Namib-Naukluft-Nationalpark, Namibia

Der Namib-Naukluft-Nationalpark liegt im Südwesten Namibias und umfasst spektakuläre Landschaften von rostroten, hunderte Meter hohen Sanddünen über spektakuläre Canyons bis hin zu Wildpferden und Geisterstädten. 

Der Namib-Naukluft-Nationalpark liegt in der von Menschen unbesiedelten Namib-Wüste im Südwesten von Namibia und gehört zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten von Namibia. Mit 50.000 Quadratkilometern umfasst er etwa zwei Drittel der Fläche von Österreich und ist damit der größte Nationalpark Afrikas.

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Der Namib-Naukluft-Nationalpark wurde im Jahr 1979 gegründet, nachdem die Fläche zwischen den Flüssen Kuiseb und Swakop bereits 1907 zum Wildreservat erklärt wurde. Das größte Schutzgebiet Namibias reicht von Swakopmund im Norden bis Lüderitz und dem ehemaligen Diamantensperrgebiet im Süden und beherbergt die bis zu knapp 2.000 Meter hohen Naukluftberge.

BILDER: Namib-Naukluft-Nationalpark

Fotogalerie: Namib-Naukluft-Nationalpark

Beste Reisezeit für den Namib-Naukluft-Nationalpark

Szenerie in den Naukluft-Bergen im Osten des Namib-Naukluft-Nationalparks - hier findet man schroffe Felsen und spektakuläre Canyons, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Die beste Reisezeit für den Namib-Naukluft-Nationalpark, ist zwischen April und Juni, wenn die Temperaturen etwa um die 25°C liegen. Bis September ist es mit einer Durchschnittstemperatur von 20°C etwas kühler, bevor das Thermometer von Oktober bis März auf bis zu 40°C klettert.

Das Hauptquartier des Parks befindet sich in Sesriem, dies ist auch der beste Zugang zu den atemberaubenden Sanddünen von Sossusvlei. Gleich in der Nähe des Parkeingangs befindet sich der Sesriem-Canyon, einer der imposantesten Canyons des Nationalparks und auch Sossusvlei, DIE Touristenattraktion des Nationalparks, ist über eine direkte Straße zu erreichen.

Besucher-Infos für den Namib-Naukluft-Nationalpark

Kurz nach Sonnenuntergang in den Naukluft Bergen auf ca. 1.000 Meter Seehöhe, Namib-Naukluft-Nationalpark, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Dies ist übrigens auch die einzige Straße in das Schutzgebiet, die es zwischen dem Kuiseb-Fluss und der Südgrenze gibt. Lediglich die nördliche Schotterwüste wird noch von ein paar Pisten durchzogen. Ein Geländewagen ist im Namib-Naukluft-Nationalpark nicht unbedingt nötig, für jeden, der auch die Schotter- und Sandpisten erkunden möchte, jedoch empfehlenswert.

Die Schönheit der Namib kann auch aus der Luft erkundet werden. Kleinflugzeuge und Heißluftballons starten von Swakopmund, Windhuk und Walvis Bay aus. Aus der Vogelperspektive sind auch die Hexenringe oder Feenkreise, mystische kreisrunde Flächen ohne jegliche Vegetation, besonders gut zu sehen.

Tipp: Fast alle Unterkünfte und Campsites im Namib-Naukluft-Nationalpark müssen bei den Namibia Wildlife Resorts im Voraus gebucht werden. Als Tagesbesucher kann man vor Ort eine kostenpflichtige Eintrittskarte erstehen und muss vor Sonnenuntergang den Park wieder verlassen haben (wird kontrolliert).

Sossusvlei: Die höchsten Sanddünen der Welt

Eine abgestorbene Akazie im Deadvlei am Ende des Sossusvlei in Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Die Namib gilt als die älteste Wüste der Welt und gab Namibia seinen Namen. „Namib“ bedeutet etwa „leerer Platz“ oder „Ort, wo nichts ist“. Die Namib zeigt sich im Norden als graue Schotterlandschaft und im Süden als orange-rot-farbene Sandwüste. Die exakte Grenze zwischen diesen beiden Erscheinungsbildern bildet der Kuiseb-Fluss, der in der Walvis Bay in den Atlantik mündet.

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Im Südwesten des Namib-Naukluft-Nationalparks weht ständiger Wind, der den leuchtend orangen Sand der Namib zu riesigen Dünen auftürmt. Im Sossusvlei sind die höchsten Sanddünen der Welt zu finden, die sich bis zu 300 Meter über dem Wüstenboden erheben.

Dieser Wind bringt auch Nebel in die Wüste, dessen Feuchtigkeit das Eisen im Wüstensand zum oxidieren bringt. Daher haben die Dünen der Namib ihre charakteristische rostrote Farbe. Die prachtvolle sanft gewellte Wüstenlandschaft erstreckt sich bis an die Atlantikküste, wo sie in Lagunen und Marschland übergehen.

BILDER: Sossusvlei

Fotogalerie: Sossusvlei im Namib-Naukluft-Nationalpark

Sesriem-Canyon

Links und rechts des Sesriem-Canyons streben die zerklüfteten Sandsteinwände nahezu senkrecht in den Himmel und lassen an manchen Stellen nur etwa 2 Meter Platz zum Durchschlüpfen, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Nach den spektakulären Sanddünen im Sossusvlei ist der Sesriem Canyon die zweite Hauptattraktion des Nationalparks. Der Sesriem Canyon wurde im Lauf von 2 Millionen Jahren vom Fluss Tsauchab bis zu 30m tief in die namibische Wüste gefressen, ist aber heute meist bis auf ein paar Wasserstellen knochentrocken.

Der Sesriem Canyon ist heute bis auf ein paar Wasserstellen knochentrocken, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Links und rechts des Canyons streben die zerklüfteten Sandsteinwände nahezu senkrecht in den Himmel und lassen an manchen Stellen nur etwa 2 Meter Platz zum Durchschlüpfen. Im weiteren Verlauf wird der Canyon breiter und geht schließlich in ein von Bäumen bestandenes Flussbett über, das bis nach Sossusvlei hineinführt.

Ungefähr einmal pro Jahrzehnt, wenn heftige Regenfälle über Namibia niedergehen, verwandelt sich das Trockental im Sesriem-Canyon in einen Fluss und die ausgetrockneten Sandpfannen im nahe gelegenen Sossusvlei in eine schimmernde Seenlandschaft.

Der Name des Sesriem-Canyon heißt aus dem Afrikaans übersetzt „Sechs Riemen“. Damals musste man nämlich sechs Antilopenfell-Riemen aneinander knüpfen, um zum Wasserholen an seinen Grund zu gelangen.

Beste Reisezeit für den Sesriem-Canyon

Der Sesriem-Canyon kann das ganze Jahr über besucht werden, am wenigsten eignen sich jedoch die afrikanischen Sommermonate Dezember und Jänner. Denn auch wenn es im Canyon schattig ist, kann es sehr heiß werden und in der Wüste außerhalb des Canyons sind die Temperaturen fast unerträglich. Außerdem herrscht Regenzeit und viele Wege sind unpassierbar.

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Wie kommt man am besten zum Sesriem-Canyon?

Der Sesriem Canyon wurde im Lauf von 2 Millionen Jahren vom Fluss Tsauchab bis zu 30m tief in die namibische Wüste gefressen, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Der ideale Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Sesriem-Canyon ist der 4km entfernte Ort Sesriem, der mit Kiosks, einer Tankstelle, einem Campingplatz und mehreren Lodges auch als touristisches Hauptquartier des Namib-Naukluft-Nationalparks fungiert. Er liegt nur unweit des Sesriem-Gates, dem Haupteingang zum Nationalpark. Bereits von oben bietet der Sesriem-Canyon einen spektakulären Anblick, wenn plötzlich der Boden der Wüste 30m in die Tiefe fällt.

Tipp: Vom Sesriem Gate aus starten am Morgen Heißluftballone, in denen die fantastische Landschaft des Canyons und der Dünenlandschaft aus der Vogelperspektive erlebt werden kann.

Am Rand der Schlucht befindet sich ein Parkplatz, von dem aus man in den ungefähr einen Kilometer langen Canyon hinabsteigen kann. Durch die verschieden einfallenden Sonnenstrahlen entstehen an den hellen Sandsteinwänden faszinierende Lichtmuster.

Wanderung durch den Sesriem-Canyon

Durch die verschieden einfallenden Sonnenstrahlen entstehen im Sesriem-Canyon an den hellen Sandsteinwänden faszinierende Lichtmuster, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Die Wanderung ist lange nicht so anstrengend wie zum Beispiel durch den Fish River Canyon im Ai-Ais-Richtersveld Nationalpark, gutes Schuhwerk und mäßige Kondition sind allerdings Voraussetzung.

Manche Stellen führen das ganze Jahr über Wasser und locken durstige Oryx-Antilopen, Springböcke und Vögel an ihre Ufer. Kurz nach der Regenzeit (von Dezember bis Februar) sind diese Wasserstellen häufiger und am Ende des Sesriem-Canyons verführt dann sogar ein natürlicher Pool zu einem erfrischenden Bad.

Die Naukluft-Berge im Nationalpark

Blick in die endlosen Weiten des Namib-Naukluft-Nationalparks, im Hintergrund die ersten Ausläufer des Naukluftgebirges, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Die Naukluft-Berge im Osten des Nationalparks sind da schon leichter zu erkunden. Ein dichtes Netz aus Wanderwegen durchzieht die smaragdgrünen Hänge der Naukluftberge und führt durch schroffe Felsen und spektakuläre Canyons. Hier regnet es etwa 5mal so viel wie in der Namib, wodurch die Vegetation auch die Trockenzeit im Namib-Naukluft-Nationalpark übersteht. Das üppige Grün bedeckt eine traumhafte Dolomit-Landschaft, die von tiefen Canyons durchzogen wird.

In den Naukluft-Bergen kann der schwierigste Wanderweg im südlichen Afrika, der „Naukluft Hiking Trail“ in Angriff genommen werden. Auf 120 Kilometern Länge kann man hier die fantastische Landschaft der Naukluftberge erleben. Wer nicht ganz so lange unterwegs sein möchte, kann auf die beiden eintägigen Wanderstrecken „Oliventrail“ und „Waterkloof-Trail“ zurückgreifen.

Tipp: In den Naukluftbergen kann es in der Nacht empfindlich kalt werden. Wer hier campen möchte, also unbedingt einen guten Schlafsack und entsprechende Kleidung mitnehmen.

Flora und Fauna im Namib-Naukluft-Nationalpark

Abendstimmung im Namib-Naukluft-Nationalpark liegt im Südwesten Namibias in der Nähe von Sesrim, Namibia - © FRASHO / franks-travelbox
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Der Namib-Naukluft-Nationalpark bietet trotz seiner extremen Trockenheit einer Vielzahl an Tieren einen Lebensraum, die sich an die lebensfeindlichen Bedingungen in der Namib angepasst haben. Zu diesen gehören unter anderem Hyänen, Oryxantilopen, Springböcke, Straße, Schakale, Geckos, Schlangen und skurrile Insekten, wie zum Beispiel der Nebeltrinker-Käfer oder die Rad-Spinne, die sich Räder schlagend über die Sanddünen fortbewegt.

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Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge von nur etwa 60mm pro Jahr gibt es in der Namib kaum Pflanzen. In der grauen Schotterwüste wächst aber zum Beispiel die berühmte Welwitschie, von der am Welwitschia-Drive einige besonders eindrucksvolle Exemplare zu bewundern sind.


Welwitischia mirabilis

Die Welwitschie, benannt nach ihrem Entdecker, dem österreichischen Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch, kommt nur im Westen Namibias und im Süden Angolas vor und hat sich mit ihren dicken, fleischigen Blättern perfekt an das Wüstenleben angepasst. Sie besteht nur aus zwei Laubblättern, die sich manchmal auffalten, wodurch sie den Anschein mehrerer Blätter erweckt. Die Welwitschie wird nur 0,5m hoch, doch ihre Blätter können knapp 3m lang werden. Die größte Welwitschie hatte gar einen Umfang von 8,5m. Die „welwitschia mirabilis“ („wunderbare Welwitschie“) ist im Wappen von Namibia, Kunene und Swakopmund abgebildet. Der Londoner Botaniker William Jackson Hooker bezeichnete die Pflanze einst als „wunderbarste, die jemals in dieses Land (England) gebracht wurde, und eine der hässlichsten“.


 

Im Süden des Namib-Naukluft-Nationalparks

Neben den Highlights des Namib-Naukluft-Nationalparks im nördlichen Teil rund um das Besucherzentrum Sesriem, sind weiter südlich in Richtung Diamantensperrgebiet noch einige weitere Ziele einen Abstecher wert, die allerdings ein ziemliches Stück entfernt liegen:

  • Schloss Duwisib auf der Maltahöhe: Gut 150km östlich von Sesriem liegt mit der imposanten Festung ein Nationaldenkmal Namibias, welches ursprünglich als Pferdezucht-Station errichtet wurde.
  • Wüstenpferde der Namib zwischen Aus und Garub: Rund 3 Autostunden südlich der Maltahöhe leben mit den legendären namibischen Wüstenpferden einige der letzten Wildpferde der Welt.
  • Geisterstadt Kolmanskop: Sie liegt an der B4 von Garub noch eine knappe Stunde weiter in Richtung Lüderitz an der Küste. Ebenso wie die verlassene Stadt Garub, aber viel spektakulärer, erzählt sie vom einstigen Reichtum dieser Gegend, als im Süden von Namibia noch Diamanten abgebaut wurden.

Weiterführende Links:

Namib-Naukluft-Nationalpark auf der Tourismus-Seite von Namibia

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