Altstadt von Pingyao, China

Die chinesische Stadt Pingyao in der nördlichen Provinz Shanxi ist vor allem für ihre außergewöhnlich gut erhaltene Stadtmauer und ihr historisches Zentrum aus der Ming-Zeit bekannt. Von neuzeitlichen Bauten großteils verschont geblieben, ist sie eine Vorzeigestadt für „natürlich gewachsene“ traditionelle chinesische Baukunst.

Pingyao liegt in der nordchinesischen Provinz Shanxi und wurde im 9. Jahrhundert nach Christus erbaut. Wegen ihrer außergewöhnlich gut erhaltenen Stadtmauern, Straßen, Wohnhäusern, Tempel und öffentlichen Gebäuden kann man es beinahe als Freilichtmuseum bezeichnen.

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Museumsstadt Pingyao

Die traditionell chinesische Kunst und Kultur der Han-Dynastie ist in Pingyao noch deutlich zu spüren. Während der Ming- und Qing-Zeit von 1368 bis 1911 wurde Pingyao ständig erweitert – ein eindrucksvolles Zeugnis chinesischer Baukunst und der Entwicklung der Baustile über den Lauf von fünf Jahrhunderten.

Die so auf natürlichem Weg entstandene „Museumsstadt“ inklusive zweier buddhistischer Tempel Zhenguo und Shuanglin außerhalb der Stadtmauer zählt seit 1997 zu den UNESCO Welterbestätten. Herzstück davon ist sicherlich die beeindruckende Stadtmauer.

Die erste Besiedlung des Gebietes geht auf die Altsteinzeit 8.000 vor Christus zurück, die Stadtgeschichte wurde ab ca. 800 vor Christus aufgezeichnet. Damals hieß die Stadt noch Zhongdu. Nach einigen Namensänderungen in der Qin- und Han-Dynastie wurde die heutige Bezeichnung Pingyao 424 nach Christus offiziell festgeschrieben.

Die Stadtmauer – Highlight von Pingyao

Die traditionell chinesische Kunst und Kultur der Han-Dynastie ist in der Altstadt Pingyao noch überall zu spüren, China - © bobroy20 / Fotolia
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Pingyao ist vor allem für seine historische Stadtmauer bekannt. Das 6km lange und 12m hohe Bollwerk wurde im 3. Jahr des Kaisers Hong Wu 1370 erbaut und ersetzte den damals vorhandenen Erdwall als Stadtbefestigung.

Die 6 Rundbauten mit den Stadttoren sind so angeordnet, dass sie an eine Schildkröte erinnern. Eines im Norden und Süden und je zwei im Osten und Westen für Kopf, Schwanz und Füße. Dies brachte Pingyao den Spitznamen „Turtle City“ ein. Heute ist sie die längste vollständig erhaltene Stadtmauer aus der Ming-Zeit und damit ein offizielles Denkmal der Volksrepublik China.

Auch die Stadt selbst wurde unter Hong Wu erweitert und entwickelte sich nach und nach zum führenden Finanzzentrum ganz Chinas. Hier wurde nicht nur Rishengchang, die erste Bank der Republik China, gegründet, sondern auch das Papiergeld eingeführt. Dies macht sich durch die Dichte an Gebäuden in Verbindung mit dem Bankwesen heute noch bemerkbar.

Anfang des 20. Jahrhunderts verlor Pingyao zunehmend an Bedeutung und wurde von Hongkong und Shanghai überholt. Die so ausbleibende Modernisierung durch allgegenwärtige Stahl- und Glasbauten trugen wohl ebenso zur Bewahrung der historischen Gebäude bei.

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Zu sehen gibt es in Pingyao neben der beeindruckenden 6km langen Stadtmauer, die typischen schwarzen Ziegelhäuser und eine Vielfalt an Tempel, die durch ihre farbenprächtig lasierten Dächer ins Auge springen.

Durch den Global Heritage Fund (GHF) wird Pingyao gemeinsam mit der Stadtverwaltung vor Armut, unkontrollierter Ausdehnung und Schäden durch den Massentourismus geschützt. Das Pingyao Cultural Heritage Development Program hat sich als Ziel gesetzt, die historische Stadt zu erhalten und die traditionellen Künste und Kulturen wiederaufleben zu lassen.

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