Die Festung von Gori thront auf einem Hügel über der georgischen Hauptstadt und wurde bereits im 1. Jahrhundert vor Christus errichtet. Ihr heutiges Erscheinungsbild stammt aus dem 18. Jahrhundert, Hauptattraktion der Festung ist jedoch der atemberaubende Blick über Gori.
Die Festung von Gori ist eine mittelalterliche Zitadelle in der Stadt Gori im Zentrum Georgiens und bewachte einst die zweitwichtigste Stadt hinter der georgischen Hauptstadt Tiflis. Das gewaltige Fort befindet sich auf einem Hügel über der Stadt, von dem aus man einen prachtvollen Blick über die Geburtsstadt Stalins genießen kann. Die Festung von Gori gab der Stadt auch ihren Namen. „Goris Tsikhe“ bedeute übersetzt soviel wie „Festung auf dem Hügel“, demnach wurde auch die Stadt „Gori“, „Hügel“, genannt.
Geschichte der Festung von Gori
Das mächtige Bollwerk wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt, archäologische Funde deuten jedoch darauf hin, dass es bereits ein Jahrhundert vor Christus errichtet wurde und im Jahr 65 vor Christus schon vom römischen Feldherr Pompeius eingenommen wurde. Die Festung von Gori überwachte wichtige strategische und wirtschaftliche Routen zwischen der damaligen östlichen und westlichen Welt und kommandierte eine nicht zu verachtende Garnison.
Dennoch wurde es im 16. Jahrhundert von den Osmanen erobert, die dadurch die Tiflis einzuschüchtern versuchten. Erst einmal gefallen, wechselte ging es rasch von den Türken zurück an die Georgier und dann an die Perser. Es wurde mehrmals eingenommen, zerstört und wieder aufgebaut. Seine heutige Form erhielt das Fort von Gori zum Großteil unter den beiden georgischen Königen Rostom von Kartli und Erekle II im 17. und 18. Jahrhundert.
Nach dem Anschluss an die Russen im Jahr 1801 wurde es zwar von russischen Grenadieren bemannt, die Bedeutung der Festung war jedoch zunehmend im Schwinden begriffen und Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden. Durch das Erdbeben im Jahr 1920 wurde es stark beschädigt. Bis heute ist noch am die westlich gelegene „Tskhra-kara“, wörtlich die „Neuntorige“ erhalten, die im Süden und Osten von weiteren Mauern eingeschlossen ist.
Die Festung Gori heute
Zu erreichen ist das Fort am besten zu Fuß. Von der Stadt aus ist der Hügel weithin sichtbar, es ist also einfach, zu seinem Fuß zu finden. Ein Weg aus Kopfsteinpflaster führt den Hügel hinauf bis an die Tore der Festung. Das Fort kann rund um die Uhr besichtigt werden, es wird kein Eintritt verlangt.
Das einst mächtige Fort von Gori hat bis heute etwas an Faszination eingebüßt. Seine Innenräume wurden nie renoviert und auch die fehlenden Mauern nicht wieder aufgebaut. Spaziert man durch das altehrwürdige Gemäuer, kann man sich ein Bild von der ehemaligen Stärke machen und mit etwas Fantasie hört man heute noch den Kampflärm der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern. Die meisten Besucher nehmen jedoch den Aufstieg zum Fort auf sich, um den traumhaften Panorama-Blick über Gori und die dunkelgrünen Ebenen dahinter zu genießen.
Tipp: Besonders zu empfehlen ist die fantastische Aussicht bei Sonnenuntergang, wenn das Häusermeer Goris von der schwindenden Sonne in blutrotes Licht getaucht ist.