Kathedrale St. Vincent de Paul in Tunis, Tunesien

Die senfgelbe Kathedrale St. Vincent de Paul ist das größte intakte Gebäude aus der kolonialen Ära der tunesischen Hauptstadt Tunis. Weithin sichtbar ist sie für ihren faszinierenden Mix architektonischer Stile bekannt.

Die imposante Kathedrale St. Vincent de Paul ist Sitz der Erzdiözese von Tunis, Hauptstadt Tunesiens. Sie befindet sich am Place de l’Indépendence auf einem ehemaligen katholischen Friedhof, der dem Heiligen Antonius geweiht war. Dieser Friedhof wurde bereits im frühen 17. Jahrhundert schriftlich erwähnt und beherbergte ursprünglich die Grabstätten von Sklaven. St. Vincent de Paul wurde damals selbst als junger Priester von den Korsaren gefangen und als Sklave verkauft.

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Entstehung innerhalb von 4 Jahren

Die verschiedenen architektonischen Merkmale der Kathedrale entstanden nicht, wie vielleicht vermutet, im Lauf der Jahrzehnte. Die Kathedrale St. Vincent de Paul wurde in nur vier Jahren, von 1893 bis 1897 errichtet. Und dennoch sind an dem imposanten Gotteshaus maurische, gotische und neobyzantinische Charakteristika zu finden – ein Indiz, dass nicht nur die Katholiken den Bau dieser Kathedrale beeinflusst haben. An ihrer Eröffnung am Weihnachtstag im Jahr 1897 waren die Kirchtürme aufgrund von Geldmangel noch aus Holz.

Besuch der Kathedrale St. Vincent de Paul in Tunis

Über dem gewaltigen Eingangsportal der Kathedrale St. Vincent de Paul in Tunis segnet Abraham gleichermaßen Christen, Juden und Muslime, Tunesien - © Photoman29 / Shutterstock
© Photoman29 / Shutterstock

Mittlerweile sind jedoch auch die beiden mächtigen Türme, die das Eingangsportal flankieren, aus solidem Stein und heißen die Besucher von weitem willkommen. Das Mosaik an der kolossalen Außenfront über dem Portal zeigt Jesus Christus, der von zwei trompetenden Engeln flankiert wird. Über dem Bildnis thront ein von steinernen Ornamenten umgebendes Kreuz. Über dem Bogen segnet Abraham mit erhobenen Händen sowohl Christen, als auch Juden und Muslime. Die Verbindung zwischen Langhaus und Querschiff wird von einer byzantinischen Kuppel gekrönt.

Die Fenster der St. Vincent-Kathedrale sind wunderbar bemalt. Ganz in Rot und Gold gehalten senkt sich der Heilige Geist für das Pfingstfest auf die Erde und in Grün und Blau wurde die Himmelfahrt der Jungfrau illustriert. Am hinteren Ende der Kathedrale, in der Apsis, ist die Himmelfahrt des Heiligen Vincent de Paul unter den Augen von Heiligen und Märtyrern Nordafrikas dargestellt. Der Hauptaltar ist mit Mosaiken aus Alabaster und Marmor verziert und thront gegenüber einer Orgel aus dem Jahr 1921, die als schönste Orgel Nordafrikas gilt.

Messen werden in französischer und italienischer Sprache abgehalten und immer wieder ist die Kathedrale St. Vincent de Paul auch Veranstaltungsort für Konzerte und Vorführungen.

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