Rotes Fort in Agra, Indien

Das Rote Fort im indischen Agra stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. Jahrhundert. Das weitläufige Gelände hinter der 21m hohen Mauer enthält eine Vielzahl an mit Gold und Halbedelsteinen reich verzierten Palästen aus rotem Sandstein und weißem Marmor.

Das Rote Fort von Agra ist neben dem weltberühmten Taj Mahal die zweite wichtige Sehenswürdigkeit der Stadt Agra im Norden Indiens. Um es nicht mit dem Roten Fort in Delhi zu verwechseln, wird es meist Fort Agra genannt.

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Die gewaltige Festungsanlage aus rotem Sandstein stammt aus dem 16. Jahrhundert und fungierte an die 200 Jahre als prachtvolle Residenz der Mogulkaiser. Seit 1983 zählt das Rote Fort von Agra zum Weltkulturerbe der UNESCO. Auch auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Indien ist es vertreten.

BILDER: Rotes Fort in Agra

Fotogalerie: Rotes Fort in Agra

Geschichte des Roten Fort von Agra

Das Rote Fort von Agra wurde bereits im Jahr 1080 erstmals urkundlich erwähnt. Sikandar Lodi war Anfang des 16. Jahrhunderts der erste Sultan von Delhi, der die Festungsanlage zu seiner Herrscherresidenz machte.

Nach zahlreichen kämpferischen Auseinandersetzungen und Eroberungen war das Fort in einem desolaten Zustand und wurde im Jahr 1565 von Akbar dem Großen restauriert. Er erkannt die strategische Lage und machte Agra anstatt Delhi zur Hauptstadt Indiens, die er jedoch bald wieder aufgab.

Vermächtnis und Sterbestätte von Shah Jahan

Kunstvoller Bogengang innerhalb der mächtigen Mauern des Roten Forts in Agra, Indien - © Galina Mikhalishina / Shuttersto
© Galina Mikhalishina / Shuttersto

Seine Nachfolger, vor allem sein Enkel Shah Jahan, der Erbauer des Taj Mahal, ließ das Rote Fort von Agra ausbauen und verschönern. Gebäude, die ihm zu wenig attraktiv waren, ließ er abreißen und in neuer Pracht aufbauen.

Er machte aus dem Fort einen Palast, der eines Herrschers würdig ist und verwendete neben dem roten Sandstein vor allem auch weißen Marmor. Wände und Fußböden ließ er mit Gold und Halbedelsteinen verzieren, kunstvoll angelegte Gärten umgeben die Prachtbauten hinter den 21 Meter hohen und 12 Meter dicken Mauern.

Damals wusste Shah Jahan noch nicht, das das Fort Agra, welches nach der Wiederverlegung der Hauptstadt nach Delhi rasch an Bedeutung verlor, auch seine Sterbestätte werden sollte. 1658 wurde er von seinem Sohn Aurangzeb vom Thron gestürzt und unter Hausarrest gestellt.

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8 Jahre später verstarb er hinter den dicken Mauern. Der Legende soll sein letzter Blick dem Taj Mahal gegolten haben, in dem seine geliebte Frau ruhte und welches vom Marmorbalkon des achteckigen Turmes Musamman Burj gut zu sehen ist.

Besuch des Roten Forts in Agra

Prachtvolles Eingangstor in den imposanten Mauern des Roten Forts in Agra, Indien - © Waj / Shutterstock
© Waj / Shutterstock

Das Rote Fort liegt nur gut 2 Kilometer vom Taj Mahal entfernt auf einem teil künstlich aufgeschütteten Hügel am Ufer des Flusses Yamuna und kann zum Großteil besichtigt werden. Lediglich ein kleiner Teil im Norden wird militärisch genutzt und bleibt für die Öffentlichkeit verschlossen.

Das mächtige Gemäuer auf dem Grundriss eines Halbmondes umfasst ein Areal von fast 400.000 Quadratmeter und weist zwei kunstvoll verzierte Haupttore auf. Das größere und meisterhaft aus weißem Marmor gefertigte Delhi-Tor ist aus militärischen Gründen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Für Besucher gewährt das kleinere Amar Singh oder Lahore-Tor Zugang zum stadtähnlichen Inneren mit den Prachtbauten Shah Jahans, kunstvoll angelegten Gärten und eindrucksvollen Moscheen.

Tipp: Der Besuch des Roten Fort von Agra lässt sich aufgrund der räumlichen Nähe wunderbar mit einer Besichtigung des Taj Mahal kombinieren. Es ist schade, dass dem Fort Agra lang nicht so viel Beachtung geschenkt wird, wie seiner „großen Schwester“. Für die Besichtigung des Forts sollte man sich mindestens zwei Stunden Zeit nehmen. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es viel zu entdecken.

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