Der Fuji ist Japans höchster Berg und einer der schönsten der Welt. Im Juli und August erklimmen Tausende den verhältnismäßig leicht zu bewältigenden Weg auf den majestätischen Gipfel des 3000ers.
Der Fuji oder Fujisan, oft fälschlicherweise auch als Fujiyama bezeichnet, ist mit 3.776 Metern der höchste Berg Japans. Die nahezu perfekt symmetrische Form des Stratovulkans mit seinem schneebedeckten Gipfel macht den Fuji zu einem der schönsten Berge der Welt und einem beliebten Objekt für internationale Maler, Poeten und Fotografen. An einem klaren Tag kann der Fuji vom 100 Kilometer entfernten Tokio aus gesehen werden. Auch wir haben den Mount Fuji auf unsere Liste der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Japan gesetzt.
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BILDER: Mount Fuji
Der Fuji ist ein Vulkan des pazifischen Feuerrings und gilt als schlafender Vulkan. Sein letzter Ausbruch ereignete sich im Jahr 1708, das Risiko einer erneuten Eruption wird als gering eingestuft. Die Herkunft seines Namens verfolgt viele Theorien, ist jedoch bis heute nicht restlos geklärt.
Der Gipfel des Fuji liegt auf Japans Hauptinsel Honshū genau zwischen den beiden Präfekturen Yamanashi und Shizouka. In seiner heutigen Form wurde der Berg etwa vor 10.000 Jahren geformt, seine ersten Grundformen entstanden wahrscheinlich schon vor einigen hunderttausend Jahren.
Heiliger Berg Japans
Der anmutige Fuji zählt im Shintoismus, nach dem Buddhismus die zweite große Religionsgemeinschaft Japans, gemeinsam mit Tate und Haku zu den drei heiligen Bergen Japans. Die Erstbesteigung des majestätischen Vulkans erfolgte angeblich im 7. Jahrhundert durch einen unbekannten Shinto-Mönch.
Der britische Diplomat Sir Rutherford Alcock war im Jahr 1868 der erste Nicht-Japaner auf dem Gipfel. Bis zur Meiji-Zeit, die im Juni 1912 mit dem Tod des Kaisers Tennōs Mutsuhito durften Frauen den heiligen Berg nicht besteigen.
Gipfelsturm des Fuji
Diese Zeiten der Restriktion sind Gott sei Dank vorbei. Heute zählt der Fuji zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten Japans. Durch seine symmetrische Form ist er nicht nur prächtig anzusehen, sondern auch einfach zu besteigen. Dies führt dazu, dass vor allem im Juli und August, wenn alle Routen bestiegen werden können und die Hütten geöffnet sind, pro Tag an die 3.000 Touristen den Gipfel stürmen.
Einer Besteigung von Oktober bis Mai ist nur mit entsprechender Bergausrüstung und -erfahrung anzuraten. Die empfindliche Kälte und das unberechenbare Wetter zu dieser Zeit haben schon einige Todesopfer gefordert. Der Vorteil ist, dass man die schneebedeckte Traumlandschaft des anmutigen Berges so gut wie für sich allein hat.
Pfade zum Gipfel
Ausgangspunkt für Besteigungen des Fuji ist die auf 2.300 Metern gelegene Station Gogōme, die noch mit Bus oder Auto erreicht werden kann. Etwas unterhalb dieser Station ist übrigens die Absturzstelle einer Boeing 707, bei deren Unglück im Jahr 1966 124 Menschen ums Leben kamen. Von dort aus führen vier Routen zum Gipfel, die „Lake Kawaguchi“, die „Subashiri“, die „Gotemba“ und die „Fujinomiya“.
Die beliebteste und damit auch häufig überfüllte ist die Kawaguchiko-Route, da ihr großer Bus-Parkplatz und ihre geräumigen Hütten besten Komfort bieten. Die Fujinomiya-Route mit ihrer höchsten letzten Station kommt auf der Beliebtheitsskala gleich danach. Die Subashiri und Gotemba-Routen sind aufgrund ihrer spektakulären aschebedeckten Pfade beliebte Wege für den Abstieg.
Weitere vier starten bereits am Fuß des Fuji, diese sind Shojiko, Yoshida, Suayama und Murayama und werden meist aus historischen Gründen gewählt. Die Murayama-Route gilt als ältester Pfad auf den Fuji und entlang der Yoshida-Route gibt es neben atemberaubender Natur auch historische Schreine, Teehäuser und Berghütten zu sehen.
Hin und wieder lässt sich sogar der eine oder andere Bär blicken. Alle Routen vom Fuß des Fuji aus sind in 10 Stationen eingeteilt. An der fünften Station kommen zu den Routen von ganz unten die anderen dazu. Im Juli und August sind die Hütten über der fünften Station bewirtschaftet, die Hütten unter der fünften Station nur je nach Bergsteigeraufkommen.
Tipp: Auch wenn es in den Sommermonaten in Tokyo 40°C hat, auf dem Gipfel des Fuji können die Temperaturen immer noch unter Null fallen, also warm anziehen!
Der Sonnenaufgang auf dem Fuji gilt als absolut überwältigend. Viele Bergsteiger übernachten daher auf einer Hütte über 3.000 Meter und brechen nachts gegen 2 Uhr wieder auf, um pünktlich zum „Goraikō“, der „ehrenwerten Ankunft des Lichts“ auf dem Gipfel zu stehen. Mit entsprechender Fitness ist der Aufstieg auf den Gipfel in etwa 5, der Abstieg in etwa 3 Stunden zu bewältigen.
Der Fuji von unten
Wer den Fuji nicht besteigen, sondern nur betrachten möchte, tut dies am besten vom Zug aus. Die Strecke des japanischen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen von Tokyo nach Nagoy, Kyoto oder Osaka führt an dem majestätischen Vulkan vorbei. 45 Minuten nach Tokyo befindet sich die Shin-Fuji Station, idealer Standort für atemberaubende Panoramafotos.
In den kalten Monaten, in der Früh und am Abend ist die Sicht am klarsten. Außerdem gibt es auch in den niederen Lagen des Fuji besondere Attraktionen zu besuchen, wie zum Beispiel die heißen Quellen von Hakone oder die Fuji Five Lakes.
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