Mont Fourvière in Lyon, Frankreich

Als Geburtsort der Stadt hat der Mont Fourviére für Lyon und seine Bewohner eine besondere Bedeutung. Auf seinem Gipfel warten eine elegante Basilika, der „kleinen Bruder des Eiffelturms“ und eine umwerfende Aussicht über Lyon. 

Lyon wäre nicht Lyon ohne seinen Stadtberg, den Mont Fourvière. Der grüne Hügel erhebt sich gleich westlich der Altstadt von Lyon direkt vom Ufer der Saône und fällt sanft gen Nordwesten ab. Seit 1998 zählt er gemeinsam mit der Altstadt von Lyon zum Weltkulturerbe der UNESCO. Auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Lyon ist er auch vertreten.

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Am Mont Fourvière errichteten die Römer im Jahr 43 vor Christus im damaligen Gallien ihr Lager Lugdunum, aus dem sich die Stadt Lyon über die folgenden Jahrhunderte entwickelte. Die über 2000 Jahre alten Ruinen aus dieser Zeit sind an der Südseite des Hügels noch heute zu bestaunen.

BILDER: Mont Fourvière in Lyon

Fotogalerie: Mont Fourvière in Lyon

Wie kommt man am besten auf den Mont Fourvière?

Am Mont Fourvière, dem Stadtberg von Lyon, errichteten die Römer im Jahr 43 vor Christus ihr gallisches Lager Lugdunum, Frankreich - © Martin M303 / Shutterstock
© Martin M303 / Shutterstock

Der Stadtberg von Lyon kann auf zwei Arten erklommen werden. Direkt hinter der Kathedrale Saint-Jean am Fuß des Mont Fourvière führt ein gepflasterter Weg auf den Stadthügel bis zur Kirche Saint-Just. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist ein Wiederaufbau der ältesten Kirche von Lyon, die im 4. Jahrhundert 200 Meter entfernt errichtet wurde. Auch die gesamte Straße auf den Mont Fourvière verströmt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern aus dem 15. Jahrhundert historisches Flair.

Die zweite und bequemere Möglichkeit ist eine Fahrt mit einer der beiden Standseilbahnen F1 oder F2, die bereits 1862 als weltweit erste Standseilbahnen konstruiert wurden.

Die beiden ältesten noch funktionierenden Standseilbahnen der Welt starten ebenfalls an der Kathedrale Saint-Jean und bringen ihre Passagiere mit Zwischenstopp am Amphitheater und Museum bis zur Kirche Saint-Just (F1) oder bis auf den Vorplatz der Basilika Notre Dame de Fourvière (F2).

Basilika Notre Dame de Fourvière

Die Basilika Notre Dame de Fourvière in Lyon wurde zwischen 1872 und 1896 auf den Überresten einer Marienkapelle aus dem 12. Jahrhundert erbaut, Frankreich - © avarand / Shutterstock
© avarand / Shutterstock

Ebenfalls schon von weitem sichtbar sind die Türme der majestätischen Basilika Notre Dame de Fourvière aus dem 19. Jahrhundert. 1998 wurde die schneeweiße Basilika gemeinsam mit der Altstadt von Lyon von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Wir erklärten sie zu einer unserer 10 schönsten Kirchen Frankreichs.

Auf dem Vorplatz der Basilika Mont Fourvière befand sich einst das Römische Forum von Lugdunum. Es gab dem gesamten Hügel seinen Namen, denn „Fourvière“ wurde vom lateinischen „forum vetus“ für „alter Hauptplatz“ abgeleitet.

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BILDER: Basilika Notre Dame de Fourvière in Lyon

Fotogalerie: Basilika Notre Dame de Fourvière in Lyon

Entstehung der Basilika auf dem Mont Fourvière

Prachtvoll geschmückte Fassade über dem Eingangstor zur Basilika Notre Dame de Fourvière in Lyon, Frankreich - © Konstantin Yolshin / Shutterstoc
© Konstantin Yolshin / Shutterstoc

Die Basilika Notre Dame de Fourvière wurde zwischen 1872 und 1896 auf den Überresten einer Marienkapelle aus dem 12. Jahrhundert erbaut. Diese war seit 1643 Ziel einer Prozession am 8. September zum Dank, dass die Pest an Lyon vorüber gegangen war. Die Marienkapelle auf ihrem hübschen Hügel mit einem spektakulären Blick über Lyon entwickelte sich rasch zum beliebten Wallfahrtsziel tausender Pilger und wurde letztendlich trotz mehrfacher Umbauten zu klein.

Die Bürger legten ein Gelübde ab, die Kapelle zu vergrößern, wenn Lyon im Deutsch-Französischen Krieg von der preußischen Besetzung verschont wurde. Und so wurde ein Jahr nach Kriegsende endgültig der Grundstein für eine größere Kirche gelegt.

Diese sollte nicht nur das Gelübde erfüllen, sondern ähnlich wie die Sacré-Cœur in Paris, die Stadt symbolisch dem Schutz der Gottesmutter, anstatt dem des Staates anvertrauen. Ihre Statue ist es auch, die seit dem 8. Dezember 1843, 200 Jahre nach der Seuche, goldglänzend auf der Spitze des Glockenturms thront.

Die Pläne für die romanisch-byzantinische Basilika Notre Dame de Fourvière stammen vom Architekten Pierre Bossan. Besonders bemerkenswert ist der opulente Fassadenschmuck, der mit viel Liebe zum Detail gefertigt wurde, sowie die vier für eine Kirche eher ungewöhnlichen achteckigen Ecktürme, die der Notre Dame de Fourvière einen burgähnlichen Charakter verleihen.

Besuch der Basilika Notre Dame de Fourvière

Beim Anblick des opulent geschmückten Innenraums der Basilika wird klar, warum die Gestaltung des Interieurs nach der Weihe noch Jahrzehnte lang andauerte, Lyon, Frankreich - © Ludovic Courtès CC BY-SA3.0/Wiki
© Ludovic Courtès CC BY-SA3.0/Wiki

Symbolisch bewegt sich der Besucher, der durch das Portal eintritt, vom niedrig überdachten und eher dunkel gehaltenen Eingangsbereich in den lichtdurchfluteten Altarraum – von der Dunkelheit ins Licht. Beim Anblick des opulent geschmückten Innenraums wird klar, warum die Gestaltung des Interieurs nach der Weihe der Basilika im Jahr 1896 noch Jahrzehnte lang andauerte.

Alle Wände, Säulenkapitelle, Bögen, Gewölbe, Friese und Simse sind mit aufwändigen Stuckverzierungen, glänzenden Mosaiken und kunstvollen Malereien geschmückt und mit zahlreichen Engel- und Heiligenfiguren versehen. An den Buntglasfenstern erzählen Fensterbilder Episoden aus dem Leben der Heiligen Jungfrau Maria und der Geschichte der Kirche in Frankreich.

Fantastischer Blick über Lyon

Blick von der Basilika Notre Dame de Fourvière über Lyon, Frankreich - © ventdusud / Shutterstock
© ventdusud / Shutterstock

Auch die Umgebung der Basilika kann sich sehen lassen. Unterhalb der majestätischen Kirche verbreitet ein üppiger Rosengarten seinen betörenden Duft und von einer Aussichtsplattform neben der Kirche tut sich ein atemberaubender Blick über Lyon auf. Bei klarem Wetter fällt der Blick über die gesamte Stadt mit dem Fluss Saône bis zu den Alpen im Süden Frankreichs. Vor allem bei Nacht einen überwältigenden Anblick!

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Tipp: Noch um eine Spur besser als von der Aussichtsplattform ist die Aussicht über Lyon von der Spitze des Glockenturms unter der goldenen Figur von Notre Dame.

Fête des Lumières – das Fest der Lichter in Lyon

In der Nacht fungiert die Basilika Notre Dame auf dem Mont Fourvière in Lyon als spektakulärer Blickfang, Frankreich - © Oscity / Shutterstock
© Oscity / Shutterstock

Apropos überwältigender Anblick bei Nacht: Die Basilika Notre Dame de Fourvière, genauer gesagt ihr Nordwestturm, ist der Startpunkt für das „Fête des Lumières“. Beim „Fest der Lichter“ pilgern hunderttausende Touristen in die Stadt und in ganz Lyon werden Millionen von Kerzen entzündet.

Die schneeweiße Basilika Notre Dame de Fourvière, genauer gesagt ihr Nordwestturm, ist der Startpunkt für die Prozessionen beim „Fête des Lumières“ und am Place des Terreaux in der Altstadt von Lyon finden spektakuläre Lichtshows statt.

Neben Millionen von Kerzen in den Fenstern werden auch Baudenkmäler der ganzen Stadt, darunter zum Beispiel die imposante Kathedrale Saint-Jean, in ein Meer aus leuchtenden Farben getaucht. Jedes Jahr entstehen so atemberaubende Motive, die Fotografen und Zuschauer in Scharen anlocken.

Warum feiert man das Lichterfest in Lyon?

Die ungewöhnlichen achteckigen Ecktürme verleihen der Notre Dame de Fourvière in Lyon, Frankreich, einen burgähnlichen Charakter - © Oscity / Shutterstock
© Oscity / Shutterstock

Entstanden ist das Fête des Lumières im Jahr 1830. Damals sollte der neue Glockenturm der Marienkapelle geweiht werden, die zu jenem Zeitpunkt noch an Stelle der heutigen Basilika Notre Dame stand. An jenem 8. Dezember verhinderte jedoch ein Unwetter das geplante Feuerwerk, woraufhin die Bürger von Lyon in ihren Fenstern tausende Kerzen entzündeten.

Der Brauch blieb bis heute erhalten und nach wie vor werden die Bewohner Lyons angehalten, am 8. Dezember ihre Fenster mit farbigen Windlichtern zu erleuchten. Mit der Anzahl der Einwohner wuchs naturgemäß auch die Anzahl der Kerzen und mittlerweile sind es wohl mehrere Millionen, die die Straßen von Lyon in flackerndes Licht tauchen. Gemeinsam mit der weihnachtlichen Dekoration versetzt der friedliche Kerzenschein die Stadt in eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Wann findet das Lichterfest in Lyon statt?

Die imposante Kathedrale Saint-Jean in der Altstadt von Lyon wird jedes Jahr im Dezember beim „Fête des Lumières“ prachtvoll in Szene gesetzt - © Pierre-Jean Durieu / Shutterstock
© Pierre-Jean Durieu / Shutterstock

Das Fête des Lumières dauert heutzutage vier Tage und erreicht seinen Höhepunkt zu Maria Empfängnis am 8. Dezember. Geschätzte 3-4 Millionen Menschen nehmen jedes Jahr an den Festivitäten teil.

Tour Métallique – Rivale des Eiffelturms

Als Geburtsort der Stadt hat der Mont Fourviére mit der eleganten Basilika und dem „kleinen Bruder des Eiffelturms“ für Lyon und seine Bewohner eine besondere Bedeutung, Frankreich - © SergiyN / Shutterstock
© SergiyN / Shutterstock

Schon von Weitem werden die Besucher des Mont Fourvière vom Tour Métallique willkommen geheißen. Der „metallene Turm“ wurde von den Grundstücksbesitzern als Konkurrenz für den berühmten Eiffelturm in Paris privat in Auftrag gegeben und ebenfalls von Gustave Eiffel konstruiert.

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Geht man von der Seehöhe aus, ist der 85,9m hohe Tour Métallique tatsächlich höher als der Eiffelturm, weil er auf einem Hügel steht. Bestiegen werden konnte der 1894 fertiggestellte Turm nur bis 1953, heute wird er nur noch als Sendeturm verwendet.

Römische Ruinen am Mont Fourvière

Neben den Römischen Bädern auf dem Mont Fourvière in Lyon, Frankreich, ist vor allem das Amphitheater aus dem Jahr 15 vor Christus ein spektakulärer Anblick - © Leonid Andronov / Shutterstock
© Leonid Andronov / Shutterstock

Schon etwas versteckter präsentieren sich die weitläufigen Ruinen, die auf der Südseite des Mont Fourvière von der ehemaligen Römersiedlung Lugdunum bis heute erhalten sind. Das ehemalige Römische Theater  aus dem 2. Jahrhundert fungiert heute als gallo-römisches Museum und sommerlicher Veranstaltungsort für Opern und Konzerte. Neben den Römischen Bädern ist vor allem das Amphitheater aus dem Jahr 15 vor Christus ein spektakulärer Anblick.

Weiterführende Links:

Offizielle Website der Basilika Notre Dame de Fourvière in Lyon
Offizielle Website des Lichterfestes in Lyon


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