Der Uvs Nuur-Nationalpark erstreckt sich um den größten See der Mongolei. Seine vielfältigen Ökosysteme auf einer relativ kleinen Fläche bieten einer Vielzahl an bedrohten Tieren eine geschützte Heimat.
Der faszinierende Nationalpark Uvs Nuur befindet sich im Nordwesten des Landes im Becken der großen Seen und steht auf unserer Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten der Mongolei. Er wurde nach dem größten See der Mongolei benannt, dem Uvs Nuur, der im Nordosten noch ein Stück nach Russland hinein ragt. Mit einer Fläche von 3.350 Quadratkilometern ist der Nationalpark noch um rund ein Drittel größer als Luxemburg. 1997 wurde er zum UNESCO-Biosphärenreservat und 2003 zum Weltnaturerbe erklärt.
Der Uvs Nuur liegt auf 760 Metern Seehöhe, die nächstgelegene größere Stadt ist Ulaangom im Südwesten. Das durchschnittlich nur 6m tiefe ungenießbare, salzhaltige Wasser des Sees ist der klägliche Rest eines viel größeren Meeres, welches das Land über die Mongolei hinaus vor vielen tausend Jahren bedeckte. Obwohl der Uvs Nuur den halben Salzgehalt eines Ozeans aufweist, friert er von Oktober bis Mai vollständig zu. Im Sommer beträgt seine Wassertemperatur an der Oberfläche 25°C.
Flora und Fauna am Uvs Nuur
Der Uvs Nuur Nationalpark ist von schneebedeckten Gebirgszügen gesäumt, seine idyllischen Wälder und Wiesen bilden eines der naturbelassensten Steppengebiete in ganz Eurasien. Durch die unterschiedlichen Landschaften beherbergt das Uvs-Nuur-Becken auch verschiedene unberührte Ökosysteme. Schneefelder und verwitterte Granitfelsen in den Turgen-Bergen, Steppen- und Wüstengebiete im Flachland, Flusslandschaften und natürlich den riesigen See Uvs Nuur bilden einen perfekten Lebensraum für eine Vielzahl an bedrohten Tierarten.
Doch nicht nur die unterschiedlichen Landschaften prägen den Uvs Nuur Nationalpark, auch die massiven Temperaturschwankungen sind bemerkenswert. Da das Uvs-Nuur-Becken zwischen Sibirien und Zentralasien liegt, reichen die Temperaturen von -58°C im Winter bis 47°C im Sommer. Trotz dieser unwirtlichen Lebensbedingungen beherbergt der Nationalpark etwa 40 Säugetier- und über 300 Vogelarten, von denen der Großteil Zug- und Wasservögel sind.
Der Uvs Nuur ist sozusagen das „Meer“ der Mongolei. Viele Seevögel haben sich hier angesiedelt, obwohl der nächste Ozean 3.000km weit entfernt ist. Doch auch Falken, Adler und Geier durchstreifen die luftigen Höhen des Uvs Nuur-Beckens. Gefährdete Arten sind unter anderem der Schwarzstorch, der Singschwan und die Lachmöwe.
Zu den größeren Säugetieren im Uvs-Nuur-Becken gehören der scheue Schneeleopard, der Wolf, das Wildschaf, die seltene Polarkatze und der Sibirische Steinbock. Im Wasser des Uvs Nuur tummeln sich 29 verschiedene Fischarten, von denen die Karpfenart Altai-Osman den Menschen als Nahrungsmittel dient.
In unmittelbarer Nähe zum Nationalpark gibt es keine Großstädte, die einheimischen Nomaden leben im absoluten Einklang mit der Natur. Die Weidegründe der Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde der Nomaden nahmen nie überhand und sind beispielhaft für die Symbiose zwischen Mensch und Natur, die die mongolische Landschaft seit jeher geformt hat. Dadurch ist das Uvs Nuur-Becken absolut unberührt und der perfekte Ort, dem hektischen Alltag der so genannten Zivilisation zu entfliehen.
Unterwegs im Uvs Nuur Nationalpark
Die wildromantische Landschaft des Uvs Nuur-Nationalparks lässt sich am besten zu Fuß oder mit dem Geländewagen erkunden. Da der See keinen Abfluss hat, sind seine Ufer oft schlammig und eher schwierig zu erreichen. Auch wenn es am südwestlichen Ufer einen Campingplatz gibt, ist es nicht sehr ratsam, hier sein Lager aufzuschlagen.
Zum Schwimmen gibt es schönere Seen in der Mongolei, wie zum Beispiel den Ulireg oder den Achit. Die Mücken können eine Nacht am See außerdem zur Hölle machen. Am besten man fährt oder spaziert durch den Nationalpark und erfreut sich an der fantastischen Landschaft und der eindrucksvollen Vogelwelt.