Der Chitwan Nationalpark ist der erste Nationalpark und eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Nepals. In diesem völlig naturbelassenen Dschungel leben gefährdete Tierarten, wie das Indische Nashorn und der Bengalische Tiger.
Der Chitwan Nationalpark ist der erste Nationalpark und eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Nepals. Mit einer Fläche von knapp 1.000 Quadratkilometern liegt er im Süden Nepals an der Grenze zu Indien. Im Norden grenzt er an das Vorgebirge des Himalaya. Mit dem Parsa Wildlife Reserve im Osten und dem indischen Valimiki Nationalpark bildet der Chitwan Nationalpark die über 2.000 Quadratkilometer große Tiger Conservation Unit (TCU) Chitwan.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Chitwan Nationalparks
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Nationalparks ein beliebtes Jagdrevier der nepalesischen und internationalen Monarchen. Vor allem im Winter wohnten die Großwildjäger in eigens errichteten Camps und dezimierten erfolgreich den Bestand von Tigern, Leoparden, Rhinozerossen und Bären. Bis Ende der 1960er Jahre wurde das Gebiet noch dazu massiv für Weideflächen gerodet, was vor allem den Lebensraum der Panzernashörner enorm bedrohte.
1986 lebten nur mehr 95 Exemplare in dem Gebiet. Um die Wilderei einzudämmen wurden bewaffnete Rhino-Spähtrupps und Wachtposten eingesetzt, 1973 wurde der „Royal Chitwan Nationalpark“ gegründet und das Gebiet unter Schutz gestellt. Seit 1984 gilt der Chitwan Nationalpark als Weltnaturerbe der UNESCO.
Beste Reisezeit für den Chitwan Nationalpark
Die beste Reisezeit für den Chitwan Nationalpark sind die Monate Oktober bis Dezember, nachdem der Monsun vorbei ist. Mit Blitz, Donner, Sturm und täglichen heftigen Regenfällen sorgt er immer wieder für Überflutungen.
Auch die Temperaturen sind zu dieser Zeit moderat. Von Jänner bis Ende April klettert das Thermometer langsam aber stetig bis an die 40°C.

Anreise und Unterkunft im Chitwan Nationalpark
Die unglaubliche Schönheit und Artenvielfalt des Chitwan Nationalparks zieht schon seit Jahrzehnten Touristen aus aller Welt an. Für die etwa 170 Kilometer von Kathmandu aus ist aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse ein ganzer Tag einzuplanen, die Anreise dauert etwa 6-8 Stunden.
Die Tiger Tops Jungle Lodge war 1972 das erste Gästehaus im Nationalpark. Es unterstützt noch heute das Tiger Monitoring Project und setzt sich gegen die Wilderei im Nationalpark ein. Mittlerweile gibt es einige Resorts im Chitwan Nationalpark, die neben Unterkunft und Verpflegung auch Jeep-Safaris, geführte Wanderungen und Vogelbeobachtungen anbieten.
Am Rand des Nationalparks starten die Touren in das Naturschutzgebiet von Sauraha aus, welche auch günstigere Unterkunftsmöglichkeiten anbieten. Dies ist auch Schauplatz des jährlichen internationalen Elefantenfestivals inklusive Elefantenrennen, Elefantenfußball und Schönheitswettbewerb. Rund um Sauhara erstreckt sich ein friedliches Mosaik aus Reisfeldern und Tharu-Dörfern.
Tipp: Für einen Besuch im Nationalpark sollten in jedem Fall mindestens zwei Tage eingeplant werden. Die tierischen Hauptattraktionen lassen sich nun einmal nicht bestellen, und es kann vorkommen, dass man einen ganzen Tag keinen einzigen Dschungelbewohner zu Gesicht bekommt.
Flora und Fauna im Chitwan Nationalpark
Die dominierende Pflanze im Chitwan Nationalpark ist der Salbaum, seine Wälder mit Kiefern durchmischt nehmen etwa 70% der Gesamtfläche ein. Am Flussufer ändert sich die Vegetation durch Überflutung und Erosion ständig.
Im Grasland und Auwald wachsen Akazien, der seidene Baumwollstrauch Kapok, und der „Apfelbaum der Nashörner“ mit den Lieblingsfrüchten der Rhinos. Kriechpflanzen, dichte Büsche und die höchsten Gräser der Welt, wie zum Beispiel das Elefantengras genannte Ravennagras, bieten auch kleineren Tieren Unterschlupf.

Insgesamt leben an die 700 Tierarten im Chitwan Nationalpark, die Insekten sind noch nicht vollständig katalogisiert.
Über 100 Fischarten tummeln sich neben Sumpfkrokodilen und Gavialen in seinen Gewässern, neben der gefährlichen Königskobra und der gigantischen Tigerpython leben hier noch 17 weitere Schlangenarten. Weitere Reptilien sind die Gelbkopfschildkröte und der Bengalische Waran.
Die über 500 Vogelarten enthalten einige Exemplare, die auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen, darunter Störche, Adler, Falken und den farbenprächtigen Paradies-Schnäpper.
Der majestätische Bengalische Tiger wurde im Chitwan Nationalpark vor der Ausrottung bewahrt, sein Bestand erholte sich innerhalb von 10 Jahren von 25 auf etwa 100 Tiere. Um seine Beute streitet sich der „König des Dschungels“ mit Leoparden, Nebelpardern, Schakalen, Lippenbären, Streifenhyänen, Fischottern und etwa 40 weiteren kleineren Katzenarten, wie etwa die Fischkatze oder die Bengalkatze.
Zu den Pflanzenfressern zählen neben den Panzernashörnern die riesenhaften Gaur-Rinder, die immer wieder zum Weiden ins Grasland des Nationalparks kommen, Hirsche, Antilopen, Rhesusaffen, Languren, Borstenkaninchen und Gleithörnchen.