Forgotten World Highway, Neuseeland

Der Forgotten World Highway zwischen Stratford und Taumarunui führt auf jahrhundertalte Spuren der Kolonialisten von 1900. Die heute einsamste Straße Neuseelands lockt mit unberührter Natur und fantastischen Ausblicken auf saftig grüne Hügel.

Von Stratford nach Taumarunui führt der 155km lange New Zealand State Highway 43. Sein schwarzes Asphaltband verläuft durch unberührte Landschaft völlig abseits der Zivilisation. Er wird auch Forgotten World Highway genannt, da er tatsächlich einen scheinbar vergessenen Flecken Erde zu erschließen scheint. In Neuseeland zählt die Straße als erster „Heritage Highway“ zum nationalen Kulturerbe.

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BILDER: Forgotten World Highway

Fotogalerie: Forgotten World Highway

Einsamste Straße Neuseelands

Statistisch gesehen verirren sich nur 150 Fahrzeuge pro Tag in auf diese meist gottverlassene Straße in dieser ebenso unberührten Gegend. Auf der einsamsten Straße Neuseelands gibt es aus diesem Grund auch kaum Häuser zu sehen, nur ein kleines Hotelrestaurant und – Achtung! – keine einzige Tankstelle! Soweit das Auge reicht zeigen sich am Forgotten World Highway lediglich saftig grüne Wiesen mit lichtem Baumbestand, auf denen friedlich Schafe weiden.

Mittlerweile sind auf dieser traumhaft ursprünglichen Straße in Form von rund 20 Stationen mit Infotafeln die ersten Spuren von touristischer Vermarktung zu sehen. Dabei sorgt der Forgotten World Highway mit interessanter, abwechslungsreicher Landschaft für unvergessliche Eindrücke.

Unterwegs auf dem Forgotten World Highway

 Soweit das Auge reicht zeigen sich am Forgotten World Highway lediglich saftig grüne Wiesen mit lichtem Baumbestand, auf denen friedlich Schafe weiden, Neuseeland - © FRASHO / franks-travelbox
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Der einsame State Highway 43 von Stratford nach Taumarunui ist mit dem PKW in etwa drei Stunden überbrückt. Abgesehen von rund 11 Kilometern „gravel road“ ist die gesamte Strecke asphaltiert und erinnert mit ihrem ständigen Auf und Ab an eine natürliche Achterbahn.

Auf dem Weg zwischen den beiden Distrikt-Verwaltungszentren gelangt man vorbei an grünen Hügeln und friedlich weidenden Schafen, durch die Steineiben-Urwälder des Te Maire Reserves und der Tangarakau Gorge, den 180m langen Moki-Tunnel, auch als „Hobbit’s Hole“ bezeichnet, und ein märchenhaftes Flusstal.

Von insgesamt vier Bergsättel und dem Nevins Lookout tut sich ein herrlicher Rundumblick in die Umgebung auf. Vom Strathmore Saddle fällt der Blick auf den majestätischen Mount Taranaki im Westen und den Tongariro-Nationalpark mit den Vulkanen Tongariro, Ruapehu und Ngauruhoe im Osten. Vom Tahora Saddle, auf dem auch ein kleines Café zu einer Pause einlädt, sind in der märchenhaften Landschaft zwei Eisenbahntunnel auszumachen.

Fahrt durchs Nirgendwo

In die sumpfige Landschaft, durch die der Forgotten World Highway zum Teil führt, konnten lange nur Pferdefuhrwerke vordringen, Neuseeland - © FRASHO / franks-travelbox
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Je holpriger die Straße desto faszinierender zeigt sich die Gegend, in deren sumpfige Landschaft lange nur Pferdefuhrwerke vordringen konnten. Vor allem die Kilometer vor dem Moki-Tunnel, der übrigens sowohl einspurig als auch unbeleuchtet ist, lassen mit Urwaldgeräuschen und Vogelgezwitscher das Gefühl entstehen, der einzige Mensch weit und breit zu sein.

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Tipp: In der Nähe von Strathmore zweigt eine Straße zur „Bridge to Somewhere“ ab. In Anlehnung an die berühmte „Bridge to Nowhere“ im Whanganui-Nationalpark erinnert diese an die ersten Siedler, die sich um 1900 hier niederließen.

Auf historischen Spuren wandeln die Besucher im Nukunuku-Museum, wo Ausstellungsstücke der ersten Siedler präsentiert werden, und bei einem Zwischenstopp an „Morgan’s Grave“ aus dem Jahr 1892. Dies ist die letzte Ruhestätte von Joshua Morgan, einem der ersten Entdecker dieser Region.

Whangamomona

Auf etwa halbem Weg liegt Whangamomona, die mit 25 Einwohnern größte Ansiedlung am Forgotten World Highway. Die anderen Ortschaften bestehen lediglich aus ein paar Häusern und zeugen von den teils vergeblichen Versuchen, das wilde Hügelland zu kultivieren. Hier befindet sich mit einem historischen Hotel die einzige Nächtigungsmöglichkeit der Strecke.

Einmal im Jahr Mitte Jänner wird hier seit 1988 die „Republik Whangamomona“ ausgerufen, denn die knapp 30 Seelen im Dorf waren mit der Regierung Neuseelands unzufrieden und erklärten sich kurzerhand für unabhängig. Sogar ein eigener Stempel im Reisepass ist möglich.

Herrlicher Ausblick: Grünland mit Schafen

Nach dem Whangamomona Saddle wandelt sich die Landschaft am Forgrotten World Highway wieder in Weideland mit großartiger Fernsicht, Neuseeland - © FRASHO / franks-travelbox
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Nach dem Whangamomona Saddle wandelt sich die vegetationsreiche Landschaft wieder in von Schafen bevölkertes Weideland mit großartiger Fernsicht, bis mit Stratford das Tor zu den beiden eindrucksvollen Nationalparks Whanganui und Mount Egmont erreicht.

Für Eisenbahnfans ist auch die so genannte „Raurimu Spiral“ rund 40km nach Taumarunui interessant. Als meisterhafte Ingenieursleistung wurden die Schienen hier in einer halsbrecherischen Spirale einen Steilhang hinunter verlegt.

Tipp: Wer die Raurimu Spiral genauer begutachten möchte, sollte die Strecke mit dem Zug fahren denn in der dichten Vegetation sind die Schienen auch vom extra ausgeschilderten Aussichtspunkt nicht auszumachen.

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