Menara-Garten in Marrakesch, Marokko

Der Menara-Garten in Marokko 3km außerhalb von Marrakesch bietet mit seinen idyllischen Olivenhainen und Wasserbecken einen idealen Rückzugsort vor der afrikanischen Hitze und ist kostenlos zugänglich.

Der Menara-Garten in Marrakesch ist ein so genannter „Agdal“, ein für Marokko typischer Garten, der von den Herrschern angelegt wurde, um dem Staub und der Hitze der marokkanischen Wüste zu entfliehen. Gemeinsam mit dem ursprünglichen Agdal-Garten in Marrakesch zählen die Menara-Gärten seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Der Menara-Garten liegt an die 3km außerhalb der Stadtmauern von Marrakesch und umfasst eine Fläche von etwa 100 Hektar. Angelegt wurde die künstliche Oase bereits Mitte des 12. Jahrhunderts vom Almohaden-Herrscher Abd al-Mu’min. 40 verschiedene Olivensorten gedeihen noch heute in diesem wunderbar idyllischen Stadtpark. Macht man sich auf den Weg zu den Menara-Gärten durchquert man die eher karge Landschaft Marokkos, was die smaragdgrüne Landschaft der Parkanlage umso saftiger erscheinen lässt.

Tipp: Sind die Temperaturen nicht zu hoch, empfiehlt sich auch die etwa einstündige Wanderung zu Fuß zu den Menara-Gärten. Nach dem staubigen Marsch kann man sich unter den schattigen Bäumen herrlich abkühlen. Für Nicht-Wanderer steht vom Marktplatz von Marrakesch eine Busverbindung bereit. Natürlich ist auch eine Anreise mit dem Auto oder dem Taxi möglich.

Besuch im Menara-Garten

Der Menara-Garten 3km außerhalb von Marrakesch bietet einen idealen Rückzugsort vor der afrikanischen Hitze, Marokko - © John Copland / Shutterstock
© John Copland / Shutterstock

Der Menara-Garten ist öffentlich zugänglich und kostenlos. Vor allem an den Wochenenden ist der Park ein beliebter Zufluchtsort für die Marokkaner, die sich vor der afrikanischen Sonne an die Wasserbecken und unter die schattigen Bäume flüchten. Neben einheimischen Familien trifft man auch immer auf geführte Touristengruppen, die die Flora des Menara-Gartens näher unter die Lupe nehmen. Wer allerdings eine große Vielfalt an verschiedenen Pflanzen erwartet, ist in den Agdal-Gärten besser aufgehoben.

Im Zentrum des Menara-Gartens befindet sich ein riesiges Wasserbecken, das die Größe eines kleinen Sees erreicht. Seine Ufer sind inmitten von Obst- und Olivenhainen durch eine niedrige Steinmauer umgeben, die von einem kleinen Pavillon durchbrochen wird. Der Name „Menara“ bezieht sich auf diesen Pavillon, der zwar noch gut erhalten ist, heute aber nicht mehr in Verwendung ist.

Die frühen Sultane und Kalifen nutzten den Park einerseits für ausgedehnte Spaziergänge und andererseits für hohe Empfänge vor den eindrucksvollen Gipfeln des Hohen Atlas. Die weitläufige Wasserfläche fungierte als Schauplatz für allerlei sportliche Aktivitäten und auch Wettkämpfe. Hier lernten die almohadischen Soldaten schwimmen, bevor sie auf ihre ausgedehnten Seereisen zu anderen Kontinenten aufbrachen.

Die Bewässerung des Menara-Gartens erfolgt durch ein ausgeklügeltes Kanalsystem, das eine Mischung aus Grund- und Regenwasser aus dem Atlasgebirge in 30 Kilometern Entfernung direkt in die Gartenanlagen leitet. Dieses System ist 700 Jahre alt und funktioniert immer noch mit derselben Effizienz wie vor vielen Jahrhunderten.

Für das leibliche Wohl in den Menara-Gärten sorgen Händler, die am Eingang des Parks Süßigkeiten, Getränke und kleine Snacks anbieten. Am Abend wird der Garten geschlossen.

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