Kloster Skellig Michael, Irland

Skellig Michael ist eine unwirtliche Insel im Atlantik im Südwesten von Irland. Vor gut tausend Jahren hausten auf dem steilen Felsen Mönche unter absolut spartanischen Bedingungen.

Die Insel Skellig Michael liegt im Atlantik etwa 12 Kilometer südwestlich des Festlands von Irland und gehört zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Irland. Der unwirtliche Felsen hebt sich bis zu 217 Meter aus dem Meer und ist völlig unbewohnt. Dennoch finden sich immer wieder Besucher auf Skellig Michael ein. Die schwer zugängliche Insel ist nämlich Sitz eines der bekanntesten Klöster Irlands, welches 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Auch wir zählen Skellig Michael zu unseren 10 sehenswertesten Klöstern der Welt.

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BILDER: Kloster Skellig Michael

„Insel von Luke Skywalker“

Höhenangst darf man keine haben, denn wie damals ist die endlose Treppe zum Kloster von Skellig Michael nicht mit einem Geländer versehen, Irland - © matthi / Shutterstock
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Skellig Michael bedeutet etwa „Felsen des Michael“ und wird auch Great Skellig genannt. (Ja, ein Little Skellig gibt es auch, dieses liegt näher an der Küste, ist nur 7 Hektar groß und Nistplatz für einer der größten Basstölpel-Kolonien der Welt mit knapp 30.000 Brutpaaren). Schon im Jahr 588 landeten Mönche am Fuß des 22 Hektar großen Felsens und errichteten in den Steilhängen des Südgipfels von Skellig Michael auf 180m Höhe einige Zellen, Gebetsräume, eine Kapelle, Schutzwälle und steinerne Terrassen.

Star Wars Fans kennen Skellig Michael als Schauplatz in „Episode VII – das Erwachen der Macht“. Die abgeschiedene Insel ist Kulisse für jenen geheimen Ort, an dem sich Luke Skywalker ins Exil zurückgezogen hat.

Geschichte des Klosters auf Skellig Michael

Das Kloster auf Skellig Michael liegt auf 180m Höhe, die Zellen, Gebetsräume, eine Kapelle, Schutzwälle und die steinernen Terrassen sind über fast 600 Stufen zu erreichen, Irland - © AndreaJuergensmeier/Shutterstock
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Die steilen Hänge von Skellig Michael sind mit spärlichem Gras und einigen Kräutern bewachsen, die noch aus der Mönchszeit stammen. Hat man den schwindelerregenden Aufstieg zum Kloster geschafft, tauchen alte Gemäuer und steinerne Pfade auf, die vom früheren Mönchsleben zeugen. Wie entbehrlich dieses wohl gewesen sein muss, kann man sich nach dem beschwerlichen Aufstieg schon denken und erst recht, sieht man, in welchen spartanischen Behausungen die Mönche damals lebten.

Die kleinen steinernen Zellen sehen aus wie Bienenkörbe und werden dementsprechend auch „Beehive Huts“ genannt. In traditioneller Bauweise wurden die Steine ohne Mörtel aneinander gefügt, bei dem ständigen Wind, der den Gipfel von Skellig Michael umtost, sicher eine zugige Angelegenheit. Trinkwasser liefert eine Quelle im Fels und Nahrung erhielten die vermutlich 12 Mönche und ihr Abt aus kleinen Gemüsebeeten auf der windabgewandten Seite.

Über das Leben der Mönche ist wenig überliefert, Experten zufolge hielten sie im Jahr 823 einem Ansturm von Wikingern stand und zogen um 1100 nach Ballinskelligs am irischen Festland um.

Etwa 400 Jahre später entwickelte sich Skellig Michael zum Wallfahrtsort und in der ersten Hälfte des 29. Jahrhunderts wurden zwei Leuchttürme installiert, die Schiffe vor den gefährlichen Klippen von Skellig Michael warnten. Ab 1986 starteten die Restaurierungsarbeiten der Mönchssiedlung und der kleinen gut 1.000 Jahre alten Kapelle, die durch ihre Abgeschiedenheit erstaunlich gut erhalten geblieben sind.

Wie kommt man nach Skellig Michael?

Im Jahr 588 errichteten Mönche auf Skellig Michael in Irland die ersten Gebetsräume des Klosters und eine Kapelle, Irland - © upthebanner / Shutterstock
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Jeden Tag bringen Boote Touristen vom Festland nach Skellig Michael. Die meisten Fahrten starten vom Firscherdorf Portmagge aus, das gegenüber von Valentia Island. Das ebenfalls dort befindliche „Skellig Experience Center“ informiert über die Hintergründe der faszinierenden Mönchsinsel.

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Die Klosterbauten sind über fast 600 Stufen zu erreichen, die von der uralten moosbewachsenen Anlegestelle der Mönche bis nach oben führen. Höhenangst darf man keine haben, denn wie damals ist die endlose Treppe nicht mit einem Geländer versehen und zwischen den Besuchern und dem Meer tief unten befinden sich höchstens ein paar Papageientaucher.

Tipp: Auf Skellig Michael gibt es keine befestigten Straßen, nur steinerne Pfade, die teilweise ungesichert an den Steilhängen entlang führen. Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss und auch wetterfeste Kleidung ist beim ständigen Atlantikwind zu empfehlen. Ebenso ist zu bedenken, dass auf Skellig Michael absolut keine Verpflegungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Vogelparadies Little Skellig

Auf der winzigen Insel Little Skellig nahe Skellig Michael in Irland lebt eine der größten Basstölpel-Kolonien der Welt - © Andreas Juergensmeier / Shutterstock
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Auf der Tour zur Klosterinsel kommen die Boote auch an Little Skellig vorbei. Die Insel darf nicht betreten werden, die Scharen an Vögel sind jedoch auch vom Meer aus absolut atemberaubend anzusehen.

Aus der Vogelperspektive bekommt man die lärmende Schar dann vom „Christ’s Saddle“ auf dem Südgipfel von Skellig Michael aus zu sehen, der absolut überwältigende Panoramablicke bietet. Wer seine Augen anstrengt, erhascht in der Tiefe sogar einen Blick auf einige Seelöwen oder Delfine, die durch den Atlantik pflügen.

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