Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Polen

Das staatliche Museum Auschwitz-Birkenau wurde im ehemaligen Konzentrationslager im Süden Polens eingerichtet, dem größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg.

In Polens Stadt Auschwitz befand sich im Zweiten Weltkrieg das mit 300 Baracken größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurde im Jahr 1941 etwa 3 Kilometer vom ursprünglichen KZ Auschwitz I von Häftlingen errichtet und wurde zum grauenhaften Grab von über einer Million Menschen.

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Heute dient es als Museum, ewiges Mahnmal und Gedenkstätte. Der schaurige Ort gehört trotz (oder gerade wegen) seiner furchtbaren Vergangenheit zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten von Polen und zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Unsagbares Leid von Millionen von Menschen

Bahnwaggon im Konzentrantionslager Auschwitz-Birkenau, Polen - © Watchtheworld / Shutterstock
© Watchtheworld / Shutterstock

Das Wort „Auschwitz“ gilt als Symbol für den Holocaust im Zweiten Weltkrieg. Unvorstellbare 1,1 Millionen Juden aus 13 verschiedenen europäischen Ländern, 140.000 Polen, 20.000 Zigeuner und 10.000 sowjetische Kriegsgefangene wurden hierher deportiert und zur Zwangsarbeit verpflichtet oder ermordet. Zu „Spitzenzeiten“ des KZs kamen täglich 3 Züge mit etwa 4.000 Menschen an und das KZ wurde von 4.500 SS-Soldaten betreut. Wie Vieh wurden die Opfer aus den Waggons und die so genannte „Judenrampe“ hinunter getrieben.

Im so genannten „Rampendienst“ fand die „Aussortierung“ durch die SS statt. Kranke und Schwache wurden nahezu direkt in die Gaskammern gebracht und nicht einmal registriert. Dieses tödliche Schicksal traf mit 900.000 Häftlingen den Großteil der Auschwitz-Ankömmlinge.

Die übrigen etwa 400.000 wurden dokumentiert und als Zwangsarbeiter oder menschliche Versuchskaninchen in eigene Lager gebracht. Lange überlebten sie jedoch nicht. Die grausamen Arbeitsbedingungen und die medizinischen Experimente verbunden mit den unmenschlichen Lebensumständen führten bei den meisten Häftlingen zu einem baldigen Tod.

Auflösung zu Kriegsende

Als sich abzeichnete, dass Deutschland den Zweiten Weltkrieg verlor und die sowjetischen Truppen von Osten her langsam vorrückten, wurden die Gefangenen in so genannten Todesmärschen aus den Lagern getrieben und in weiter westlich gelegenere KZs verfrachtet. Wer zu schwach zum Gehen war, wurde exekutiert, oder um Munition zu sparen, einfach zurückgelassen.

Einige der Baracken wurden noch von der SS zerstört, durch den raschen Vormarsch der Sowjets war jedoch für lückenlose Beweisvernichtung keine Zeit mehr. Und so sind vom Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau noch heute große Teile erhalten bzw. originalgetreu wieder aufgebaut worden.

Besuch des Konzentrationslagers

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau dient seit 1947 als ewiges Mahnmal, was Menschen für Dinge anrichten können, als Gedenkstätte des Holocaust und als jüdischer Friedhof. Außerdem sind sie als Teil des staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau zu besichtigen. Im angrenzenden Museum sind Fotografien und Dokumente aus dem Zweiten Weltkrieg sowie Kunstwerke der Häftlinge in der Kunstsammlung ausgestellt.

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Führungen durch das Museum und die historischen Baracken von Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau dauern gute 3 Stunden und sind nichts für schwache Nerven. Dennoch sollte man sich vor den Geschehnissen der Vergangenheit nicht verschließen, mögen sie auch noch so grausam sein. Neben der Präsentation der furchtbaren Geschichte von Auschwitz dient das Museum auch als internationales Begegnungs- und Forschungszentrum für den Holocaust.

Gedenken an den Holocaust

Um das Gedenken an die Deportationen und den Holocaust zu fördern wurde 1952 von überlebenden Häftlingen das Internationale Auschwitzkomitee gegründet. Es errichtete ein Denkmal im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, auf dem zu lesen steht: „Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.“

Seit 1988 findet einmal im Jahr der „Marsch der Lebenden“ zur Erinnerung an den Holocaust statt und der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Häftlinge in Auschwitz, gilt in Deutschland, Israel, Großbritannien und Italien als staatlicher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Weiterführende Links:

Offizielle Seite des staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

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