Sidi Bou Saïd, Tunesien

Die zauberhafte Ortschaft Sidi Bou Saïd nordöstlich von Tunis wird oft als Tunesiens schönstes Dorf bezeichnet. Sein malerisches Ambiente aus Blau und Weiß und der fantastische Blick aufs Mittelmeer haben schon so manche Künstlerseele inspiriert.

Aufgrund seiner traumhaften Schönheit ist Sidi Bou Saïd das meistbesuchte Dorf des Landes und eine unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten von Tunesien. Es entstand im frühen 13. Jahrhundert als spirituelles Zentrum und wurde alsbald zum Magneten für Künstler und schließlich Touristen – kein Wunder, denn seinem idyllischen Zauber kann sich kaum jemand erwehren.

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BILDER: Sidi Bou Saïd

Fotogalerie: Sidi Bou Saïd

Wie kommt man am besten nach Sidi Bou Saïd?

Das malerische Künstlerdorf Sidi Bou Saïd liegt gleich in der Nähe von Tunis, der Hauptstadt Tunesiens - © Filip Fuxa / Shutterstock
© Filip Fuxa / Shutterstock

Das malerische Künstlerdorf Sidi Bou Saïd liegt im nordöstlichen Tunesien am Golf von Tunis, etwa 20km von der Hauptstadt Tunis entfernt und gleich in der Nähe der historischen Ruinen von Karthago. Mit dem etwa halbstündigen Zug „TGM“ von Tunis nach La Marsa ist Sidi Bou Saïd leicht zu erreichen. Autos müssen am kostenpflichtigen Parkplatz abgestellt werden und dürfen das Dorf nicht passieren.

Tipp: Legen Sie wenn möglich den Besuch von Sidi Bou Saïd auf einen Wochentag. Am Wochenende ist hier eine Menge los und die verwinkelten Gässchen sind voller Besucher, die sich ebenso vom Flair von Sidi Bou Saïd entzücken lassen.

Geschichte von Sidi Bou Saïd

Traditionell geschmückte Tür im Villenviertel Sidi Bou Saïd in Tunis, Tunesien - © LouLouPhotos / Shutterstock
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Sidi Bou Saïd hat seinen klingenden Namen von einem Heiligen und Mystiker namens Abou Said bin Khalef ibn Yahia Ettamini el Beji, der sich hier Anfang des 13. Jahrhunderts niederließ, um den Sufismus zu entwickeln und Sidi Bou Saïd nach seinem Tod zu seinem heiligen Ort werden ließ.

So genannte Marabouts, spirituelle Einsiedler, machten früher die Bevölkerung von Sidi Bou Saïd aus. Im 16. Jahrhundert kamen die Mauren in das Dorf, deren architektonische Hinterlassenschaften noch heute das Ortsbild von Sidi Bou Saïd prägen.

Sein Image als Künstlerdorf erhielt Sidi Bou Saïd erst Anfang des 20. Jahrhunderts, als der französisch-britische Bankierssohn Baron Rodolphe d’Erlanger in dem damaligen Fischerdorf seine Residenz errichtete. Er liebte die Malerei und die Musik und organisierte Zusammenkünfte und Künstler-Treffs in seinem Palast, dem heutigen Ennejma Ezzahra („funkelnder Stern“).

Ihm ist es auch zu verdanken, dass Sidi Bou Saïd 1915 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die damit verbundenen strengen Bauvorschriften gelten noch heute und somit konnte Sidi Bou Saïd seinen unverwechselbaren Charme bewahren. Nach seinem Tod im Jahr 1932 vererbte er sein Anwesen dem tunesischen Staat.

Warum sind die Häuser weiß und blau?

Die traditionellen Farben von Sidi Bou Saïd sind Blau und Weiß - dies ist auch in den wunderschön dekorierten Innenhöfen nicht zu übersehen, Tunesien - © Christian Wilkinson / Shutterstock
© Christian Wilkinson / Shutterstock

Nicht nur in Sidi Bou Saïd, sondern in vielen südlichen Ländern, vor allem in Griechenland, sind die Häuser schneeweiß getüncht und haben blaue Türen und Fensterläden. Warum? Das Weiß reflektiert die Sonnenstrahlen und hält die Hitze aus den Häusern fern, das kräftige Blau soll lästige Insekten vertreiben.

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Sehenswürdigkeiten in Sidi Bou Saïd

Das Künstlerdorf Sidi Bou Saïd in Tunesien ist für seine farbenprächtige Architektur und Gestaltung bekannt - © Nataliya Hora / Shutterstock
© Nataliya Hora / Shutterstock

Das wunderhübsche Dorf ist heute eine traumhafte Komposition aus farbenfroher Architektur und schöner Künste. Die dominierenden Farben in Sidi Bou Saïd sind unübersehbar ein kräftiges Blau und reines Weiß. Bunte Vasen, schnörkelige Tür- und Fensterverzierungen, duftende Blumenarrangements und andere Accessoires an nahezu jeder Hausmauer schaffen dezente Farbtupfer – perfekte Fotomotive wohin das Auge blickt.

Museum musikalischer Instrumente

Ennejma Ezzahra, der ehemalige Palast des „Gründers“ von Sidi Bou Saïd, ist heute als Museum musikalischer Instrumente für die Öffentlichkeit zugänglich und fungiert immer noch als Zentrum der Mittelmeermusik. Die umliegenden Gärten und auch das Gebäude selbst sind eine wahre Augenweide.

Café des Nattes

Vom Café in Sidi Bou Saïd hat man einen traumhaften Ausblick auf das Mittelmeer, Tunesien - © Bojan Pavlukovic / Shutterstock
© Bojan Pavlukovic / Shutterstock

Nach einem Spaziergang durch das zauberhafte Ambiente empfiehlt sich ein Zwischenstopp im berühmten Café des Nattes, welches der deutsche Expressionist August Macke in seinem Aquarell „Blick auf eine Moschee“ vor dem Minarett eines islamischen Gotteshauses verewigte. In dem typisch maurischen Café können Tee mit Minze und die traditionelle Shisha, die Wasserpfeife, probiert werden. Die Terrasse bietet Panoramablicke zum Niederknien.

Blick aufs Meer

Apropos Panoramablicke zum Niederknien – die gibt es in Sidi Bou Saïd nahezu am laufen Band. Das Dörfchen liegt auf einer Klippe direkt am Mittelmeer, die bildhübsche Architektur wird also durch den traumhaften Blick auf den tiefblauen Golf von Tunis noch einmal verschönert. Schon der deutsche Maler und Grafiker Paul Klee und der französische Schriftsteller und Nobelpreisträger André Gide ließen sich von seinem umwerfenden Panorama zu ihren Werken inspirieren.

Souqs von Sidi Bou Saïd

Wer zurück über die Hauptstraße flaniert, kommt an so manchem Souq vorbei und findet bestimmt das eine oder andere bunte Souvenir zum mit nach Hause nehmen. Fixe Preise für die zahllosen Tücher, Schmuckstücke, Wasserpfeifen, Kunsthandwerke, Figuren und die besonders schönen verschnörkelten Vogelkäfige gibt es übrigens nicht – alles verhandelbar.

Tipp: Immer wieder „verschenken“ die Einheimischen Blumen an die Touristen und fordern danach Geld. Manchmal werden sie ungemütlich, wenn die gegebenen Summe nicht ihren Erwartungen entspricht. Am besten gleich am Anfang einmal eine Blume kaufen, dann hat man den Rest des Tages seine Ruhe.

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