Vank Kathedrale in Isfahan, Iran

Die Vank Kathedrale in der iranischen Stadt Isfahan ist die bekannteste und meist besuchte Kirche der ganzen Stadt. Die nach Isfahan verschleppten Armenier erbauten sie Anfang des 17. Jahrhunderts als ihre erste Kirche. Im Innenhof befindet sich ein Museum, welches die Geschichte des Völkermords an den Armeniern erzählt.

Die Vank Kathdrale in der iranischen Stadt Isfahan ist die bekannteste und meist besuchte Kirche der ganzen Stadt. Die armenisch-apostolische Kathedrale befindet sich im armenischen Stadtteil Julfa und ist auch als „Kathedrale des hl. Erlösers“ oder „Kathedrale der hl. Schwestern“ bekannt.

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„Vank“ bedeutet im Armenischen so viel wie Kloster oder Kirche. Der von außen, im Vergleich zu den anderen Prachtbauten in Isfahan, beinahe unscheinbar wirkende Sakralbau stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Damals, zwischen 1603 und 1605 verschleppte der Safawiden-Herrscher Abbas I., unter dem Isfahan zu der prächtigen Stadt wurde, die sie heute ist, die armenische Bevölkerung der aserbaidschanischen Stadt Julfa im Zuge des Krieges gegen die Osmanen in seine Hauptstadt. Die Armenier im heutigen Stadtteil Julfa von Isfahan, bauten die Vank-Kathedrale damals als ihre erste Kirche in der neuen Heimat und schufen damit ein Symbol, welches für viele andere orthodoxe Kirchen im Iran und Irak zum Vorbild wurde.

Der Bau der Vank Kathedrale dauerte von 1606 bis 1655, da immer wieder Änderungen am ursprünglichen Plan vorgenommen wurden. Schlussendlich wurde sie nahezu als ein Mix aus christlicher Kirche und Moschee fertiggestellt. Der riesige Kirchenraum ist mit einer Moschee-ähnlichen Kuppel überdacht, auf der allerdings ein Kreuz sitzt. Der Glockenturm steht frei und befindet sich im Hof, zu seinen Füßen befinden sich christliche Gräber. Der Altarraum ist erhöht, wie in Kirchen im Westen üblich.

Prachtvoller Innenraum der Vank Kathedrale

Was der Fassade an Schmuck und Verzierung fehlt, wird im Innenraum der Vank Kathedrale wieder wett gemacht. Legt man gleich nach dem Eingang den Kopf in den Nacken, kann man die persischen Pflanzenmotive bewundern, die die Decke zieren. Kunstvolle Malerei- und Schnitzarbeiten sowie kostbare Fliesen schmücken die Wände im Kirchenraum. Die meisterhaften Fresken im Kuppelraum sind in blau und gold gehalten und stellen die Schöpfungsgeschichte, die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, Szenen aus dem Leben Jesu und armenische Märtyrer dar.

Innerhalb des Kirchenhofes befinden sich außerdem noch eine Gedenkstätte an den armenischen Völkermord in der Türkei im Jahr 1915, und ein steinernes Gebäude, dessen Außenmauern mit Bibelszenen geschmückt sind. Es beherbergt ein kleines Museum und eine wertvolle Bibliothek, die über 700 armenische Handschriften enthält. Diese Dokumente gaben den Forschern unbezahlbare Auskünfte über die Geschichte und Kultur der Armenier in Isfahan. Darunter befinden sich Manuskripte wie zum Beispiel das Gründungsedikt der Siedlung Julfa von Abba I., sakrale Relikte, wie Gewänder, Monstranze und Kelche, Kunstschätze der Safawiden, Armenier und aus Europa sowie Fotografien, Karten und Dokumenten über den Völkermord an den Armeniern. Außerdem finden sich hier eine Buchdruckeinrichtung sowie das erste gedruckte Buch des Iran.

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