Historisches Zentrum von Macao, China

Die Halbinsel Macao im südchinesischen Meer war einst ein portugiesischer Handelsstützpunkt, bis es 1999 wieder als zweite Sonderverwaltungszone an China zurückging. Neben den alten historischen europäisch inspirierten Stätten ist sie vor allem für ihren Glücksspielsektor bekannt und wird auch als „Las Vegas des Ostens“ bezeichnet.

Die Halbinsel Macao in der Nähe von Hongkong im südchinesischen Meer liegt in der Mündung des Perlflusses. Laut chinesischen Aufzeichnungen kamen die ersten Bewohner 1277 nach Christus auf die Insel, Mitglieder der Südlichen Sung-Dynastie, die vor den Mongolen flüchteten. Anfang des 16. Jahrhunderts legten dort die ersten portugiesischen Schiffe an.

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Das einstige kleine Fischerdorf entwickelte sich nach und nach zum Handelsstützpunkt Macao zwischen Europa und Fernost. Seefahrer, Abenteurer, Missionare und Geschäftsleute tummelten sich in seinen Gassen. Gehandelt wurde mit Seide, Silber, Sandelholz und Porzellan. Außerdem war es willkommener Zwischenstopp auf der Reise ins japanische Nagasaki.

Seit 2005 zählt die historische Altstadt von Macao zu den UNESCO Weltkulturerbestätten.

Portugals ehemaliges Stückchen Land in Asien

Die Unabhängigkeitserklärung von China durch Portugal im Jahr 1849 scheiterte. Nach kleineren Gefechten und dem Tod des Gouverneurs Ferreira do Amaral erkannte die Mandschu-Regierung 1887 das portugiesische Recht auf dauerhafte Besetzung an. Macao wurde damit zum am längsten von Europäern besiedelten Gebiet in ganz Ostasien. Im zweiten Weltkrieg fiel Macao kurzfristig an Japan, dessen Herrschaft bei Kriegsende aber wieder an Portugal zurückging.

Nach prokommunistischen Unruhen 1966 wollte Portual Macao an China zurückgeben, was nach einigen Verhandlungen erst im Dezember 1999 durchgesetzt wurde. Die chinesische Halbinsel ist seit 1999 neben Hongkong die zweite Sonderverwaltungszone Chinas. Macao genießt damit außer in Bezug auf Verteidigung und Außenpolitik völlige Unabhängigkeit.

Portugals Vermächtnis an Attraktionen

Sein historischer Hintergrund als ehemalige Kolonie Portugals machte Macao reich an Sehenswürdigkeiten. Die alten Bauten entlang der Hauptstraße Rua Direita repräsentieren die Integration von portugiesischen und chinesischen Elementen.

Der A-Ma Tempel am Barra Platz wurde durch Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus inspiriert, während nördlich davon die neoklassizistische Moorish Barrack auf einer Granitplattform steht.

Die Osterprozession findet heut noch am Platz des hl. Augustinus statt, von spanischen Priestern gegründet. Auch viele katholische Kirchen haben hier, weit außerhalb Europas noch immer ihren Platz. Die berühmteste davon war wohl die St. Paulus-Kirche, von der nach einem Brand nur noch die Fassade zu sehen ist, heute das Wahrzeichen von Macao und UNESCO Weltkulturerbe.

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Östlich der alten Stadtmauer, die im 16. Jahrhundert aus einer Mischung aus Kreide, Sand, Reisig, Steinen und Muscheln erbaut wurde, befindet sich die Kirche des St. Antonius, damaliger Stützpunkt der British East Indies Company.

Spielhölle Macao

Doch die Besucher kommen nicht nur wegen der Kultur und historischen Hintergründe Europas. Nachdem Macao seine Bedeutung als internationale Hafenstadt zusehends an Hongkong verlor, bemühte es sich um die Glücksspiellizenz, die ihm 1847 auch gewährt wurde.

Touristen werden nun neben dem kulturellen Aspekt auch hauptsächlich davon angezogen. Da Glücksspiel im benachbarten Hongkong verboten ist, herrscht von dort ein reger Besucherstrom an Kurzzeittouristen. Macao wird auch sehr bezeichnend das Las Vegas des Ostens genannt.

Diese Bezeichnung entwickelte sich vor allem auch durch die „Zuwanderung“ von Glücksspiel-Unternehmen aus dem US-amerikanischen Nevada, die sich seit dem Fall von Portugals Glücksspielmonopol im Jahr 2002 verstärkt um die Bauerlaubnis für Casinos bewerben. Dies gipfelt in Plänen für den Nachbau des Las Vegas Strip zwischen den südlichen Inseln Taipa und Coloane. Durch das in China anerkannte Bestreben nach Geld, Reichtum und Glück könnte dies sogar realisiert werden.

Die ersten Vorzeichen dafür sind bereits in Form von enormen Hotels in amerikanischen Dimensionen vorhanden, wie zum Beispiel dem „Sands Macau“ oder dem „Venetian Macao Resort-Hotel-Casino“. Letzteres gilt nach dem Blumenauktionshaus im niederländischen Aalsmeer und dem Pentagon in Washington D.C. als flächenmäßig größtes Bauwerk der Welt.

Ein weiterer alljährlicher Besuchermagnet ist die Abhaltung des Macau Grand Prix, bei dem seit 1954 Formel 3-Boliden, Tourenwagen und Motorräder um den ersten Platz kämpfen.

Kurios: Trotz seines scheinbar ungesunden Lebensstils hat der „Staat“ Macao hinter Andorra die zweithöchste Lebenserwartung mit 84,4 Jahren.

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