit katalogisiert, daher kann es durchaus sein, dass im Lauf der Zeit noch weitere Arten entdeckt werden.

Der Sangay Nationalpark ist vor allem in seinen Grenzgebieten durch Wilderei und Viehweidung bedroht. Der Straßenbau auf einer 8km langen Strecke durch den Süden des Nationalparks brachte ihm zwischen 1992 und 2005 einen Platz auf der Roten Liste der UNESCO ein, da die Bauarbeiten trotz der kurzen Strecke sowohl die Tier- als auch die Pflanzenwelt äußerst negativ beeinflusst haben. Gemeinsam mit dem WWF setzt sich die Ecuadorian Conservation Organisation Fundacion Natura für einen verstärkten Schutz des Sangay Nationalparks ein.

Vollkommene Unberührtheit

Aufgrund des relativ schlecht zugänglichen Gebiets (und seit den gehäuften Ausbrüchen des Tungurahua 2006, 2008 und 2010) besuchen nur noch 300-400 Naturinteressierte pro Jahr den Sangay Nationalpark. Hauptattraktion ist dabei das kräfteraubende Bergsteigen und -wandern an den Flanken der Vulkane. Wer nachts den Sangay Lava und glühende Gesteinsbrocken spucken sieht, wird diesen spektakulären Anblick sein Leben lang nicht vergessen! In Macas befindet sich das Besucherzentrum, eine indigene Organisation (ASGUIAS) bietet geführte Touren und Unterkünfte im Sangay Nationalpark an.

Der Sangay Nationalpark stellt eine unglaubliche Vielfalt von unberührten Ökosystemen dar, von Seenlandschaften und feuchten Grasländern bis hin zu alpinen Regionen dar, bietet mit seiner vulkanischen Aktivität eine bemerkenswerte geologische Vergangenheit und ist somit das herausragendste Schutzgebiet Ecuadors. Welche archäologischen Schätze sich unter seiner Oberfläche noch verbergen mögen, hat bis jetzt noch niemand erforscht.

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