Das Vallée de Mai ist ein märchenhafter Palmenwald auf der Insel Praslin, der drittgrößten Insel der Seychellen. Auf verschlungenen Wanderwegen kann die prähistorische Flora der Seychellen erforscht werden.
Das Vallée de Mai („Maital“) liegt auf Praslin, der drittgrößten Insel des Atolls im Indischen Ozean, und zählt zu unseren Top 10 Sehenswürdigkeiten der Seychellen. Der einst für den Garten Eden gehaltene Palmenwald steht seit 1966 als Nationalpark unter Naturschutz und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt.
Der Nationalpark Vallée de Mai ist mit einer Fläche von nicht einmal 20 Hektar einer der weltweit kleinsten Naturschutzgebiete. Die Verwaltung des Tales wird von der Seychelles Island Foundation übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Zeugen aus prähistorischen Tagen
Das Vallée de Mai ist eine der ältesten Regionen der Welt, seine Granitfelsen sind über 650 Millionen Jahre alt. Damals gehörten die Seychellen noch zum präkambrischen Kontinent Gondwana. Die völlig abgeschiedene Evolution der Seychellen kann im Vallée de Mai am besten nachvollzogen werden – ein Paradies für Archäologen und Geologen.
Auch die Wälder im Vallée de Mai sind uralte Gewächse. Bis 1930 blieb die Natur im Vallée de Mai völlig unberührt, bis ein neuer Landbesitzer das Tal „verschönern“ wollte und Zierpflanzen, Kaffee- und Obstbäume anpflanzte. Etwa 15 Jahre später ging das Tal in Regierungsbesitz über und die Seychellen-fremden Pflanzen wurden wieder entfernt. Damit präsentiert sich das Vallée de Mai noch heute wie in prähistorischen Tagen.
Einzigartige Flora und Fauna
Die Tier- und Pflanzenwelt auf den Seychellen ist aufgrund der isolierten Lebensräume einzigartig. Einige Palmen- und Schraubenbaumarten kommen nur im Vallée de Mai vor. Die Seychellen-Palme („Coco de Mer“) beeindruckt durch ihre riesigen Blätter und Samen, die bis zu 20kg wiegen können. 6.000 dieser einzigartigen Palme wachsen im Vallée de Mai.
Vor allem die Form ihrer Nüsse hat schon bei manchem Besucher für Gelächter gesorgt. Die weiblichen ähneln einem menschlichen Hinterteil, die männlichen Nüsse einem Phallus. Kein Wunder, dass der Coco de Mer aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird.
Der prähistorische Wald schafft für den bedrohten Vasa-Papagei, verschiedenste Nektarvögel, Geckos und Schnecken einen geschützten Lebensraum. Die einzigen Säugetiere im Vallée de Mai sind der Seychellen-Flughund und der Große Tenrek, ein pelziges Wesen, das wie eine Mischung aus Spitzmaus und Igel aussieht. Sowohl Pflanzen als auch Tiere des Vallée de Mai sind auf Schildern und in Info-Broschüren vorgestellt.
Unterwegs im Vallée de Mai
Das Vallée de Mai ist mit dem Bus gut zu erreichen und kann gegen Gebühr besichtigt werden. Mehrere erschlossene – und behindertengerechte – Wanderwege führen den Besucher durch die faszinierende Natur der Seychellen, vorbei an murmelnden Bachläufen und plätschernden Wasserfällen. Um die mystische Atmosphäre des Palmenwaldes in sich aufzunehmen und die verschlungenen Pfade in ihrer Gesamtheit zu erkunden, sollte man sich 3-4 Stunden Zeit nehmen.
Den besten Überblick über das Vallée de Mai hat man vom Gipfel eines Hügels aus – Palmen, soweit das Auge reicht. Im Besucherzentrum erhält man kostenlos Broschüren in verschiedenen Sprachen, die über das Wegenetz im Vallée de Mai informieren.