Łazienki-Park in Warschau, Polen

Der prachtvolle Łazienki-Park in Warschau hat mit ihren schmucken Palästen, Pavillons und Denkmälern auch architektonische Highlights zu bieten.

Der barocke Łazienki-Park („Park der Bäder“) in der polnischen Hauptstadt Warschau ist mit einer Fläche von 80 Hektar die größte Parkanlage der Stadt. Er befindet sich im südlichen Teil von Warschau am so genannten „Warschauer Königsweg“, der vom Königsschloss nach Wilanów führt, und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Polen.

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Entstehung des Łazienki-Parks

Der Łazienki-Park wurde im 17. Jahrhundert für Stanisław Lubomirski, den Eigentümer von Schloss Ujazdów in Warschau, durch den niederländisch-stämmigen Landschaftsgestalter Tylman von Gameren errichtet. Seinen Namen erhielt der Park durch den Badepavillon, der damals erbaut wurde (der heutige „Palast auf dem Wasser“). 1764 kaufte der angehende polnische König Stanislaw II. August die Parkanlage und verschönerte den Garten sein ganzes Leben lang.

Die meisterhaften Gartenarchitekten Dominik Merlini, Johann Christian Kamsetzer und Johann Christian Schuch schufen ein einzigartiges Ensemble aus Wasserbecken und Flüssen, exotischen Pflanzen und prachtvollen Gebäuden, die ein Flanieren durch den Łazienki-Park zu einer einmaligen Entdeckungsreise machen. Die wichtigsten Gebäuden befinden sich am Ufer des Łazienki-Sees und -Flusses, doch auch in anderen Bereichen sind fantastische Bauten zu finden.

Sehenswürdigkeiten im Łazienki-Park

Der Łazienki-Park ist bis auf das Innere einiger Gebäude völlig kostenlos zu besichtigen und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Wie man sich vorstellen kann, bietet der Lazienki-Park einiges an Abwechslung. Um all seine Schätze zu entdecken und ausgiebig besichtigen zu können, sollte man in jedem Fall einige Stunden einplanen. Diese werden – vor allem noch bei schönem Wetter – wie im Flug vergehen!

Paläste und Residenzen

Der schneeweiße Myslewicki-Palast im Łazienki-Park in Warschau, Polen - © Anastazzo / Shutterstock
© Anastazzo / Shutterstock

Ein malerischer Hingucker und schönstes Gebäude im Park ist der Łazienki-Palast, auch „Palast auf dem Wasser“ genannt. Der wunderschöne klassizistische Bau befindet sich mitten im Łazienki-See und ist durch zwei malerische Arkadenbrücken mit dem Ufer verbunden. Stanislaus II. August ließ das barocke Badehaus aus dem späten 18. Jahrhundert zu seiner Residenz ausbauen.

Für die Angehörigen des Königspalastes ließ er den schneeweißen Myślewicki-Palast errichten, dessen Essräumlichkeiten mit Malereien von Rom und Venedig geschmückt sind. Das Küchen- und Dienstpersonal war in der heutigen Fähnrichsschule untergebracht, von wo aus Studenten 1830 den Novemberaufstand starteten.

Am Ostrand des Łazienki-Sees sowie auf der gleich in der Nähe des Palastes auf dem Wasser liegen zwei Hauptwachen. Die so genannten alte und neue Kordegarda wurden zwar beide im späten 18. Jahrhundert errichtet, letzter wurde jedoch 1860 einer gründlichen Fassadenrenovierung unterzogen.

Römisches Theater

Auf einer weiteren Insel im Łazienki-See befindet sich das Theater auf der Insel, welches von Kamsetzer nach dem Vorbild des antiken Theaters von Herkulaneum errichtet wurde. Die Bühne des Theaters ist mit römischen Säulen und antiken Statuen ausgestattet, der zugehörige Zuschauerraum in Form eines Amphitheaters ist durch einen Wasserlauf von der Bühne getrennt und befindet sich auf dem üppig grünen Festland des Parks.

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Washington lässt grüßen

Auch die großen Bauten aus der ganzen Welt wurden im Łazienki-Park nachempfunden. So gibt es zum Beispiel ein polnisches Belvedere aus dem 18. Jahrhundert, in dem in den 1990er Jahren der Staatspräsident residierte und ein Weißes Haus mit prachtvollen Fresken in seinem Inneren. Ursprünglich für die Geliebte von Stanislaus errichtet diente das Weiße Haus auch Ludwig XVIII während seines Exils als Aufenthaltsort.

Orangerie

In der hufeisenförmigen alten Orangerie, die früher zur Überwinterung von Orangenbäumen und anderen exotischen Pflanzen genutzt wurde, befindet sich heute das Hoftheater. Außerdem beinhaltet sie Fresken von Jan Bogumil Plersch und mit über 700 Werken die größte Bildhauer-Kunstgalerie in Polen.

Gleich in ihrer Nähe befindet sich praktischerweise der einem römischen Grabmal nachempfundenen Wasserturm, der für Bewässerung der Brunnen, Paläste und Gärten zuständig ist und auch für Kunstausstellungen verwendet wird. Die imposante Glashalle der neuen Orangerie wurde im Jahr 1860, gut 70 Jahre nach der alten Orangerie errichtet. Heute fungiert sie als außergewöhnliches Restaurant.

Denkmäler im Łazienki-Park

Das Denkmal des polnischen Komponisten Fryderyk Chopin Łazienki-Park in Warschau, Polen - © Artur Bogacki / Shutterstock
© Artur Bogacki / Shutterstock

Darüber hinaus gibt es im Łazienki-Park auch einen griechischen und einen ägyptischen Tempel und unzählige Denkmäler. Darunter zum Beispiel:

  • der polnische Komponist Fryderyk Chopin, an dem Klavierkonzerte abgehalten werden
  • ein Reiterdenkmal des polnischen Königs Jan III. Sobieski
  • der Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz
  • der polnische Marschall Józef Piłsudski, der 1920 im „Wunder an der Weichsel“ die Rote Armee zurückschlug

Inmitten der üppigen Vegetation hält der Łazienki-Park auch Springbrunnen, kleine Teiche und drei Sonnenuhren für den findigen Besucher bereit.

Tipp: Nehmen Sie ein paar Nüsse mit – die Eichhörnchen im Łazienki-Park haben ihre Scheu vor dem Menschen verloren und fressen aus der Hand.

Weiterführende Links:

Offizielle Website des Łazienki-Parks in Warschau

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