Unterwegs auf der Via Appia – Italiens berühmteste Straße

Geschichte hautnah erleben – oft geht so etwas nur im Kino. Wer auf den Spuren großer Redner und Kaiser wandeln will, ist aber in Rom genau richtig. Besondere Plätze und Sehenswürdigkeiten lassen sich allerdings auch abseits des Forum Romanum entdecken.

Für Italienfans hat sie einen besonderen Klang. Auch wer sich ein bisschen mit der Geschichte Europas auskennt, dürfte schon von ihr gehört haben. Via Appia ist die Bezeichnung einer alten Römerstraße, deren Planung und Bau bis weit vor die Zeitenwende reicht.

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Mit der Via Appia Antica existieren noch heute Teile einer Römerstraße, die seit dem ersten Spatenstich die Geschicke des antiken Roms mitgestaltet hat. Die Via Appia entstand als Straße für militärische Operationen – und wurde später friedlich für den Handel genutzt. Auch, wenn sie während des Sklavenaufstands unter Spartacus noch einmal traurige Berühmtheit erlangen sollte.

Heute ist die Via Appia bekannt für die Eingänge zu den Katakomben von San Callisto und selbst eine Sehenswürdigkeit, die jedes Jahr unzählige Besucher aus dem In- und Ausland in ihren Bann zieht.

Zahlen und Fakten zur Via Appia

Begonnen wurde mit dem Bauprojekt bereits 312 v. Chr. Ihren Ursprung hat die Via Appia in Rom. Anfänglich endete die Straße in Capua, wurde jedoch ab 190 vor Christus bis an die Ostküste bei Brindisi verlängert. 62 Kilometer laufen dazu zusammenhängend geradeaus. Dieses Mammutprojekt verfolgte Rom natürlich nicht einfach nur aus Prestigegründen. Neben der militärischen Stärke war Rom eine Wirtschaftsmacht. Entsprechend ging es beim Ausbau der Via Appia auch darum, den Handel zu sichern.

Mit der Expansion Richtung Osten stieg Brindisi – das damalige Bundisium – zu einer wichtigen Handelsmetropole auf. Die Via Appia wurde zur Verbindungstrasse zwischen der Hauptstadt des Reiches Rom und Brindisi.

Besonders im Jahr 71 v. Chr. hat die Via Appia traurige Berühmtheit erlangt. Nach dem Ende des Sklavenaufstandes unter Spartacus soll es entlang der Straße zu einer Massenkreuzigung von mehreren tausend Menschen gekommen sein.

In den Jahren nach dem Zusammenbruch Roms wurde die Via Appia immer weniger instandgehalten. Die antike Straße (Via Appia Antica) verfiel somit immer mehr – besonders im Bereich der sumpfigen Gebiete.

Die Via Appia teilt sich heute in eine moderne Staatsstraße und die antike Römerstraße. Beide Straßen verlaufen in weiten Teilen in etwa parallel. Wer als Reisender Italien, dessen Geschichte und den Südosten erleben will, ist auf beiden Straßen genau richtig.

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Sehenswürdigkeiten entlang der Via Appia

Ihren Ausgangspunkt nimmt die Via Appia an der Porta San Giovanni, Rom, Italien - © Alberto Masnovo / stock.adobe.com
© Alberto Masnovo / stock.adobe.com

Ihren Ausgangspunkt nimmt die moderne Straße an der Porta San Giovanni. Den Namen hat das Tor in der Aurelianischen Mauer nach der Basilika San Giovanni in Laterano (Archibasilica Sanctissimi Salvatoris et Sanctorum Iohannis Baptistae et Evangelistae in Laterano). In Frattochie fallen antike Via Appia und die moderne Straße zusammen.

Regionalpark Via Appia

Aufgrund ihrer besonderen Lage war die Via Appia in der Antike gesäumt von mondänen Gutshöfen – den Latifundien, Grabmälern und den Eingängen zu den heute weltberühmten Katakomben. Insofern sind gerade die ersten Kilometer der antiken Römerstraße eine Sehenswürdigkeit für Urlauber aus dem In- und Ausland.

Allerdings war sich die Stadt dem Potenzial der Via Appia Antica nicht immer bewusst. Zum einen verkam die Straße zusehends. Auf der anderen Seite musste sie in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder modernen Verkehrsprojekten weichen. Der Autobahnbau wurde immerhin wieder rückgängig gemacht, als die Bedeutung der Via Appia klar wurde.

Antike Villen an der Via Appia

Die Tomba di Cecilia Metella an der Via Appia ist auch heute noch imposant, Rom, Italien - © CLAUDIO / stock.adobe.com
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Mit der Santa Maria in Palmis beginnt ein Abschnitt der Via Appia, welcher für die antiken Bauwerke bekannt ist. Unter anderem stoßen aufmerksame Beobachter, welche der antiken Via Appia folgen, auf die Maxentiusvilla, die Villa der Brüder Sextus Quintilius Valerius Maximus und Sextus Quintilius Condianus und die Tomba di Cecilia Metella, die noch heute imposant ist. Gebaut für Caecilia Metella Cretica – Tochter des Quintus Caecilius Metellus Creticus – hatte der Rundbau einen Durchmesser von 20 Meter und war 11 Meter hoch.

Was ist auf der Via Appia zu beachten?

Die moderne Ausführung der Via Appia ist eine der italienischen Staatsstraßen. Heißt: Auf der Straße ist einiges an Verkehr zu erwarten. Reisende, die mit dem Auto auf der neuen Via Appia unterwegs sind, sollten in jedem Fall die geltenden Verkehrsregeln im Hinterkopf behalten. Ansonsten kann es durchaus teuer werden.

  • Ein Handy am Steuer zu bedienen ist schon in Deutschland kein günstiges Vergnügen. Auf der Via Appia kann es ab 160 Euro kosten, mit dem Smartphone nach den nächsten Sehenswürdigkeiten zu suchen.
  • Gurt an heißt es auch in Italien. Verstöße gegen diese Regelung kosten ab 80 Euro.
  • Alkohol am Steuer ist in Italien sehr teuer. Zwar ist die Grenze mit 0,5 Promille ähnlich hoch wie in Deutschland. Die mehr als 500 Euro Bußgeld schröpfen die Urlaubskasse allerdings erheblich.

Tipp: Auch ein Geschwindigkeitsverstoß kann – wenn die Differenz zur erlaubten Geschwindigkeit hoch genug ist – ähnlich teuer werden. Aufs Gaspedal treten sollte also durchaus gut überlegt werden.

Wer ein Bußgeld aus dem Ausland bekommen hat, sollte jedoch vorher alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, dagegen vorzugehen.

Fazit: Via Appia ist eine Sehenswürdigkeit

Eine der besonderen Errungenschaften des Alten Roms war die Architektur – nicht nur der Ewigen Stadt. Aber auch die Straßen waren mitverantwortlich für den Erfolg des antiken Reichs. Die Via Appia ist eines jener Überbleibsel dieser Zeit, welches die Dimension und Bedeutung des römischen Straßennetzes erahnen lässt.

Und auch, wenn es heute eine moderne Ausführung der Via Appia gibt: Eine Sehenswürdigkeit ist die antike Römerstraße nach wie vor. Schließlich liegen an ihr einige bedeutende Baudenkmäler der Antike, die von einer Blütezeit berichten, welche in Rom Jahrhunderte angedauert hat.

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